Reihenklemmen mit Zugfedertechnik sorgen für gute Verdrahtung von Tunnelvortriebsmaschinen
In der ganzen Welt bohren sich Tunnelvortriebsmaschinen von Herrenknecht durch weiche und gemischte Böden sowie durch hartes Gestein. Die Maschinen sowie alle darin verbauten Komponenten sind im Tunnelvortrieb extremen Belastungen und starken Vibrationen ausgesetzt. Daraus ergeben sich hohe Anforderungen an die eingesetzten mechanischen, hydraulischen und elektrotechnischen Komponenten. Auch der elektrotechnische Aufwand, den man den Maschinen von außen nicht ansieht, ist enorm. Dort, wo die Drähte in der Maschine zusammenlaufen, verrichten Zugfederklemmen von Phoenix Contact ihren Dienst.
Zuverlässige Anschlüsse sind entscheidend
"Für den gesamten Fertigungsprozess einer Tunnelvortriebsmaschine haben wir nur wenige Monate Zeit", erläutert Volker Rastetter, Werkstattmeister Schaltschrankbau bei Herrenknecht in Schwanau. "Die Maschinen-Steuerstände sowie die Schaltschränke und Klemmenkästen werden im Werk montiert und vorverdrahtet." Die Endinstallation der Elektrotechnik erfolgt dann auf der Maschine im Werk. Hier wird sie in Betrieb genommen und auf Herz und Nieren geprüft (Bild 1). Zur Überführung vom Herstellerwerk auf die Baustelle werden die Maschinen in transportfähige Einheiten zerlegt. Adern und Leitungen werden an vordefinierten Schnittstellen abgeklemmt und am Bestimmungsort wieder angeklemmt. Seit einiger Zeit kommen anstelle einfacher Reihenklemmen Zugfederklemmen von Phoenix Contact zum Einsatz; damit verläuft die Installation einfacher, und auch im Betrieb bewährt sich das System. Die Reihenklemmen aus dem Programm Clipline Complete von Phoenix Contact sind so konstruiert, dass sie auch extremen Belastungen standhalten. Schock- und Vibrationssituationen werden bei der Konstruktion mittels Materialauswahl und geeigneter Fertigungsmethoden berücksichtigt. Mit Belastungstests nach Schärfegrad DIN EN 50155 (Deutsche Bahn-Norm) wird die Schock- und Vibrationssicherheit der Reihenklemmen nachgewiesen.
Kompakte Klemmen für große Maschinen
Auch wenn die Tunnelbohrmaschinen mitunter riesig sind - bei der elektrischen Installation kann es eng hergehen. "Unter den beengten Einbauverhältnissen erleichtert uns die Front-Anschlusstechnik der Zugfederklemmen die Arbeit", so Rastetter. Dank der Front-Anschlusstechnik können die Verdrahtungskanäle nahe an die Klemmen montiert werden, denn zusätzlicher Raum zum Anschließen des Leiters ist nicht erforderlich. Das spart Platz im Schaltschrank und ermöglicht eine höhere Verdrahtungsdichte (Bild 2). Trotz der kompakten Bauform lassen sich alle Leiter bis zum Nennquerschnitt mit Ader-Endhülse komfortabel verdrahten – ein weiterer Vorteil der Zugfederklemme. Auch umfangreiche und komplexe Potentialverteilungen zur Stromversorgung aller Schaltschränkgeräte, Sensoren, Aktoren und Verbraucher können mit dem einfachen Steckbrückensystem schnell und unkompliziert aufgebaut werden (Bild 3). Mit dem für alle Klemmen einheitlichen Steckbrückensystem von Clipline complete sind auch überspringende Brückungen möglich. Dazu werden nicht benötigte Kontakte einfach mit einer Spitzzange an einer vordefinierten Sollbruchstelle sauber entfernt. Der Installateur muss dann bei Bedarf nur noch die Brücke auf die benötigte Länge schneiden und auf der Oberseite den Schaltplan der fertig konfektionierten Brücke mit einem Filzschreiber nachzeichnen. So werden aus Standardbrücken anwenderspezifische Bauteile - das spart Lager- und Logistikkosten.
Umfassender Zugfederklemmen-Einsatz in Planung
Leiter mehrmals anschließen und wieder abklemmen können, vibrationssichere Kontaktierung, einfache Verdrahtung durch Frontanschluss, praxisgerechte Brückung – das waren bei Herrenknecht die Hauptargumente für den Umstieg auf die Zugfederklemmen. Die beratende Unterstützung seitens des Klemmen-Herstellers spielte ebenfalls eine Rolle. "Die Spezialisten von Phoenix Contact sind uns in verschiedensten Phasen der Umstellung zur Seite gestanden", so Rastetter, denn viele Zeichnungen und Stücklisten mussten geändert werden.
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3999 - Veröffentlicht am:
30.04.2012 - Geändert am:
01.03.2016