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Neubau der Schleuse Bolzum am Stichkanal nach Hildesheim

Anfang 2008 begann der Neubau der Schleuse Bolzum am Stichkanal nach Hildesheim. Den Zuschlag für die Massivbauarbeiten der Schleuse und den Vorhafenausbau erhielt die Bietergemeinschaft Bunte/Echterhoff aus Bad Bentheim/Westerkappeln. Die Stahlwasserbauarbeiten wurden an die Firma SEH aus Hannover vergeben.

Die Schleuse Bolzum wurde in den Jahren 1926 bis 1927 als Sparschleuse mit zwei offenen Sparbecken erbaut. Sie hat eine nutzbare Kammerlänge von 82,00 m, eine Kammerbreite von 12,00 m und eine Drempeltiefe von 3,00 m. Der Bau der neuen Schleuse wurde erforderlich, weil die bestehende, 1928 in Betrieb genommene Schleuse nicht mehr den Abmessungen der modernen Güterschifffahrt entsprach und weil durch den schlechten baulichen Zustand inzwischen umfangreiche Instandsetzungsmaßnahmen notwendig wurden. Damit Großmotorgüterschiffe und Schubverbände die Schleuse befahren können, ist die neue Schleusenkammer 139 m lang, 12,50 m breit und erhielt eine Wassertiefe von mindestens 4 m. Die Hubhöhe beträgt 8,50 m. Während der 3 ½ jährigen Bauzeit wurde der Schiffsverkehr weiterhin über die bestehende Schleuse abgewickelt.

Der Stichkanal nach Hildesheim (SKH) zweigt östlich von Hannover bei MLK-km 183,200 aus dem Mittellandkanal (MLK) ab. Als Eingangsbauwerk zum SKH überwindet die bestehende Schleuse Bolzum einen Höhenunterschied von 8,00 m, um von der Scheitelhaltung des MLK (NN + 65,00 m) auf das Niveau des SKH (NN +73,00 m) zu gelangen. Der Stichkanal nach Hildesheim (SKH) wird für die moderne Güterschifffahrt (Großmotorgüterschiff – GMS) ausgebaut. Hierzu war sowohl ein Neubau der Schleuse Bolzum als auch der Ausbau des SKH erforderlich.

Der schlechte bauliche Zustand der bestehenden Schleuse Bolzum erfordert inzwischen umfangreiche Instandsetzungsmaßnahmen, insbesondere bei den stahlwasserbaulichen und maschinenbaulichen Elementen. Zusätzlich erforderliche Baumaßnahmen waren die Anpassung der Vorhäfen, der Neubau eines Pumpwerkes zur Rückführung des Schleusungswassers und der Neubau der Brücke 381, mit der die L 410 von Sehnde nach Bolzum über die Einfahrt der neuen Schleuse und das Unterhaupt der alten Schleuse geführt wird.

Das bestehende Schleusenbauwerk ist mit seinen zugehörigen Anlagen und dem bestehenden Pumpenhaus ein technisches Denkmal. Die Schleuse wird nach Inbetriebnahme des neuen Bauwerkes außer Betrieb genommen, teilverfüllt und begrünt, so dass sie als Denkmal begehbar wird.

Bautafel Neubau der Schleuse Bolzum

Lage: 2 km südlich von Sehnde Stichkanal nach Hildesheim km 0 + 760
Bauweise: Massivbauschleuse ohne Sparbecken
Hydraulisches System: Endsystem, Umläufe
Obertor: Drehsegmenttor mit Füllmuschel
Untertor: Stemmtor
Betriebsverschlüsse: Segmentschütze
Hauptabmessungen:
  • Nutzlänge der Schleusenkammer:
    • 139,00 m
  • Breite der Schleusenkammer:
    • 12,50 m
  • Hubhöhe:
    • 8,00 m
  • Nach Ausbau des SKH:
    • 8,50 m
  • Drempeltiefe:
    • 4,00 m
  • Bauwerkshöhe von der Sohle bis zur Kammerplanie:
    • 17,00 m
Auftragnehmer
  • Los 1 (Baugrube, Massivbau, Vorhäfen, Pumpwerk): Arbeitsgemeinschaft ARGE Neubau Schleuse Bolzum – Los 1 J. Bunte / Echterhoff
  • Los 2 (Stahlwasserbau): Stahlbau Engineering Hannover
Bauzeit: Herbst 2007 – Mitte 2011
Zusätzliche Maßnahmen:
  • Anpassung der Vorhäfen
  • Neubau eines Pumpwerkes
  • Neubau der Brücke 381
  • Landesstraße 410

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  • Product-ID
    3943
  • Veröffentlicht am:
    30.04.2012
  • Geändert am:
    03.03.2020