Sensorsystem überwacht Hallendächer und warnt bei Einsturzgefahr
Schnee ist eine Belastungsprobe für Hallendächer. Die Richard Jahre GmbH hat ein Sensorsystem entwickelt, das Dachkonstruktionen aus Holz, Spannbeton und Stahl permanent überwacht und sofort warnt, wenn kritische Werte erreicht werden.
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Das System mit seinen kompakten und in ihrer Form weltweit einmaligen Sensoren wurde erstmals im August 2010 in der Sporthalle der Wilhelmshavener Nogat-Schule in Betrieb genommen. Dort sind Jahre-Sensoren an vier der insgesamt zwölf Dachträger aus Brettschichtholz befestigt. Die zu erwartende Schneelast wurde mit 0,75 kN/qm berücksichtigt. Ein weiteres Frühwarnsystem der Fa. Jahre verrichtet seit September 2010 in einer Sporthalle der Schweizer Gemeinde Balgach seinen Dienst. In dieser Halle sind Sensoren an Fachwerkträgern aus Brettschichtholz montiert. Die zu erwartende Schneelast wurde hier mit 1,40 kN/qm berücksichtigt.
Der Jahre-Sensor wandelt mechanische Spannungen in elektrische Signale um und meldet die Druckverhältnisse bzw. Durchbiegung der relevanten Dachträger an eine Rechnereinheit (Statikzentrale). Dieses Systemmodul vergleicht Referenz- mit Ist-Werten und ermittelt so die tatsächliche Durchbiegung. Wird einer der festgelegten Grenzwerte erreicht, beispielsweise durch eine zu hohe Schneelast oder bei Materialschwäche, löst die Störmeldezentrale einen Voralarm aus und informiert gleichzeitig autorisierte Stellen via E-Mail oder SMS. Bei einem Hauptalarm (Räumungsalarm) werden zudem Sirenen kurz aktiviert und parallel dazu über eine Lautsprecheranlage eventuell anwesende Personen zum Verlassen der Halle aufgefordert. Das Jahre-Sensorsystem protokolliert und dokumentiert fortlaufend die Belastung der Dachkonstruktion und sorgt somit dafür, dass zu jeder Zeit aktuelle Daten verfügbar sind. Alle relevanten Messdaten lassen sich auf einem Touch-Panel als Tabelle und Grafik übersichtlich darstellen. Nicht zuletzt können bei entsprechender Konfiguration auch externe Leitstände jederzeit auf das Frühwarnsystem zugreifen.
Für Betreiber von Hallen bietet das Sensorsystem weitere handfeste Vorteile. Dank der exakten und in Echtzeit vorliegenden Messdaten sind die i. d. R. kostenintensiven Sanierungsmaßnahmen gezielter zu planen. Auch Kosten für die regelmäßigen offiziellen Prüfungen durch Statiker, Vermesser und Gutachter reduzieren sich deutlich, da man die Kontrollintervalle verlängern kann. Außerdem werden durch den Einsatz des Sensorsystems das subjektive Sicherheitsgefühl der Besucher erhöht und auch die Attraktivität des gesamten Gebäudes gesteigert.
Das Jahre-Sensorsystem zur Trägerzustandsüberwachung (TZÜ) ist von der Entwicklung bis zur Fertigung ein Produkt "Made in Germany". Im Bereich Datenverarbeitung hat die Richard Jahre GmbH mit Siemens kooperiert.
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3942 - Veröffentlicht am:
30.04.2012 - Geändert am:
03.03.2020