Neues Modul zur Prüfung und Behebung von Ankerkollisionen
Vor allem in einspringenden Ecken von Baugruben kann es schwierig sein, unterschiedliche Ankerlagen mit dem erforderlichen Abstand unterzubringen. Liegen in der Umgebung Rohrleitungen und andere Sparten (Strom, Gas, Wasser, Abwasser, Kabelkanäle etc.) oder Kellergeschosse angrenzender Gebäude, ist ebenfalls darauf zu achten, mit Verpressankern die erforderlichen Abstände einzuhalten, um Schäden zu vermeiden und die bestehenden ZTV-Richtlinien einzuhalten.
Für das Programm DC-Integra ist seit längerem ein Zusatzmodul DC-Integra 3D verfügbar, mit dem auch komplexe Baugruben mit unterschiedlichen Tiefen und Wandarten räumlich dargestellt werden können. Böschungen zwischen Baugrubenabschnitten verschiedener Tiefe werden hierbei im 3D-Modell automatisch erstellt, so dass aufwendige Verschneidungen mehrerer Böschungen direkt vom Programm ermittelt und dargestellt werden. Mit dem Modul DC-Integra 3D/Volumen werden auf Knopfdruck die Aushubvolumina zwischen dem Geländemodell und der Baugrubensohle, auch schichtweise z. B. für nichtbindiges und bindiges oder kontaminiertes Material, ermittelt. Mit der Option DC-Integra 3D/Sparten können alle Sparten im 3D-Modell dargestellt werden, wobei verschiedenste Arten von Rohrleitungen einschließlich Rechteck-, Ei- und Maulprofilen unterstützt werden.
Mit dem neuen Modul DC-Integra 3D/Anker können an den Baugrubenwänden (Bohrpfahlwände, Schlitzwände, Spundwände, Trägerbohlwände, MIP-Wände, Unterfangungen) Ankerlagen mit oder ohne Gurtung mit unterschiedlicher Länge und Tiefe dargestellt werden. Über die Eigenschaften der Anker, wie Länge, Neigung und Durchmesser des Verpresskörpers, werden auch die Anker räumlich sichtbar. Mit Hilfe der Vorgabe der erforderlichen Abstände, z. B. zwischen Verpresskörpern, zwischen Ankern und Rohrleitungen oder zu Gebäuden, wird geprüft, ob eine Kollision zwischen den Ankern oder zwischen Ankern und anderen Bauteilen vorliegt. Die Stellen der Kollisionen werden sowohl im Plan als auch in der 3D-Darstellung markiert, so dass auf einfache Weise eine Behebung der Problempunkte durch Änderung der Neigung, der Ankerlänge oder ihrer Tiefe möglich ist.
Vor allem bei unübersichtlichen Situationen mit vielen Ankern können im räumlichen Modell die Kollisionen schnell und übersichtlich erkannt und behoben werden. Durch die automatische Behandlung von grundbauspezifischen Parametern, wie Gurtungen, Ankerlängen und Verpresskörpern, kann eine zeitaufwendige, händische Konstruktion der Situation in einem 3D-CAD vermieden werden. Mit Hilfe der automatisierten Markierung der Elemente mit Kollision sind Problempunkte schnell und ohne aufwendige Untersuchungen ersichtlich. Die Behebung von Ankerkollisionen ist damit auf einfachste Weise möglich.
Ein weiterer zeitsparender Vorteil des 3D-Modells ist, dass an beliebigen Stellen der Baugrubenwände Berechnungsschnitte definiert werden können, über die das zugehörige Berechnungsprogramm direkt angestoßen wird (DC-Baugrube für Bohrpfahl-, Schlitz-, Spund-, Trägerbohl- und MIP-Wände, DC-Nagel für Bodenvernagelungen, DC-Unterfangung für Gebäude-Unterfangungen, DC-Böschung für Böschungen). Die Schichtung des Bodens, die über Bohrpunkte im Untersuchungsgebiet mit unterschiedlichen Tiefen vorgegeben werden kann, wird an dieser Stelle automatisch interpoliert und an das Berechnungsprogramm übertragen. Zusätzlich werden die angegebene Wand mit dem gewählten Profil, die Aushubtiefe und die definierten Anker übergeben. Für die Berechnung der Baugrubenwände entfällt damit ein großer Teil des Eingabeaufwands.
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3768 - Veröffentlicht am:
30.04.2012 - Geändert am:
03.03.2020