Großprojekt Harbour Central in London
Die Londoner Docklands sind ein Neubaugebiet, das sich im Osten und Südosten der britischen Hauptstadt entlang der Themse erstreckt. Das Großbauprojekt in diesem Gebiet, Harbour Central in Milharbour, umfasst mehrere Gebäudeeinheiten für unterschiedliche Nutzungszwecke.
Die einstigen Londoner Docks umfassten ein riesiges Gebiet und waren einer der größten Häfen der Welt. Sie entsprechen nur einem Teil des früheren Hafengebiets. In den 1980er-Jahren setzten sich jedoch in der Schifffahrt für Frachttransporte die neuen Container durch. Die London Docks waren für die viel größeren Containerschiffe nicht mehr geeignet und mussten geschlossen werden. So entstanden rund 21 km² Brachflächen. Die britische Regierung setzte sich dafür ein, dieses Gebiet neu zu beleben. Kernstück dieser Entwicklung ist Canary Wharf, ein bedeutsames Geschäftsviertel, das zu den zwei wichtigsten Finanzzentren Großbritanniens gehört und auch als Wohnadresse sehr gefragt ist. In diesem Gebiet befinden sich einige der bekanntesten Gebäude Großbritanniens. Das neueste Bauprojekt ist Harbour Central in Milharbour, nur wenige hundert Meter südlich von Canary Wharf gelegen.
900 Ein- bis Fünfzimmerwohnungen werden gebaut
Harbour Central ist ein spannendes Wohn- und Geschäftsviertel auf einer Fläche von rund 1.000 Hektar. Der Komplex umfasst fünf Hauptblöcke, die zwischen acht und 41 Stockwerke hoch sind. Hier werden ca. 900 neue Ein- bis Fünfzimmerwohnungen sowie acht außergewöhnliche Penthousewohnungen entstehen. Daneben wird es Geschäfte, Freizeiteinrichtungen und zwei neue Grünanlagen geben.
Außergewöhnliches Design des Maine Tower
Zwei 41- und 35-stöckige Wohnhochhäuser mit Glas- und Bronzeverkleidung überragen die nebenstehenden Gebäude. Mittelpunkt und Blickfang ist der Maine Tower, in dem sich 297 hochwertige Wohnungen befinden, die in den oberen Stockwerken eine atemberaubende Aussicht bieten. Im Turm sind zudem eine an New York erinnernde Lounge sowie eine Bibliothek, ein Fitnessstudio, ein Spa und eine Cocktailbar untergebracht. Früher wurde hier Getreide gelagert. Das Designkonzept des Gebäudes nimmt die Idee einer "Weizenähre" auf, indem es vertikal in jeweils achtstöckige Segmente unterteilt wurde. Diese bestehen wiederum aus vierstöckigen Rahmen.
Mehrere Hochhäuser ruhen auf großflächigem einstöckigen Untergeschoss
Das Bauprojekt Harbour Central umfasst ein großflächiges einstöckiges Untergeschoss, auf welchem mehrere Hochhäuser mit 24 bis 41 Stockwerken und einige niedrigere Gebäude errichtet sind. Alle Gebäude bestehen aus Stahlbetonkernen und vorgespannten Flachdecken, welche zusätzlich auf Stützen aufgelagert sind. Die Stahlbetonkerne wurden im Gleitschalungsverfahren errichtet und die Flachdecken nachträglich angeschlossen. Diese Bauweise ist besonders zeit- und kostensparend. Speziell die Verwendung von vorgespannten Flachdecken bietet Vorteile wie große Spannweiten, Minimierung des Schalungsaufwands, Vereinfachung der Bewehrungsarbeiten und optimale Raumnutzung. Jedoch besteht bei dieser Deckenbauweise das hohe Risiko des Durchstanzversagens im Auflagerbereich. Bei hohen Lasten auf den Stützen müssen daher die Betonqualität und die Bewehrungsmenge erhöht werden. Wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen, können Stützenkopfverstärkungen notwendig werden. Diese sind jedoch kosten- bzw. zeitintensiv, weshalb einfachere und zuverlässigere Lösungen erforderlich sind.
Beim gesamten Projekt Harbour Central kommt die Bole-Durchstanzbewehrung von Schöck zum Einsatz. Sie besteht aus Doppelkopfankern, die durch Distanzstäbe verbunden sind und nach dem Verlegen der Bewehrung von oben eingesteckt werden. Die angeschweißten Distanzstäbe sichern dabei den Abstand zwischen den Bolzen und zur Stütze. Die Größe der Bolzenköpfe sorgt für eine perfekte Verankerung im Beton. Im Vergleich zu einer typischen Bügelbewehrung wird so die Querkrafttragfähigkeit um ca. 70 % gesteigert.
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7542 - Veröffentlicht am:
10.11.2017 - Geändert am:
10.11.2017