Neue Fußgängerbrücke für den Hafen Offenbach
Ein neuer Steg über das Offenbacher Hafenbecken sorgt jetzt für kürzere Wege zwischen Hafeninsel und Nordend. Nach einjähriger Bauzeit ist die Inselbrücke am 16. Oktober 2015 für den öffentlichen Fußgängerverkehr freigegeben worden. Die parallel fertiggestellte Straßenbrücke bleibt bis auf Weiteres dem Baustellenverkehr vorbehalten.
Mit einer der größten Investitionen in die Erschließung und Infrastruktur des neuen Stadtviertels am Main hat die OPG Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft mbH für eine bessere Verbindung zwischen dem Hafen Offenbach und der Innenstadt gesorgt. Bei Gesamtkosten von 5,5 Millionen Euro überspannen jetzt zwei neue Stahlbetonbrücken das Hafenbecken. Die OPG ist ein Unternehmen im Geschäftsfeld Immobilien der Stadtwerke Offenbach Unternehmensgruppe (SOH). Als Erschließungsträgerin entwickelt sie den Hafen für die Stadt Offenbach.
Verkürzte Wege für Anwohner
Über die 12,5 m breite und 78 m lange Straßenbrücke im Westen des Neubaugebiets rollt vorerst nur der Baustellenverkehr. Dadurch werden Bewohner und Büroangestellte von dem bisher vor ihrer Haustür verlaufenden Verkehr im Osten des Stadtviertels entlastet. Unterdessen gelangen die Bewohner der Hafeninsel über den 2,5 m breiten und 75 m langen Steg rascher zu Fuß ins Nordend. Auch die Bushaltestellen am Nordring sowie der Mainuferradweg nach Frankfurt sind schneller erreichbar. Umgekehrt verkürzen sich die Wege für die Bewohner des Nachbarstadtteils zum Mainufer und zu den neuen Naherholungsbereichen im Hafen.
"Der Brückenschlag über das Hafenbecken ist ein Meilenstein für die Entwicklung des Hafens Offenbach", freut sich Oberbürgermeister Horst Schneider. "Wir holen den Fluss zurück in die Stadt." An gleich drei Wasserkanten entstehe hier nicht nur für die Hafenbewohner, sondern für alle Offenbacher ein attraktives Angebot an naturnahen Freiflächen. Gleichzeitig werde ein inspirierender, kreativitätsfördernder Gewerbestandort im Umfeld des geplanten Hochschulbaus der Hochschule für Gestaltung geschaffen.
"Mit den beiden Brücken bringen wir das Nordend näher an den Main", sagt OPG-Geschäftsführerin Daniela Matha. Der Hafen werde mehr zur Innenstadt geöffnet. Der jetzt freigegebene Fußgängersteg veranschauliche einmal mehr den hohen Qualitätsstandard von Erschließung und Infrastruktur. Zusammen mit seinem lebendigen Umfeld aus Bildung, Kultur und Freizeit liefere der Hafen starke Impulse für den modernen Kreativ- und Wirtschaftsstandort Offenbach.
Mit dem Inselsteg wachse auch das öffentliche Wegenetz aus Mainkai, Bootspromenade und Mainuferweg, hebt Markus Eichberger hervor, Leiter des Amts für Stadtplanung, Verkehrs- und Baumanagement. Wie die Straßenbrücke, so füge sich auch die schlanke Konstruktion des Fußgängerstegs harmonisch in das neue Stadtviertel ein. "Die Sicht auf das Wasser und die Weite der Blickbeziehungen in alle Richtungen werden durch die bewusst zurückhaltende Architektursprache gewahrt."
Beide Brücken entstanden nach den Plänen der renommierten Architekturbüros schneider+schumacher, zusammen mit Schüßler-Plan. Das Frankfurter Büro wurde in einem Wettbewerbsverfahren unter fünf Teilnehmern ausgewählt. "Wesentliche Idee des Entwurfs war es, unauffällig einprägsam zu sein", erläutern die beiden Architekten Till Schneider und Kai Otto. Die Fußgängerbrücke mit ihren Grundbaustoffen Stahl, Beton und Asphalt nehme sich daher bewusst zurück. LED-Lichtleisten, die in die stählernen Handläufe integriert sind und punktuell ebenfalls für die Bodenbeleuchtung sorgen, setzen den Brückenbau abends als präzise Linie in Szene. Das schmale Profil des Stegs wird dadurch noch unterstrichen.