Sanierung des Viadukts Heiligenborn bei Waldheim
180 m lang, 40 m hoch und 167 Jahre alt – der historische Eisenbahnviadukt Heiligenborn bei Waldheim ist ein äußerst imposantes Bauwerk. Entsprechend aufwendig sind die Sanierungsarbeiten unter Federführung der Deutschen Bahn. Das Mauerwerk der Gewölbe und die Brückenpfeiler aus Natursteinen und Ziegeln werden grundlegend instandgesetzt, gleichzeitig werden oben das Gleistragwerk und die Entwässerungseinrichtungen erneuert. Der Zugverkehr zwischen Riesa und Chemnitz wird während der über einjährigen Bauarbeiten eingleisig geführt.
Die Gloser Gerüstbau GmbH aus Walzbachtal bei Karlsruhe hat die Einrüstung exakt auf den geplanten Bauablauf angepasst. Ausgehend von der tragenden Zwischenebene mit Systemträgern auf Höhe der oberen Brückengewölbe wird wechselseitig eingerüstet. Während auf der Westseite das Trag- und Arbeitsgerüst für den Überbau vorgehalten wird, dienen Stand- und Hängegerüste zur sicheren Ausführung der Fassadenarbeiten an der Ostseite.
Ab April 2020 erfolgt der Seitenwechsel auf die jeweils gegenüberliegenden Abschnitte.
Sechs historische Großbrücken
Die 1852 eröffnete Bahnstrecke Riesa-Chemnitz weist auf einer Länge von nur 7,5 km gleich sechs große Brückenbauwerke auf, die über die Seitentäler der Zschopau führen. Der Volksmund bezeichnet den Abschnitt auch als „Bankrottmeile“, denn die hohen Baukosten führten im Jahr 1848 zu einer Finanznot der privaten Eisenbahngesellschaft mit anschließender Verstaatlichung. Heute haben die über 150 Jahre alten, noch weitgehend original erhaltenen Großbrücken auch eine touristische Bedeutung für die Region.
Komplexe Bauwerksgeometrie und enge Platzverhältnisse
Die Gerüstbauarbeiten sind aufgrund der komplexen Bauwerksgeometrie und der engen Platzverhältnisse äußerst anspruchsvoll. Insbesondere die Ausführung als Hängegerüst in den schlecht zugänglichen Hangbereichen ist planungsintensiver und aufwendiger zu montieren als übliche Standgerüste.
Deshalb trägt insbesondere die Kombinierbarkeit der beiden Baukastensysteme „PERI UP“ und „VARIOKIT“ zu einer wesentlichen Erleichterung der Montagearbeiten bei. Zudem lassen sich das Fassadengerüst „PERI UP Easy“ und die Modulgerüstvariante „PERI UP Flex“ nahezu übergangslos miteinander kombinieren.
Die tragende Zwischenebene im Bereich der Brückengewölbe ist mit Stahlriegeln, Kletterschienen und Schwerlastspindeln ausgebildet – mietbare und vielseitig einsetzbare Kernbauteile des „VARIOKIT Ingenieurbaukastens“. Auch für die abgehängte Basis der Hängegerüste finden Systembauteile Verwendung.
Integraler Gerüstbau
Die Stand- und Hängegerüste für die Fassadenarbeiten an den Brückenpfeilern sowie die integrierte Gerüsttreppe wurden weitestgehend mit der Stielvariante eines Fassadengerüsts montiert. Oberhalb der Zwischenlage dient eine Modulgerüstvariante als Trag- und Arbeitsgerüst für die Arbeiten am Brückenüberbau. Ein großer Vorteil der integral ausgerichteten Gerüsttechnik: Vertikalstiele und Horizontalriegel der Modulgerüstvariante können übergangslos mit den Stielen und Belägen des Fassadengerüsts kombiniert werden. Stiele und Rahmen haben identische Höhenmaße, das metrische Grundraster und die durchgängige Verwendung des Rosett-Knotens erlauben nahezu beliebige geometrische Anpassungen mit Systembauteilen.
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7675 - Veröffentlicht am:
31.07.2020 - Geändert am:
31.07.2020