Ingeniero Fernández Casado-Schrägseilbrücke
Die Ingeniero Fernández Casado-Brücke in der Nähe von León im Norden Spaniens wurde 1983 eröffnet. Damals besaß sie weltweit die größte Spannweite einer Schrägseilbrücke. An den beiden H-förmigen, 102,3 und 117,3 m hohen Pylonen sind insgesamt 220 Schrägseile befestigt. Das Bauwerk hat in den beiden Randfeldern Spannweiten von 65 m und führt mit einer Hauptspannweite von 440 m Länge über den Barrios de Luna-Stausee.
Vor Kurzem wurden die Hüllrohre einiger Schrägseile umfassend Instand gesetzt. Die Risse in den Hüllrohren wurden abgedichtet, und einige Schrägseile wurden mithilfe eines Korrosionsschutzband-Systems umwickelt.
Die Schrägseile der Ingeniero Fernández Casado-Brücke haben Durchmesser von 140 bis 225 mm und bestehen aus 24 bis 80 Stahllitzen, die durch umliegenden Zementmörtel und PE-Hüllrohre vor Korrosion geschützt sind. Mit den Jahren führten mechanische und klimatische Einflüsse zu Beschädigungen der Schrägseile; diese wurden mit einer visuellen Schrägseil-Inspektion sowie einer Drohne genau untersucht.
Im Anschluss wurden die aufgetretenen Risse in den Hüllrohren der Schrägseile repariert. Dabei wurden bei größeren Beschädigungen einige Hüllrohr-Abschnitte ersetzt und angeschweißt. Die Stellen, an denen die Schrägseile Rost aufwiesen, wurden gereinigt und zusätzlich vor Korrosion geschützt. Nach den Reparaturen wurden einige Schrägseile mit Schutzbändern umwickelt.
Das System basiert auf zwei mehrlagigen Bändern aus jeweils einer stabilisierten Polyethylen-Trägerfolie mit koextrudiertem Butylkautschuk. Die Bänder werden mit einer Überlappung von 50 % in zwei Schichten mit Druck aufgebracht und stellen somit auch in Radialrichtung eine mechanische Verstärkung des Hüllrohrs dar.
Die höheren Bereiche der Pylone waren nur über Seile und Plattformen zugänglich. Auf den unteren 30 m erfolgten die Reparaturarbeiten von Körben aus. Zudem wurde ein Roboter für die Umwicklung mit dem „DYNA Protect®-System“ eingesetzt.