Pumpspeicherkraftwerk Reißeck II im Testbetrieb
Die verstärkte Nutzung der Windenergie in Europa erfordert Kraftwerke, die Erzeugungsschwankungen von Windkraftanlagen kompensieren bzw. überschüssige Energie speichern und bei Bedarf kurzfristig zur Verfügung stellen. Die Inbetriebnahme des Pumpspeicherkraftwerks (PSKW) Reißeck II ist ein gutes Beispiel für eine zukunftsorientierte Anpassung der Stromversorgung an die gestiegenen Anforderungen des Marktes.
Das PSKW Reißeck II verbindet die Kraftwerksgruppen Reißeck/Kreuzeck und Malta in Oberkärnten durch einen unterirdischen und mehr als 5 km langen Triebwasserweg. Es ermöglicht durch zwei moderne Pumpturbinensätze eine effizientere Nutzung der bestehenden Anlagen. Die Pumpturbinen liegen in einer vollständig unterirdischen Kavernenkraftstation und können sowohl zur Stromspeicherung als auch zur Stromproduktion verwendet werden. Mit 430 MW leistet die Anlage einen erheblichen Beitrag zur Versorgungssicherheit der Region.
15-Wochen-Testprogramm seit Juni 2016
Der Bau des Kraftwerks begann 2010; seit Anfang Juni 2016 durchläuft das PSKW Reißeck II ein 15-wöchiges Testprogramm. Die Kavernenstation wurde im Inneren des Gebirgszuges Reißeck/Kreuzeck im Mühldorfer Graben auf einer Höhe von 1.600 m erbaut. Der reguläre Betrieb des PSKW Reißeck II wird vollautomatisch, ferngesteuert und fernüberwacht erfolgen.
Die Errichtungsarbeiten umfassten im Wesentlichen folgende Maßnahmen:
- eine 4.993 m lange, oberwasserseitige Triebwasserführung mit mehreren Stollen, einem Ein- und Auslaufbauwerk sowie einem Druckschacht;
- die Kavernenkraftstation Burgstall,
- eine rund 0,3 km lange, unterwasserseitige Triebwasserführung mit einem Unterwasserstollen sowie einem Anschlussstück an den Triebwasserweg des Kraftwerkes Malta.
Der größte Teil des Projekts liegt im Zentralgneiskern der Glocknerdecke, die überwiegend hohe Gesteinsfestigkeiten sowie eine hohe Abrasivität aufweist. Der Vortrieb des oberwasserseitigen Druckstollens erfolgt mit einer Hartgesteins-Tunnelbohrmaschine mit einem nominalen Fräsdurchmesser von 7,03 m. Alle Vortriebsarbeiten an den Kavernen und Zugangsstollen werden im konventionellen Sprengvortrieb durchgeführt.
DSI Österreich produzierte und lieferte für dieses wichtige Projekt Stützmittel, die bei den verschiedenen Kavernenbauwerken und Tunnelvortrieben sowie bei der Sicherung der Tunnelportale zum Einsatz kamen.
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7393 - Veröffentlicht am:
08.11.2016 - Geändert am:
17.11.2021