Koralm-Tunnel (KAT3) durch Rohrschirmsystem mit innovativer Pressverbindung gesichert
Der Koralm-Tunnel in Österreich ist das Kernstück des Baltisch-Adriatischen Korridors, einer geplanten Eisenbahnverbindung zwischen Danzig in Polen und Ravenna in Italien. Der Tunnel wird im fertigen Ausbauzustand 32,9 km lang sein und durchquert die Koralpe bei Überdeckungen von bis zu 1.200 m. Der Achsabstand der beiden parallel verlaufenden eingleisigen Tunnelröhren beträgt ca. 40 m, die Röhren sind im Abstand von 500 m über Querschläge miteinander verbunden.
Ausgehend vom Westportal im Kärntner Lavanttal, werden 12 km des zweiröhrigen Tunnels in Richtung Osten vorgetrieben – die Nordröhre weitestgehend mit Hilfe einer Tunnelbohrmaschine (TBM) und die Südröhre rein zyklisch. Der bereits bestehende Sondierstollen Paiersdorf wurde dabei auf einer Länge von 7,6 km zunächst aufgeweitet. Bereits für den Bau des Erkundungsstollens lieferte DSI Österreich hochwertige Stützmittel zur Sicherung der Vortriebsarbeiten.
Schutz der Vortriebsarbeiten durch 15 m lange Rohrschirme
Die Nordröhre wird auf einer Länge von 2,6 km mit einer TBM aufgefahren. Im Bereich des Westportals in Kärnten, das in Wechsellagen von Ton- und Sandsteinen liegt, hat die Nordröhre nur eine geringe Überdeckung. Zum Schutz der Vortriebsarbeiten wurden hier 15 m lange Rohrschirme, Typ AT – 114, mit einer Rohrwandstärke von 6,3 mm eingesetzt. DSI Österreich lieferte hierfür das AT-Rohrschirmsystem in Einzellängen von 3 m zusammen mit hartmetallbestückten Vollbohrkronen, einer AT – 114 Startereinheit und weiterem Systemzubehör. Der Einbau des Rohrschirmsystems erfolgte mit einem konventionellen Bohrwagen.
Zur Verbindung der Einzelrohre kam das von DSI Österreich neu entwickelte Presssystem anstatt der sonst üblichen Schraubverbindung zum Einsatz. Dabei wird in das bereits eingebohrte Rohr ein verjüngtes Ende eingeschoben, und beide Rohre werden mit Hilfe einer hydraulischen Presse innerhalb weniger Sekunden kraftschlüssig miteinander verpresst.
Das Presssystem ist robuster als das konventionelle Schraubsystem und ermöglicht eine schnellere Verbindung der einzelnen Rohrschirmrohre miteinander. Zudem ist die elastische Tragfähigkeit der Verbindung ungefähr doppelt so hoch wie bei der Gewindeverbindung.
Zusätzlich zum AT-Rohrschirmsystem lieferte DSI Österreich auch SN-Anker, Ø 25 mm, L = 3, 4 und 6 m, mit einer Höchstkraft von 260 kN inkl. Zubehör. Zudem werden DYWI® Drill-Hohlstäbe, Ø R32-250, R38-500, L = 2, 3, 4 und 6 m, als Selbstbohranker zur vorauseilenden Sicherung eingesetzt. Zu den von DSI Österreich produzierten und gelieferten Stützmitteln zählen auch POWER SET-Selbstbohrspieße, Ø 51 x 3, 2 mm, L = 3 und 4 m; Selbstbohrrohrspieße, Ø 51 mm; Stahlrohrspieße, Ø 38 x 4 mm, und PANTEX-Gitterträger, Typ 50/20/30, Typ 70/20/30 und Typ 95/25/36.