Trapezprofile optimieren Verzahnung im Beton
Bei der Erstellung von Betonbodenplatten sind Fugen notwendig, um ungewollte Risse zu vermeiden. Diese Fugen können aber auch Schwachstellen sein, an denen spätere Mängel der Bodenplatte zuerst auftreten. Bei Verkehrsbeanspruchung kommt hinzu, dass die Fugenkanten besonders stark beansprucht werden. Der Einsatz von anwenderfreundlichen, leistungsfähigen Fugenprofilen wie recostal‚ "Keyboards" für Hallenböden und Fahrbahnplatten trägt zu einem schadensfreien, langlebigen und damit kostengünstigen Betonboden bei.
Betonbodenplatten sind im Standardanwendungsfall keine Bauteile im Sinne der DIN 1045-1 und der DIN 1055-100. Sie unterliegen somit keiner Normung. Daher ist der Planer bei der Entscheidung über die Ausführung, vor allem bei der Fugenanordnung und -ausbildung, besonders gefordert. Im Vorfeld sollte mit dem Bauherrn die Nutzung, z. B. in einer Industriehalle die Belastung durch lagernde Güter und Transportfahrzeuge, definiert werden, um einen angemessenen Fugenplan erstellen zu können.
Eine verbreitete Verfahrensweise ist der nachträgliche Fugenschnitt. Durch das Einschneiden wird der Betonquerschnitt geschwächt, wobei gleichzeitig die vorhandene obere Bewehrungslage durchtrennt werden sollte. Durch die Fugenschnitte können sich dann die einzelnen Plattenfelder des Betonbodens während des Schwindprozesses entspannen. Die gewollten Rissbildungen entstehen im Bereich der Fugenschnitte. Die Querkraftübertragung dieser Fugen ohne zusätzliche Verdollung erfolgt allein über die Rissverzahnung. Das Risiko einer Schadensbildung ist für eine derartige Fugenausbildung nicht unerheblich. Bei fortschreitender Rissaufweitung besteht unter dauerhaftem, schwerem Staplerverkehr beispielsweise die Gefahr des Versagens der Querkrafttragfähigkeit. Die ständig auf die Fugenränder wirkenden Radlasten bringen auf Dauer Bewegung in die Plattenränder, die durch den entstandenen Riss untereinander keine Lastverteilung mehr übernehmen können. In der Folge kommt es häufig zum Bruch der Betonkanten. Eine aufwendige Sanierung mit gegebenenfalls einem nachträglichen Einbau von Dollen wird erforderlich.
Bei der Verfahrensweise des nachträglichen Fugenschnittes ist aufgrund der beschriebenen Funktionsweise stets ein enges Fugenraster mit einem Fugenabstand von ca. 5–7 m zu wählen. Es entsteht somit in der Betonbodenplatte eine Vielzahl von Fugen bzw. Schwachstellen, an denen ein späterer Mangel auftreten kann.
Durch den Einsatz von leistungsfähigen Fugenprofilen mit entsprechender Trapezprofilierung hingegen entsteht eine perfekte Verzahnung der Platten untereinander. Die Querkraftübertragung wird selbst bei größeren Fugenaufweitungen und dynamischer Belastung dauerhaft gewährleistet.
Ob für Schein-, Press- oder Trennfugen, ob für Hallenböden mit Staplerverkehr oder einfache Fahrbahnplatten im Freien – für jede Fugenart und deren unterschiedlichste Beanspruchungen bietet die Fa. contec DSI aus Porta Westfalica mit ihren "Keyboards" das entsprechende Fugenprofil. Das Unternehmen führt in seinem Programm recostal®-Verlorene-Schalung-Profile mit dem Namen Keyboard, was so viel wie "verzahnte Abschalung" bedeutet. Der Name ist Programm, denn durch eine trapezförmige Profilausführung wird eine bestmögliche Querkraftübertragung der Betonplatten untereinander erzielt. Das Tragverhalten der recostal® Keyboard-Profile wurde durch umfangreiche Belastungsprüfungen an der MFPA Leipzig nachgewiesen. Das recostal® Keyboard – in der leichten Standardausführung L und als stabilere XL-Version – wird für geplante Sollrissfugen verwendet und ersetzt den klassischen nachträglichen Fugenschnitt. Die Fixierstäbe der leichten L-Ausführung bieten eine einfache Montage mit Hilfe der Keiljustierung. Die Standschuhe mit Höhenjustierung des dickwandigeren XL-Profils ermöglichen eine anwenderfreundliche und standsichere Montage mit exakter Höhenjustierung. Beide Systeme lassen sich bei höherer Beanspruchung noch durch zusätzliche Anordnung von Querkraftdollen verstärken. PVC-Profilkappen, die wahlweise entfernbar sind oder in der Fuge verbleiben, bilden einen sauberen, bündigen Abschluss mit der Betonoberfläche.
Einen Schwachpunkt der Fugenausbildungen stellen oft die Betonkanten im Fugenbereich dar. Dies gilt insbesondere bei Beanspruchung durch kleinere Fahrrollen von schweren Hubfahrzeugen. Mit dem Keyboard XLV und dem Keyboard XLW bietet contec DSI eine Variante des XL-Profils, das die Betonkanten durch zwei massive Flachstahl- bzw. Winkelstahlprofile vor Ausbrüchen schützt. Die Stahlprofile sind durch Kopfbolzen im Beton rückverankert. Das Keyboard XLV/XLW ist sowohl im Bereich von Sollrissfugen als auch im Bereich von Trennfugen und Bewegungsfugen einsetzbar. Im Zuge des Schwindprozesses entsteht zwischen den Kantenschutzprofilen in Abhängigkeit von der Feldgröße ein entsprechender Fugenspalt. Durch den Einsatz der recostal® Keybord-Profile entsteht somit ein tragfähiger, langlebiger Betonboden.
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30.04.2012 - Geändert am:
17.11.2021