Instandsetzung der Plymouth Avenue-Brücke in Minneapolis (USA)
Die Plymouth Avenue-Brücke ist eine vierspurige, doppelte Hohlkastenträgerbrücke, die die Plymouth Avenue über den Mississippi im Norden von Minneapolis im Bundesstaat Minnesota aufnimmt. Die Brücke ist 287,4 m lang, ihre längste Spannweite beträgt 43,6 m. Die 1983 erbaute Brücke war die erste Segmentbrücke aus Ortbeton in Minnesota und wurde mithilfe eines Vorbauwagens erstellt.
Nach einer Routineüberprüfung im Jahr 2010 wurde die Brücke für den Fahrzeugverkehr geschlossen, da die Spannglieder Korrosionsschäden aufwiesen. Im Rahmen weiterer Untersuchungen stellte man fest, dass die Spannglieder korrodierten, weil das Entwässerungssystem der Brücke defekt war. Die Drainagerohre befinden sich im Inneren der Hohlkastenträger. Aufgrund des Defekts sammelte sich im Inneren des Hohlkastens Streusalzlösung, die sowohl die schlaffe Bewehrung als auch die Spannglieder im Bereich der Bodenplatte angriff.
Installation eines zusätzlichen Litzenspannsystems im Inneren der Hohlkastenträger
Um die Brücke möglichst schnell wieder für den Verkehr freigeben zu können, musste eine langfristige und wirtschaftliche Lösung gefunden werden. Das Ingenieurbüro Corven Engineering schlug vor, ein zusätzliches, externes Litzenspannsystem im Inneren der Hohlkastenträger zu installieren. Der Generalunternehmer beauftragte DSI USA damit, ein geeignetes Spannsystem zu liefern und die Baustelle mit Ingenieurdienstleistungen und Installationstechniken zu unterstützen. In jedem Hohlkastenträger wurden je fünf neue Litzenspannglieder, Typ 12-0.6", als externe Spannglieder eingebaut. Jedes der Spannglieder wurde auf beiden Seiten in neu hergestellten Betonblöcken verankert und durch neue Umlenkstellen am Boden der Hohlkästen geführt.
Der Entwurf sah vor, dass die Hüllrohre der Spannglieder an den Umlenkstellen in Stahlrohren geführt und in zwei Ebenen umgelenkt werden sollten. Diese Forderung machte die Messungen vor Ort schwierig, die nötig waren, um diese Komponenten herzustellen und zu installieren. Zudem war an den neu angebrachten Betonblöcken für die Verankerung der Spannglieder im oberen Bereich der Hohlkastenträger sehr wenig Platz für eine Spannpresse. DSI wurde deshalb beauftragt, ein geeignetes Protokoll für die Vorspannarbeiten zu erstellen. Anhand dieses Protokolls wurden dann alle Litzen einzeln mit Monolitzen-Spannpressen vorgespannt.
Die Arbeiten konnten sicher, wirtschaftlich und innerhalb des knappen Zeitrahmens fertiggestellt werden.
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7419 - Veröffentlicht am:
08.09.2016 - Geändert am:
17.11.2021