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Software für die Berechnung des Centre Georges ­Pompidou-Metz

Mit den Dlubal-Programmen RSTAB und RFEM lassen sich die komplexesten 3D-Strukturen modellieren und bemessen. Das zeigt sich am Beispiel des Centre Georges Pompidou-Metz, einer Außenstelle des gleichnamigen Pariser Museums für zeitgenössische Kunst, die im Mai 2010 eröffnet wurde.

Der Entwurf des Centre Georges Pompidou-Metz stellt einen überdimensionalen (Außenabmessungen: 100 m x 100 m) chinesischen Strohhut dar, bei dem das Stroh in drei Richtungen derart geflochten wird, dass die Oberfläche in regelmäßige Sechsecke und Dreiecke aufgeteilt wird. Der Hut wird dabei von drei großen, aufeinander gestapelten Stahlbetonröhren durchdrungen. Die Spitze des Hutes symbolisiert ein sechseckiger Stahlturm. Die Dachtragkonstruktion aus Holz besteht aus mehrlagigen gekreuzten Gurten. Diese wurden aus gekrümmtem Brettschichtholz ausgeführt, die in den Kreuzungspunkten (Dollen) durch vorgespannte Gewindestangen und Tellerfedern miteinander verbunden wurden, so dass die statische Kraftübertragung in den Fugen durch Reibung sichergestellt wird. Die parallel laufenden Gurte wurden untereinander mit Sperrholzplatten und Vollgewindeschrauben verbunden und erhalten so die Wirkungsweise eines Vierendeelträgers mit nachgiebigem Verbund.

Dieses komplexe System aus ca. 41000 Stäben mit Hilfe von RSTAB und den Dlubal-Zusatzmodulen HOLZ, DYNAM und RSKNICK zu bemessen, war Aufgabe der Fa. SJB.Kempter.Fitze AG. Dabei wurde die Unterkonstruktion in Stahl und Stahlbeton komplett mit einem "vereinfachten" System berücksichtigt, um die Auswirkungen aus den gegenseitigen Abhängigkeiten genügend genau zu erfassen. Um die Schnittkräfte in den Verbindungen und Bauteilen zu berechnen, mussten jeder Gurt, jedes Schubbrett und die Dollenabschnitte mit ihrer entsprechenden Ausrichtung im Raum modelliert werden.

Die Belastungssituationen wurden von CSTB (Centre Scientifique et Technique du Bâtiment) in umfangreichen Windkanalversuchen ermittelt. Neben dem Eigengewicht, Temperatur- und Nutzlasten erfolgte der Ansatz von 96 Windlastfällen, 80 Schneelastfällen und der daraus resultierenden Membranlasten. Zur Berechnung des Holztragwerks kam die Modellierung und Bemessung von 216 Anschlüssen an den Stahlbau mit Hilfe des 3D-FEM-Programmes RFEM hinzu.

Bautafel Centre Georges Pompidou-Metz

Bauherr: Gemeindeverbund Metz und Umgebung CA2M/Metz Métropole
Architekt: Shigeru Ban Architects Europe mit Jean de Gastines Architectes
Generalunternehmer: Demathieu & Bard
Holzbau: Holzbau Amann GmbH (www.holzbau-amann.de)
Tragwerksplanung Holzbau: SJB.Kempter.Fitze AG

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Referenzen

Metz, Moselle (57), Grand-Est, Frankreich (2009)

Bauwerkskategorien

  • Über diese
    Datenseite
  • Product-ID
    3933
  • Veröffentlicht am:
    30.04.2012
  • Geändert am:
    03.03.2020