Feuerwehrhaus Beilstein – Trutzburg aus Leichtbeton
Massivität und Wehrhaftigkeit sind die Markenzeichen des neuen Feuerwehrhauses in Beilstein. Neben der markanten Formensprache sorgen dafür auch die monolithischen Wände aus Liapor-Leichtbeton in Sichtbetonoptik. Mit ihren hochwärmedämmenden und wärmespeichernden Eigenschaften erfüllen sie gleichzeitig auch die aktuellen Anforderungen an Energieeffizienz und Wohnraumgüte.
Bei der Planung des neuen Feuerwehrhauses mussten unterschiedlichste Aspekte berücksichtigt werden. So galt es, anstelle eines reinen Funktionsbaus ein individuelles, zeitgemäßes und architektonisch ansprechendes Bauwerk zu schaffen, das ganz eigene, neue ästhetische Maßstäbe in dem zur Bebauung vorbereiteten Neubaugebiet "Im Hart" setzt. Daneben waren auch die bestehenden Vorschriften der Feuerwehrtechnik zu berücksichtigen, die beispielsweise eine funktionale Gebäudegliederung in eine Alarm-, Technik- und Übungsebene vorsehen. Gleichzeitig musste die Gebäudekonzeption auch verkehrstechnisch optimal ausgerichtet sein, um einen schnellen Einsatz der Feuerwehrfahrzeuge in alle Richtungen sicherzustellen.
Geplant und umgesetzt wurde das neue Feuerwehrhaus vom Büro Kiderlen Architektur Städtebau in Stuttgart. Das Ergebnis ist ein markanter Solitärbau, eine Trutzburg, die so den inhaltlichen Bezug zum Feuerschutz vollzieht. Die kompakte, kubische Gebäudeform, die schräg dem Dach entgegengestellte Hauptfassade und die fünf durch massiv ausgebildete Wandscheiben begleiteten Feuerwehrtore geben dem Gebäude seine besondere Ausstrahlung. Alle Innen- und Außenwände sind in Sichtbeton oder Sichtmauerwerk hergestellt und weisen keinerlei Putzflächen auf. "Ziel war es, mittels der Sicht-Leichtbetonweise die signifikante Gebäudegestalt in der gewünschten Solidität und mit robusten Oberflächen zu realisieren", erklärt Architekt Roland Kiderlen. "Mit Liapor ließen sich diese Anforderungen hervorragend umsetzen." Abgeschlossen wird das Gebäude durch eine filigrane, sichtbare Holzkonstruktion, welche sich im Material auch bei der Ausbildung des Übergangs von Sichtbetonflächen zu den Holzfensterelementen wiederfindet.
Für den Bau der Außenflächen und Stützwände im Inneren kam ein Liapor Leichtbeton LC12/13 mit einer Rohdichte von 1.100 kg/m³ zum Einsatz. Die Rezeptur für den Leichtbeton wurde von Liapor entwickelt, als Betonlieferant war die Godel-Beton GmbH in Stuttgart-Weilimdorf zuständig. Den Einbau übernahm die Bauunternehmung Karl Köhler GmbH in Besigheim. Mittels senkrechter sägerauer Brettschalung auf der Außenseite und glatter Stahlschalung auf der Rauminnenseite wurden die Außenwände monolithisch in einer Stärke von 50 cm in der Expositionsklasse XC4/XF1 errichtet.Auf diese Weise ließ sich nicht nur die gewünschte Solidität der Wandschalen optimal realisieren, sondern der verwendete Liapor-Leichtbeton sorgt mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,40 W/mK auch für eine wirkungsvolle Wärmedämmung entsprechend den Vorgaben der EnEV 2009. Möglich macht dies die im Leichtbeton enthaltene Blähtonkörnung mit ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit in Kombination mit ihrer hohen Fähigkeit zur Wärmespeicherung. "Durch Verwendung des Liapor-Leichtbetons ließen sich sämtliche Außenwände ohne zusätzlichen Wärmeschutz errichten, der bei einer Bauweise in Normalbeton erforderlich gewesen wäre", erklärt Hans-Peter Keller von Liapor. "Die monolithische Bauweise ist dabei bauphysikalisch unkompliziert und schafft ohne Wärmebrücken bei Durchdringungen sowie Tür- und Fensteröffnungen eine hochwärmedämmende Gebäudehülle." Grundlage für die besonderen Eigenschaften hinsichtlich Wärmedämmung, Wärmespeicherung sind die Liapor-Blähtonkugeln mit ihrer feinen Porenstruktur und der geschlossenen Oberfläche. So entsteht in allen Räumen ein besonders angenehmes, ausgeglichenes Raumklima.
Nicht zuletzt erfüllt Liapor-Leichtbeton die Anforderungen an Tragfähigkeit, Wärme- und Feuchteschutz in der Summe sehr viel besser als herkömmlicher Beton. Damit war der Liapor-Leichtbeton die erste Wahl für den Bau des Feuerwehrhauses, das mit einer Nutzfläche von über 1.100 m² nach knapp anderthalbjähriger Bauzeit Ende 2011 fertiggestellt wurde.
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7014 - Veröffentlicht am:
25.10.2013 - Geändert am:
03.03.2020