Aussichtsplattform des Hamburger Michel neu abgedichtet

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Das 1669 eingeweihte Gotteshaus gilt als bedeutendste Barockkirche Norddeutschlands. Der Originalbau brannte 1750 (Blitzschlag) nieder, der Nachfolgebau 1906 aufgrund von Lötarbeiten am Dach. Danach bauten die Hamburger ihren Michel zum dritten Mal auf. Zwar behielten sie die bekannte äußere Form bei, sie ersetzten aber die Holzkonstruktion durch eine aus Stahl und Beton. Ummantelt wurde das Gotteshaus mit roten Backsteinen, die seine charakteristische Gestalt prägen.

Dachdeckermeister Hermann Bade, dessen 1922 gegründetes Familienunternehmen auf Komplettlösungen an Bauten in der Denkmalpflege und moderner Architektur spezialisiert ist, hat das Projekt ausgeführt. Der Betrieb ist Mitglied der Deutschland-Kooperation "100 Top Dachdecker" und lässt sich extern zertifizieren, um "die Qualität unserer Arbeit stets auf hohem Niveau zu halten". Aufgrund der runden Formen sowie vielen Anschlüsse fiel die Materialentscheidung zugunsten einer flüssig zu verarbeitenden Abdichtung, die selbst auf engstem Raum und unterschiedlichen Untergründen langzeitsicher voll funktionsfähig ist. Kemperol wird zudem kalt und ohne offene Flamme verarbeitet. Es besteht keine Brandgefahr.

Aussichtsplattform blieb geöffnet

Als weitere Anforderung stand im Raum, dass die Aussichtsplattform wegen der hohen Besucherdichte nicht komplett geschlossen werden konnte. Die Kirchenbesucher sollten auch während der Arbeitsphase die Möglichkeit haben, den Stadtblick ohne zeitliche Sperrungen zu genießen. Deshalb fiel die Entscheidung zugunsten des lösemittelfreien Kemperol 2K-PUR. Das geruchsneutrale Produkt kann auch in sensiblen Bereichen mit aktivem Besucherverkehr ohne Geruchsbelästigungen verarbeitet werden. Die Dachdecker führten die Instandsetzungsarbeiten im Mai und Juli 2014 abschnittsweise aus. Während der Pfingstwochen wünschte die Kirchengemeinde eine Arbeitspause. Längere Standzeiten sind für die Flüssigabdichtung kein Problem. Kemperol kann problemlos auf Kemperol verlegt werden.

Vorbereitend wurde zunächst der alte Asphaltuntergrund gefräst und mit der Kempertec EP-Grundierung vorbehandelt, um die Haftfähigkeit zu optimieren. Die Abdichtung erfolgte im klassischen Standardverfahren: eine Lage Material vorlegen, das Armierungvlies einbetten und satt mit einer zweiten Lage Kemperol nacharbeiten. Da das Material vollflächig auf dem Untergrund haftet, entsteht nach der Aushärtung eine undurchdringliche Oberfläche, die sich durch eine hohe Dauerelastizität auszeichnet.

Hoch verschleißfeste Nutzschicht für über 1 Million Besucher

Dient die Abdichtung dem Schutz des Gotteshauses vor eindringender Feuchtigkeit von oben, so schützt die nachfolgende Beschichtung die Abdichtung vor mechanischer Belastung. Wenn sich über eine Million Michel Besucher pro Jahr auch auf der Aussichtsplattform tummeln, geht das nicht ohne eine hoch verschleißfeste Nutzschicht. Hermann Bade und sein Team brachten deshalb auf die ausgehärtete Abdichtungsoberfläche eine Kemperdur TC Beschichtung auf, ein ebenfalls lösemittelfreies dreikomponentiges System auf Basis von Polyurethanharz. Die universell einsetzbare Nutz- und Schutzschicht ist ausgelegt für mechanisch belastete Flächen auf Parkdecks, Einfahrten, Laubengängen, Balkonen oder eben Aussichtplattformen. Die feuchte Oberfläche wurde mit Kemperdur Deko transparent überarbeitet und anthrazitfarbener Colorquarz in der Körnung 04 - 08 mm im Überschuss eingestreut. Abschließend wurde die Oberfläche mit Kemperdur Deko transparent versiegelt.

Der fertige Aufbau sieht aus wie folgt:

• Asphalt (gefräst)
• Kempertec EP-Grundierung
• Kemperol 2K-PUR Abdichtung
• Kemperdur TC Beschichtung
• Kempertec Colorquarz
• Kempertec Versiegelung

Der Michel steht seit Mitte Juli mit neuem Abdichtungs-Schutzschild gewappnet wieder uneingeschränkt allen Besuchern zur Verfügung.

Elvira Döscher

Bautafel evangelischen Hauptkirche St. Michaelis,Hamburger: