Pummersdorfer Tunnel: Lückenschluss einer der wichtigsten Bahnstrecken in Österreich
Im Rahmen des Ausbaus der Westbahn, einer der wichtigsten Bahnstrecken Österreichs, erfolgte der 24,7 km lange Lückenschluss zwischen St. Pölten und Loosdorf. Die zweigleisige Neubaustrecke führt um die rund 70 km westlich von Wien gelegene Ortschaft St. Pölten herum, um den Bahnhof des Ortes vom Durchgangs- und Güterverkehr zu entlasten. Neben 23 Brücken entstehen für das Projekt auch drei Eisenbahntunnel.
Einer dieser Tunnel ist der rund 3,5 km lange Pummersdorfer Tunnel, der einröhrig als zweigleisiges Bauwerk ausgeführt wird. Im Bereich des Tunnels sind sechs Schächte für die Notausstiege vorgesehen, die mit einer mittleren Tiefe von 24 m abzuteufen sind und mit einem 15 m langen Querschlag mit der Hauptröhre verbunden werden. Die mittlere Überlagerung des Tunnels beträgt 20 m – es handelt sich folglich um einen so genannten seicht liegenden Tunnel in Lockermaterial.
Die Geologie im Bereich der Baustelle besteht überwiegend aus mäßig hartem bis hartem und feinsandreichem Schluff sowie aus mergeligem Tonsandstein. Der größte Teil des Vortriebsbereichs für den Pummersdorfer Tunnel liegt jedoch in stark verwittertem Schlier. Da sich der Tunnel in einem sehr flachen Gebiet befindet, musste an beiden Portalen zuerst ein umfangreicher Voreinschnitt hergestellt werden, um anschließend mit den Vortriebsarbeiten beginnen zu können. Die Vortriebsarbeiten erfolgten zunächst im reinen Baggervortrieb und wurden dann als Mischvortrieb aus Baggern und Sprengen fortgesetzt.
DSI Österreich lieferte für dieses Projekt Gitterträger (3-Gurt-Träger), Reibrohrexpansionsanker, SN-Anker und Ankerspieße in Einzellängen von je 400 cm sowie das gesamte Systemzubehör.
Die wesentlichen Vorteile der Reibrohrexpansionsanker waren bei diesem Projekt:
- sofortige volle Tragfähigkeit über die gesamte eingebaute Ankerlänge,
- Unempfindlichkeit gegenüber Sprengarbeiten,
- Erhaltung der Tragfähigkeit auch bei Verschiebungen,
- sichere und einfache Installation,
- keine Notwendigkeit zusätzlicher Baustoffe für den Einbau sowie
- Anpassungsfähigkeit an verschiedene Bohrlochdurchmesser.
Die Bauarbeiten am Pummersdorfer Tunnel begannen im Januar 2012 und wurden Ende 2014 beendet.
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7386 - Veröffentlicht am:
08.11.2016 - Geändert am:
17.11.2021