Neubau des National Veterans Memorial and Museum (Columbus, Ohio)
Nach rund vier Jahren Planungs- und Bauzeit wurde im Oktober 2018 das neue National Veterans Memorial and Museum (NVMM) in Columbus (Ohio, USA) feierlich eröffnet. Eingebettet in weitläufige Grünanlagen am Scioto River, nahe dem Stadtzentrum, präsentiert sich das Gebäude als herausragendes Beispiel zeitgenössischen Architektur- und Ingenieursschaffens.
Der spektakuläre Museumsbau dient als Zentrum für Bildung, Dialog und Erinnerungsarbeit. Seine Besucher sind eingeladen, mehr über die Geschichte und das Leben der Veteranen zu erfahren, sich aber auch über persönliche Erlebnisse auszutauschen.
Insgesamt umfasst das Museum eine Fläche von etwa 4.924 m², verteilt auf drei Ebenen, mit Ausstellungs- und Veranstaltungsbereichen, Schulungsräumen sowie Büros. Eine außenliegende Rampe führt ringförmig nach oben, bis auf eine großzügige Dachterrasse, die für Veranstaltungen und Gedenkfeiern genutzt wird. Die Grundrissgestaltung baut auf kreisförmigen und elliptischen Geometrien auf, deren maximaler Durchmesser rund 61 m beträgt.
Das Haupttragwerk des Gebäudes setzt sich aus drei konzentrischen, frei geformten Ringen aus Ortbeton zusammen. Sie verleihen dem Museum seinen einzigartigen, skulpturalen Charakter. Frei entwickelte Sequenzen aus bis zu 43 m weit spannenden Bögen bestimmen nicht nur die architektonische Außendarstellung, sondern auch die innere Raumgestaltung und Organisation des Museums. Dach und Zwischendecken werden von einem System aus Stahlträgern und Stahlverbunddecken gebildet, das zwischen den Stahlbetonringen spannt.
Statisches System des Bogens neu interpretiert
Das altbekannte statische System des Bogens wurde hier neu interpretiert: Indem sich die errichteten Bögen nicht senkrecht stehend, sondern gekippt um die geschwungene Gestalt des Museums „winden“, gerät ihr eigentliches statische Prinzip zunächst aus dem Gleichgewicht. Erst das übergreifende Konstrukt aus mehreren Bögen führt zu einem stabilen Tragwerk – und gleichzeitig zum prägenden gestalterischen Merkmal des Museums.
Um die ungewöhnliche Struktur des Baus zu realisieren, arbeitete das Architekturbüro Allied Works (Portland, Oregon/USA) eng mit den Tragwerksplanern von Knippers Helbig (Stuttgart, New York, Berlin) zusammen.
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7628 - Veröffentlicht am:
16.01.2019 - Geändert am:
16.01.2019