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Umweltschonender Hochofenzement für 800-MW-Steinkohlekraftwerk in Wilhelmshaven

Die Auftraggeberin GDF SUEZ Energie Deutschland AG, die bis Januar 2009 als Electrabel Deutschland AG firmierte, hatte sich für Wilhelmshaven als Standort für den Bau eines der modernsten Steinkohlekraftwerke weltweit entschieden. Als einziger deutscher Hafen mit seeschifftiefem Wasser auch für sogenannte Cape-Size-Schiffe bietet die Stadt besonders gute Voraussetzungen für die Kohleanlieferung. Mit dem höchsten derzeit möglichen Wirkungsgrad von 46 % wird das Kraftwerk zu einer wirtschaftlichen und umweltschonenden Energieversorgung beitragen.

Pro Jahr können im Vergleich zu konventionellen Kraftwerken ca. 900000 t CO2 eingespart werden. Bereits 2012 soll das Kraftwerk mit einer Leistung von 800 MW den Betrieb aufnehmen, die Höhe der Investitionen beträgt ca. 1 Milliarde €. An dem Bauvorhaben ist eine Arbeitsgemeinschaft aus den Unternehmen Heitkamp Ingenieur- und Kraftwerksbau GmbH (HIKB) sowie Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG maßgeblich beteiligt. Die erforderlichen ca. 35000 t Hochofenzement Duo 4 N kommen aus dem Holcim Werk Hansa Bremen. Beim Holcim-Duo 4 N handelt es sich um einen homogenen, durch den Hüttensandgehalt zudem sehr umweltschonend produzierten CEM III/A 42,5 N mit nur 50 % CO2-Ausstoß im Vergleich zur Herstellung eines herkömmlichen Portlandzements. Neben den Zementen liefert die Holcim (Deutschland) AG eine Komplettlösung aus Logistik, Technik und Produktion. Die Versorgung der Baustelle mit den benötigten Gesteinskörnungen wird von der Yeoman Baumineralien GmbH übernommen.

Die Belieferung der Baustelle mit insgesamt ca. 90000 m³ Transportbeton garantiert das Unternehmen Max Bögl, unterstützt durch die Ersatzlieferwerke Figdor Transportbeton, Jade-Beton und Sibo-Beton. Bei Großbetonagen mit mehreren 1000 m³ Beton für die Fundamente ist nicht nur die Beigabe eines 8-Stunden-Verzögerers zum optimalen Einbau des Betons notwendig, sondern auch die Koordination zwischen Baustelle, dem Zementwerk Hansa Bremen und den Transportbetonwerken. Eine ausgefeilte Logistik stellt sicher, dass die großen Zementmengen Holcim-Duo 4 für etwaige Betonierzeiten von nur ca. 30 Stunden in den jeweiligen Transportbeton-Werken pünktlich zur Verfügung stehen. Nach Fertigstellung der Fundamente mit über 3250 Gründungspfählen mit je über 25 m Länge und der Betonage der Bodenplatte auf dem Rüstersieler Groden begann die Errichtung von Schornstein und Kesselhaus. Mittlerweile wurde der Verbau für das Pumpenhaus mit 258 Bohrpfählen à 42 m Länge abgeschlossen.

Die verantwortlichen Poliere Hans-Joachim Heise und Klaus-Dieter Henrich vom technisch federführenden Unternehmen Heitkamp Ingenieur- und Kraftwerksbau GmbH zeigten sich mit den eingesetzten Baustoffen sehr zufrieden: "Bereits seit mehreren Monaten laufen die Großbetonagen absolut störungsfrei, wobei selbst während der langen Winterperiode alle Qualitäts- und Toleranzvorgaben eingehalten wurden. Die gleichbleibend gute Qualität der gelieferten Betone und Zemente sowie die reibungslose Bereitstellung durch die Lieferwerke stimmen uns zuversichtlich, dass wir dem Auftraggeber termingerecht ein Bauwerk von sehr guter Qualität übergeben können. Außerdem war dank des ausgezeichneten Arbeitsschutz-Managements von Bauherr und ARGE kein einziger schwerer Arbeitsunfall zu verzeichnen, obwohl in Spitzenzeiten bis zu 1500 Personen auf der Baustelle arbeiteten."

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    3781
  • Veröffentlicht am:
    30.04.2012
  • Geändert am:
    03.03.2020