Spannweitenrekord in Hybridbauweise: Aigawa-Brücke in Japan
Die Aigawa-Brücke ist eine durchgängige, mehrfeldrige Brücke mit einer steifen Rahmenkonstruktion auf der Schnellstraße Shin-Meishin im Norden der Stadt Ibaraki in der Präfektur Osaka. Die längsten Spannweiten, die den Fluss Aigawa und eine Straße queren, sind in östlicher Richtung 179 m lang und Richtung Westen 170 m lang.
Um eine leichte Ausführung des Überbaus zu ermöglichen, wurden Felder aus gerippten Stahlplatten eingesetzt. In Japan wurden bereits etwa 200 Brücken in einer solchen Hybridbauweise errichtet, doch die Aigawa-Brücke hält den Spannweitenrekord.
Einsatz hochfester Spannstahllitzen und hochfesten Betons
Der Hauptträger wurde im Freivorbau errichtet.Da große Spannweiten viele Spannglieder für den Freivorbau benötigen, wurden Spannglieder aus hochfestem Stahl eingesetzt. Bei Spannstahl aus regulärer Güte wären 52 Spannglieder nötig gewesen, die nicht im Querschnitt hätten angeordnet werden können. Durch den Einsatz von hochfesten Spannstahllitzen konnte die Anzahl der Spannglieder auf 46 reduziert werden. Zudem wurde bei den Hauptträgern hochfester Beton mit einer Festigkeit von 50 MPa eingesetzt, um ein frühes Vorspannen der Spannglieder für den Freivorbau zu ermöglichen und das Gewicht des Hauptträgers weiter zu reduzieren.
Anwendung einer neuen Freivorbaumethode
Um die Bauzeit für den Freivorbau-Abschnitt am westlichen Pfeiler P2 zu verkürzen – dieser Pfeiler war für den Baufortschritt kritisch –, wurde eine neue Freivorbaumethode angewendet. Dabei werden die gerippten Stegscheiben zunächst installiert und dann als Einhub-Elemente genutzt. Der Vorbauwagen wurde an die eingebauten, gerippten Stegscheiben angeschlossen, wodurch während des Betonierens das Eigengewicht der Fahrbahn- und Bodenplatte direkt aus dem Vorbauwagen eingeleitet werden konnte. So konnte der Vorbauwagen einfacher ausgeführt und seine Tragfähigkeit erhöht werden, wodurch längere Bauabschnitte ermöglicht wurden. Die Blocklänge von 6,4 m reduzierte die Anzahl der Blöcke von 16 auf 12 und verkürzte dadurch die Bauzeit. Die herkömmliche Blocklänge beträgt 4,8 m.
Die Längsspannglieder sind eine Kombination aus internen und externen Spanngliedern. Als interne Spannglieder wurden Litzenspannglieder vom Typ 12S15.2 MA sowie hochfeste Litzenspannglieder installiert. Bei den externen Spanngliedern handelt es sich um Litzenspannglieder mit epoxidbeschichteten und verfüllten Litzen. Vorinjizierte Monolitzenspannglieder wurden als Querspannglieder im Brückendeck eingesetzt.
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04.02.2019 - Geändert am:
17.11.2021