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Wiener Stephansdom: Gerüstbau auf hohem Niveau

Der Wiener Stephansdom ist seit mehr als 500 Jahren das Wahrzeichen der Donaumetropole. Der gotische Sandsteinbau erfordert permanente Pflege und Restauration. Zurzeit wird die Spitze des 137 m hohen Südturms saniert. Eine 57 m hohe Einrüstung umgibt das Bauwerk und schafft eine sichere Basis für die Restaurierungsarbeiten. Bereits seit zehn Jahren rüsten die Arbeitsgerüst- Experten der ThyssenKrupp Xervon Austria regelmäßig Teile des Doms ein. Die außergewöhnlichen Herausforderungen beginnen bereits bei der Logistik. Per Lkw wird das Gerüstmaterial auf den Domplatz gefahren und sofort verbaut, denn Lagerflächen gibt es hier nicht. Für das Gerüst rund um die Turmspitze mussten z. B. ca. 70 t Material herangeschafft, in kleinen Chargen zum jeweils passenden Zeitpunkt in die Höhe gebracht und dort sofort montiert werden.

Die Turmeinrüstung beginnt in 80 m Höhe und endet auf 137 m: Im unteren, 8-eckigen Bereich beträgt ihre Kantenlänge 3,50 m; die darüber liegende Rundeinrüstung verjüngt sich im Durchmesser von 10,00 m auf nur noch 6,00 m. Das benötigte Gerüstmaterial wurde über zwei vorhandene Personen-/Lastenaufzüge und einen bereits bestehenden Gerüst-Zugangsturm zuerst bis auf 80 m Höhe gebracht. Hierwurde auf einer auskragenden Konstruktion ein neuer Personen-/Lastenaufzug installiert, der bei 120 m endet. Ab dort geht es dann die letzten 17 m nur noch zu Fuß weiter. Durch die Schlankheit der Turmspitze war es auf Grund derVerankerungskräfte des Aufzugs nicht möglich, diesen bis zur Spitze aufzubauen. Das Gerüst an sich leitet bereits zusätzliche Horizontalkräfte in den Turm ein. Darum hat das Team von ThyssenKrupp Xervon Austria der Dombauhütte bereits in der Planung vorgeschlagen, die Auswirkungen der Einrüstung auf den Turm sicherheitshalber von einem externen Statiker überprüfen zu lassen.

Sicherheit hat oberste Priorität

Alle Gerüstbauteile sind während der mehrjährigen Standzeit absolut sturmsicher fixiert, und auch während derMontage- und Demontagearbeiten darf kein Teil herunterfallen. Diese Forderung nach perfekter Sicherheit hat für die Dombauhütte höchste Priorität. Schließlich ist der Stephansdom ein touristischer Magnet mit mehr als 2 Millionen Besuchern im Jahr. Auch die Steinmetze müssen einen absolut sicheren, ergonomischen Arbeitsplatz auf dem Gerüst haben. In der Planungsphase wurde deshalb Gerüstlage für Gerüstlage per AD maßgeschneidert an die Form des Turms angepasst. Die detaillierten Zeichnungen sorgen bei derMontage für einen zügigen Arbeitsrhythmus – unterstützt von der ausgefeilten Logistik des Materialtransports. Die professionelle, detaillierte Arbeitsvorbereitung ermöglicht nicht nur einen exakten Materialauszug, sondern ist auch Voraussetzung für eine funktionierende Logistik.

Bei der Auswahl des eingesetzten Gerüstsystems wurden die Steinmetze der Dombauhütte einbezogen. Konstrukteur und Anwender haben sich im Laufe der gemeinsam absolvierten Projekte optimal aufeinander eingestellt. Ein Modulgerüstsystem eignet sich für die Steinmetzarbeiten am besten. Bei dieser Gerüstart kann schon mal ein Belag herausgenommen werden, wenn ein großer Stein abgesetzt werden muss. Rahmengerüste lassen das nicht zu, hier dient der Belag als Aussteifung und ist zwingend erforderlich. Die österreichischen Arbeitsgerüstexperten haben das Modex-Modulgerüstsystem von Hünnebeck (Ratingen, Deutschland) eingesetzt. Seit April 2007 ist die Turmspitze damit eingerüstet. Die umfangreichen Restaurierungsarbeiten werden vermutlich zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen.

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Wien 1 (Innere Stadt), Wien, Österreich (1511)

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  • Product-ID
    6184
  • Veröffentlicht am:
    22.03.2013
  • Geändert am:
    11.12.2014