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Generalsanierung der Talsperre Spremberg

Die Talsperre Spremberg wird seit 2005 bei laufendem Betrieb saniert. Nur so können das Bauwerk erhalten und der Hochwasserschutz sichergestellt werden. Beim Spree-Hochwasser Anfang August 2010 wurden die Bauarbeiten zwar unterbrochen, doch trotz Großbaustelle hat die Talsperre ihre Funktion als Hochwasserschutzbauwerk vollständig erfüllt und so die Stadt Cottbus und den Spreewald geschützt. Das Projekt wird vom Agrarfonds ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes) unterstützt.

Von 1958–1965 erbaut, begann das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz von Brandenburg die Talsperre Spremberg 2005 zu sanieren, um den weiteren Erhalt des Bauwerks und dessen Sicherung und Funktion zu gewährleisten. Mit einer Seegröße von 683 ha und einem Volumen von 42,7 Millionen m³ stellt die Talsperre zudem das ganze Jahr über Wasser für die Spree und den Spreewald bereit. Bei einer solchen Generalsanierung sind bauplanerische, bautechnische und hydrologische Rahmenbedingungen ebenso zu berücksichtigen, wie ökologische, landwirtschaftliche und touristische Ansprüche im Spreewald und am Stausee selbst. Inzwischen wurden der Kontrollgang und Messstellen im Hochwasserentlastungsbauwerk saniert und eine sogenannte Hauptwasserhaltung eingerichtet, die das Wasserregime, u. a. auch mit den 160 Schleusen und Wehren im Spreewald, regelt. Seit 2009 sind beide Brücken über die Hochwasserentlastung vollkommen erneuert und auf größere Achslasten für Überfahrten ausgelegt worden.

Hochwasserschutz trotz Großbaustelle

Normalerweise werden Talsperren dieser Größenordnung für die Sanierungszeit trockengelegt. In Spremberg hat man sich jedoch für eine Sanierung bei laufendem Betrieb entschieden. Das erwies sich während des Spree-Hochwassers Anfang August 2010 auch als unabdingbar, denn aus Richtung Sachsen kamen mehr als 90 m³ Wasser pro Sekunde in der Talsperre an. Zwar wurden die Bauarbeiten unterbrochen, doch trotz Großbaustelle hat die Talsperre ihre Funktion als Hochwasserschutzbauwerk vollständig erfüllt. Glück im Unglück war, dass der Wasserstand durch die Sanierung um 3 m abgesenkt war und die Talsperre so sehr viel mehr Wasser aufnehmen konnte. Das Becken hat den Scheitel des Hochwassers aufgefangen und zeitversetzt allmählich und in dosierter Form wieder abgegeben – die Stadt Cottbus und der Spreewald konnten so geschützt werden.

Sand und Schlamm werden ausgebaggert

2010 stand die Sanierung des Tosbeckens im Mittelpunkt: Hier wird im Hochwasserfall das tosende Wasser beruhigt. 2011 wird mit den Vorarbeiten (Beräumung der Absatzbecken) zur Entschlammung der Vorsperre Bühlow, die dem eigentlichen Stausee vorgelagert ist, begonnen – es wird mit bis zu 200000 m³ Sand und Schlamm gerechnet. Die bewilligten Mittel wurden für die Generalsanierung der Talsperre Spremberg in den Förderperioden 1999-2006 und 2007–2013 eingesetzt. Die Gesamtinvestitionen beliefen sich bis 2010 auf 11 Millionen €, davon aus dem ELER 10,6 Millionen € (2007–2010) und aus dem EAGFL (Europäischer Ausrichtungs- und Garantiefonds für Landwirtschaft) 0,4 Millionen € (2005–2006). Zuwendungsempfänger ist das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz von Brandenburg. Der Förderung lag die Verwaltungsvorschrift Förderung von Hochwasserschutzmaßnahmen zugrunde.

Referenzen

Spremberg, Spree-Neiße, Brandenburg, Deutschland (1965)

  • Über diese
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  • Product-ID
    3449
  • Veröffentlicht am:
    30.04.2012
  • Geändert am:
    18.01.2017