Kopie einer Altsteinzeit-Höhle originalgetreu in Form gebracht
Am Fuße des Hügels von Lascaux entsteht das "Centre International d'Art Pariétal". Die Museumslandschaft ist der Höhlenmalerei gewidmet, zentraler Bestandteil ist eine komplette Nachbildung der Höhle "Lascaux 4". PERI unterstützt das Projekt mit einem Gesamtkonzept aus technischer Ausarbeitung, einer absolut sicheren Schalungslösung und kontinuierlichen Beratungen. So entstehen unter anderem bis zu 13,50 m hohe Wände mit komplexer Formgebung und bester Oberflächenqualität.
Die Höhle von Lascaux im französischen Département Dordogne beherbergt einige der ältesten bekannten abbildenden Kunstwerke der Menschheitsgeschichte: Die Höhlenmalereien sind etwa dem Zeitraum zwischen 17.000 und 15.000 vor Christus zugeordnet, manche Forscher halten die Höhle für noch älter. Seit 1979 gehört sie zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Derzeit entsteht ein originalgetreuer Nachbau der Höhle im Maßstab 1:1. Die wertvollen Höhlenmalereien werden mittels verschiedener moderner visueller Effekte präsentiert. So bewegen sich die Besucher in Zukunft per "Augmented Reality" (computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung) virtuell durch die historische Höhle. Zudem bieten interaktive thematische Anwendungen wie Filme und 3D-Animationen der Wandmalereien dem Besucher Erlebnisse einer ganz besonderen Art.
Sogar die Atmosphäre in dem Bauwerk soll der echten Höhle nachempfunden werden: Im Inneren des Museums wird es dunkel und feucht sein, jegliche Geräusche werden gedämpft. Mit der Schaffung dieses einzigartigen Bauwerks möchte man den Besuchern das außergewöhnliche, historische Erbe der Menschheitsgeschichte möglichst authentisch präsentieren. Die Eröffnung des "Centre International d'Art Pariétal" ist für Juni 2016 geplant.
Das neue Besucherzentrum integriert sich perfekt in die Hügellandschaft, das Bauwerk folgt deren Kontur und schiebt sich quasi unter dessen Oberfläche. Folge ist eine beeindruckende Formgebung mit unterschiedlich geneigten, sehr hohen Wänden.
Komplexe Architektur mit Systembauteilen geschalt
Die wesentliche Herausforderung des Museumsrohbaus, der in enger Zusammenarbeit der Unternehmen LAGARRIGUE und SOPRESCO durchgeführt wird, ist die maßgenaue Herstellung von rund 2.500 m² Wandfläche mit bis zu 13,50 m Höhe und variierenden Neigungen. Die PERI-Ingenieure aus Meaux bei Paris erarbeiteten dazu eine Lösung mit maximalem Einsatz von Standardsystemen und mit kompletter Sicherheitsausstattung.
Die Wahl für die Wandschalung fiel auf die TRIO Rahmenschalung, die in Kombination mit dem Bühnensystem MXP allen Anforderungen dieser besonderen Baustelle gerecht wird. Die umlaufenden Streben der TRIO Rahmenschalung und die Elementverbindung mit dem Richtschloss BFD bieten eine hohe Steifigkeit und ermöglichen das Umsetzen großflächiger Einheiten. Mit der bewährten Rahmenschalung lassen sich die geneigten Wände trotz der Veränderungen der Winkel einfach und schnell schalen.
Das modulare Bühnensystem MXP bietet sicheren, allseitigen Zugang zur Rahmenschalung TRIO. Sämtliche Anker und Elementverbindungen sind somit einfach zu bedienen, mit den zugehörigen Stirnbühnen und Frontgeländern ergibt sich eine umlaufende Absturzsicherung. Da die Bühnen auch auf die Elementbreiten der TRIO abgestimmt sind, bleibt die hohe Flexibilität der Rahmenschalung uneingeschränkt erhalten.
Die Einsatzbedingungen der Wandschalung sind unter anderem deshalb besonders anspruchsvoll, weil ein selbstverdichtender Beton eingesetzt wird. Das erfordert nicht nur stringente Prozesse beim Betonieren, sondern auch ein entsprechend angepasstes und durchdachtes Schalungskonzept.
Wo notwendig, wird die Rahmenschalung mit maßgeschneiderten Elementen auf Basis der VARIO GT 24 Träger-Wandschalung ergänzt. So werden insbesondere die Eckbereiche ausgeführt, in denen zwei Wandflächen mit gegenläufigen Schrägen aufeinanderstoßen.
Um die hohen Anforderungen an die Betonoberflächen zu erreichen, wurde die gesamte Wandschalung vor Auslieferung von der PERI Schalungsmontage mit einer neuen PERI FinPly Schalhaut belegt.