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Vierte Linzer Donaubrücke bringt Verkehrsentlastung und prägt Stadtbild positiv

Die A 26 Linzer Autobahn bringt Verkehrsentlastung für die oberösterreichische Landeshauptstadt und Erleichterung für tausende Pendler aus dem westlichen Mühlviertel. Der erste Bauabschnitt – vor Errichtung des Tunnels Freinberg und der neuen Westbrücke beim Anschluss an die A 7 – ist eine zusätzliche Donauquerung westlich der überlasteten Nibelungenbrücke.

Im Gestaltungswettbewerb hat sich unter zwölf Einreichungen der Hängebrücken-Entwurf der Arbeitsgemeinschaft schlaich bergermann partner/Obholzer Baumann/van Gerkan Marg und Partner durchgesetzt. Dessen schlanke, transparente und einfache Ausführung ohne Pfeiler fügt sich optimal in das sensible Donautal und das Stadtbild der "Linzer Pforte" ein. Die tragenden Seile, die hoch über der Donau in den Uferwänden verankert werden, vermitteln eine "Schwerelosigkeit" der Konstruktion, die das Zeug zu einem neuen Linzer Wahrzeichen hat. Und eine Brücke, die gut 300 m ganz ohne Pfeiler überspannt, ist auch aus technischer Sicht eine absolute Meisterleistung.

"Brücke respektiert die Schönheit des Donautals"

"Dieser Brückenentwurf reflektiert den einmaligen Ort mit seiner besonderen Topographie, in einer schönen Donaulandschaft und seiner Nähe zur Stadt Linz. Mit ihrer hohen Transparenz wirkt die Brücke leicht und unaufdringlich, sie kommt aus dem Berg, schwebt über dem Wasser und verschwindet im Berg – geradlinig und schnörkellos. Mit ihrer Logik und Einfachheit strahlt sie Ruhe aus, wie selbstverständlich hängt sie sich in die zwischen den Steilufern gespannten Seile. Mit ihrem schlanken Überbau und mit dem Verzicht auf Pfeiler oder Widerlager in oder an der Donau respektiert die Brücke die Schönheit des Donautals. Sie wirkt nicht als Barriere und bringt so Natur und Technik in Einklang", so Thomas Fackler, Planer vom Büro Schlaich Bergermann, Stuttgart.

306 m lange, 25 m breite und 13 t schwere Hängebrücke

Die Hängebrücke ist 306 m lang und etwa 25 m breit. Sie besteht aus einem Tragwerk für beide Richtungsfahrbahnen, ist also "aus einem Guss". Die Seile über die Donau, die ein Gewicht von 13.000 t tragen, sind 500 m lang. Zusammengefasst sind diese zu zwei Bündeln aus jeweils zwölf einzelnen Seilen mit einem Durchmesser von 14,5 cm. Diese massiven Seilpakete sind rechteckig angeordnet mit Abmessungen von 2 m Höhe und 40 cm Breite. Die kleineren Hängeseile, die die Hauptseile mit der Fahrbahn verbinden, haben einen Abstand von jeweils 15 m.

Die zwei dicken Seilpakte, an denen die Brücke hängt, vereinigen sich wieder an beiden Donauufern und werden an Abspannbauwerken (15 m lang und 15 m breit) mit jeweils rund 100 Ankern im Fels und Erdreich des Freinbergs bzw. der Urfahraner Wänd befestigt.

Fünf Schritte zur Errichtung der Brücke

  1. Hoch über der künftigen Fahrbahn sind als Erstes die zwei Abspannbauwerke am linken und rechten Ufer zu errichten. Auf deren Fläche werden jeweils rund 100 Anker mit 60 Metern Tiefe im Untergrund befestigt, die später dem enormen Zug der Trageseile standhalten.

  2. Per Helikopter wird von einem Abspannbauwerk zum anderen ein erstes Montageseil geflogen und fixiert. Mit diesem Seil können ab sofort Lasten über jeden Punkt des Flusses gebracht und die Bauteile per Schiffslieferung entgegengenommen werden. Diese Seilkonstruktion ist der "Kabelkran".

  3. Nun baut die ASFINAG die zwei Brückenwiderlager an beiden Ufern. Auf ihnen ruht die Tragplatte und sie nehmen die Bewegungen der Brücke auf, z. B. Temperaturausdehnungen.

  4. Schiffe bringen Stahlelemente mit den Abmessungen 25 mal 15 m heran. Diese werden sukzessive zusammengeschweißt und an die Tragseile montiert, bis die Brücke vollständig geschlossen ist.

  5. Abschließend wird auf den Stahlträgern die Fahrbahn betoniert. Während des gesamten Prozesses der Schritte 1 bis 5 werden mit zunehmender Gewichtsbelastung die Anker nachgespannt und fixiert.

Straßen als Visitenkarten eines Landes

Straßen – vor allem das hochrangige Straßennetz – sind auch eine Visitenkarte eines Landes.

"Als Autobahnbauer und Betreiber wollen wir auch ästhetisch anspruchsvolle Projekte umzusetzen. Ganz besonders gilt das für den urbanen Raum, und die Linzer Donaubrücke ist dabei ein absolutes Highlight. Mit Gestaltungs-Wettbewerben holen wir uns sehr gute Ideen kreativer Köpfe, die das Erscheinungsbild der Strecken verbessern. Und das kommt wiederum unseren Kunden zugute", sagt Alois Schedl, Vorstandsdirektor der ASFINAG.

Als kundenfinanziertes Unternehmen geht es der ASFINAG dabei auch um den Aspekt der Wirtschaftlichkeit. Die klare Vorgabe bei solchen Projekten: Kreativität darf nicht im Widerspruch zur Verkehrssicherheit und Wirtschaftlichkeit stehen.

Vierte Linzer Donaubrücke: Daten und Fakten

  • Spannweite: 305,55 m
  • Länge Hauptseile: 500 m

  • Breite Brückendeck: 22,54 m

  • Bauhöhe: 2,53 m ohne Belag (Betonplatte 28 cm Durchmesser)

  • Abstand der Hänger in Längsrichtung: 14,55 m

  • Haupttragseile: Bündel, bestehend aus 12 einzelnen Spiralseilen (145 mm Durchmesser)

  • Hängeseile: Spiralseile mit 95 mm Durchmesser

  • Mögliche Belastung: 3.100 t

  • Eigengewicht: 12.900 t

Referenzen

Linz, Oberösterreich, Österreich (2024)

Bauwerkskategorien

  • Über diese
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  • Product-ID
    7563
  • Veröffentlicht am:
    28.08.2017
  • Geändert am:
    12.09.2017