Außergewöhnliches Licht für Tennis in Kuwait
Im Rahmen des „Student Activities and Athletic Facilities“-Projekts der Kuwait University in Al-Shadadiya entsteht ein Indoor Tennis Centre. Das Trainingscentre wird Athleten und Studenten auf insgesamt 7.100 m² Fläche ausreichend Platz für ihr tägliches Training bieten. Das Gebäude verfügt außerdem über drei Stockwerke und Platz für rund 2.000 Zuschauer. Äußerlich besticht die Sportstätte besonders durch ihr kuppelförmiges Dach im Stil islamischer Tradition.
Das Projekt Student Activities und Athletic Facilities (SAAF) ist Teil des 2004 beschlossenen Campus-Neubaus der Kuwait University. Mit Fertigstellung soll der neue Campus alle 16 Fakultäten der Universität und rund 40.000 Studenten auf 600 Hektar an einem zentralen Ort vereinen. Insgesamt sieben verschiedene Colleges wird das Areal beherbergen – vom College of Art über das College of Business bis hin zum College of Architecture. Darüber hinaus werden den Studenten weitere Einrichtungen zur Verfügung stehen – wie das Indoor Tennis Centre.
Veredelung mit Trencadis-Mosaiken aus Kalkstein
Die Fassade des 25 m hohen Centres wurde in acht Betonierhöhen gefertigt. Für die spätere Veredelung der dünnen Stahlbetondecke mit Trencadis-Mosaiken aus Kalkstein wurden dreieckige Aussparungen in der Konstruktion berücksichtigt. Die Aussparungen in unterschiedlichen Höhen von bis zu 11 m werden mit Material gefüllt, das bis zu 120 runden Öffnungen Platz bietet. Diese haben einen Durchmesser von jeweils 20 cm und bilden ein feines Netz; es lässt das natürliche Sonnenlicht durch die anschließend eingearbeiteten Glasbausteine in das Innere des Tennis Centres. Dadurch wird die Sportstätte mit einem Durchmesser von über 80 m auf einzigartige Weise beleuchtet.
Maßgenaue Herstellung der individuellen Formgebung
Zur Ausführung der Vision des Architekturbüros Skidmore, Owings and Merrill (SOM) vertrauten Gulf Consultants, die Kuwait University und das ausführende Bauunternehmen Societe d'Enterprise & de Gestion (SEG Qatar) auf die PERI-Ingenieure. Die entwarfen die 3-D-Bauwerksmodelle sowie 3-D-Pläne für die Ausführung. Zur Herstellung der komplexen, gekrümmten Stahlbetonwände mit unterschiedlich großen Aussparungskästen und variierenden Wanddicken zwischen 20 und 30 cm wurden 3-D-Sonderschalungselemente eingesetzt. Die statisch tragenden Elemente basierten dabei auf einer Träger-Wandschalung.
Logistische Herausforderungen
Logistische Herausforderungen waren die engen Platzverhältnisse, die eingeschränkte Verfügbarkeit der Kranzeiten sowie zeitliche Überschneidungen bei der Bewerkstelligung anderer Arbeiten, z. B. des Einbaus der Tribünen. Da sich die Formgebung der gebogenen Wände horizontal innerhalb einer Betonierhöhe wiederholte, war es möglich, die Sonderschalungselemente mehrfach einzusetzen. So konnten bei jedem Betoniervorgang genau dieselben Schalungselemente bis zu vier Mal verwendet werden.
Für die effiziente Realisierung der Gebäudeform mit hohen architektonischen Ansprüchen wurden die Schalungs- und Traggerüstlösungen optimal aufeinander abgestimmt. Mit dem durchgängigen Systemraster von 25 cm bzw. 50 cm sowie der Kombinationsmöglichkeit mit Stahlriegeln konnte das modulare Gerüstsystem als tragende Konstruktion den unterschiedlichen Geometrien und Lasten der Freiformschalung optimal angepasst werden. Das Traggerüstsystem wurde zusätzlich auch als sichere und stabile Arbeitsplattform für das Baustellenteam eingesetzt.
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7649 - Veröffentlicht am:
07.10.2019 - Geändert am:
07.10.2019