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Strahlenschutzbeton für Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden

Im Neubau des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen auf dem Gelände des Universitätsklinikums Dresden dient Strahlenschutzbeton zur Abschirmung von Einrichtungen der Strahlentherapie.

Ab 2020 wird der neue Komplex des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Dresden die Erforschung von Krebserkrankungen und die Versorgung von Krebspatienten bestmöglich miteinander verbinden. Der Anspruch ist, die Krebsforschung schnell und anwendungsorientiert weiterzuentwickeln. Das NCT in Dresden ist nach dem NCT Heidelberg die zweite derartige Einrichtung in Deutschland. Der NCT-Partnerstandort Dresden ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums, des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden und des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf. Der Freistaat Sachsen stellt für den Neubau 22 Millionen Euro bereit.

3.000 m² Nutzfläche auf vier Etagen

Das hochmoderne Gebäude wird auf vier Etagen und ca. 3.000 m² Nutzfläche Arbeitsort für bis zu 200 Wissenschaftler und forschende Ärzte sein. Forschungseinrichtungen und Laboratorien werden hier untergebracht, Bereiche für Patientenstudien, Räume für medikamentöse Behandlungen und Strahlentherapie-Einheiten.

4.000 m³ Beton werden hergestellt

Im Auftrag der Dreßler Bau GmbH stellt die CEMEX Deutschland AG Transportbeton für das NCT Dresden her. Rund 4.000 m³ Beton werden im Lieferwerk Dresden-Altstadt bis Ende März 2018 für die Baustelle an der Mildred-Scheel-Straße produziert werden. Neben Konstruktionsbetonen in Druckfestigkeitsklassen bis C40/50 ist auch ein Spezialbeton gefordert: Rund 145 m³ eines Strahlenschutzbetons werden zur Abschirmung von Strahlentherapieräumen dienen.

„Das ist eine nicht alltägliche Konstruktion, die auch eine besondere Technik beim Betoneinbau erfordert“, erklärt Uwe Engelhardt, Gebietsleiter Transportbeton Sachsen der CEMEX Deutschland AG. „Die Strahlentherapieräume werden nicht durchgängig aus Strahlenschutzbeton bestehen, das ist nur bei einzelnen Elementen vorgesehen.“

Der Strahlenschutzbeton stellt sicher, dass sich die hochenergetischen Strahlen nicht unkontrolliert ausbreiten, sondern gezielt den erwünschten therapeutischen Zwecken dienen. Wände und Decken sind so bemessen, dass bei der berechneten Bauteilstärke der Strahlenschutz schon durch einen Normalbeton gewährleistet ist. Im Direktstrahlbereich wird zwecks Begrenzung der Wandstärke Schwerbeton eingesetzt: ein Strahlenschutzbeton der Druckfestigkeitsklasse C25/30 mit der Gesteinskörnung Magnetit. Zwischen 80 cm und 1,60 m dick sind die Bauteile.

Geforderte Festbetonrohdichte von 3,2 t/m³ für den Strahlenschutzbeton

Mit dem schweren Mineral Magnetit – Kornrohdichte 4,6 bis 4,8 t/m³ – können die Betontechnologen die geforderte Festbetonrohdichte von 3,2 t/m³ sicher gewährleisten. Strahlenschutzbeton erzielt schon durch seine Masse eine Abschirmfunktion, und eine Gesteinskörnung mit strahlenabsorbierenden Eigenschaften wie Magnetit kann die Schutzwirkung noch steigern.

Uwe Engelhardt: „Für den Zweck des Strahlenschutzes im Direktstrahlbereich braucht der Beton eine Rohdichte von mindestens 3,2 t/m³. Der Statiker erlaubt wegen der Baugrundverhältnisse höchstens 3,4 t/m³. Hier gibt es also kaum Fehlertoleranz. Insgesamt ist die Betontechnologie anspruchsvoll. Laut Ausschreibung darf die Wärmedifferenz zwischen dem Kern und der Außenseite des Bauteils nicht höher sein als 15 Kelvin.“

Um die Hydratationswärme möglichst gering zu halten, gehört ein Zement CEM III A mit langsamer Festigkeitsentwicklung zur Rezeptur des Strahlenschutzbetons. In anderen Fällen wird die schwere Gesteinskörnung oft direkt in den Fahrmischer dosiert, doch der Strahlenschutzbeton für den NCT-Neubau wird in einer Turmanlage hergestellt. Da beim Pumpen von Schwerbeton am Verteilermast eines Betonfördergerätes höhere Lastmomente auftreten, bestand auch hier Handlungsbedarf. An der eingesetzten 36-m-Mastpumpe wurde das letzte Auslegerteilstück von insgesamt vier Teilstücken außer Funktion gesetzt. Die Förderleitung wurde am Übergang von Teilstück 3 auf 4 unterbrochen und am Teilstück 3 ein Endschlauch angeschlossen. Teilstück 4 wurde parallel zu 3 zurückgelegt.

Bauwerkskategorien

  • Über diese
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  • Product-ID
    7580
  • Veröffentlicht am:
    26.02.2018
  • Geändert am:
    20.03.2018