Ausbauprofilbögen für sicheren Vortrieb des Drumanard Tunnels, USA
Im Nordosten von Louisville, Kentucky/USA, wird derzeit das Ohio River Bridges – East End Crossing-Projekt realisiert. Im Rahmen dieses Projekts soll die Lücke auf der Schnellstraße I-265 geschlossen werden. Der erste Teil des Bauvorhabens umfasst die Errichtung einer Schrägseilbrücke über den Ohio River. Im weiteren Verlauf führt die Schnellstraße dann durch einen Tunnel, um ein historisches Gebäude und eine Gartenanlage im Bereich des Straßenverlaufs zu erhalten. Der 518 m lange Drumanard Tunnel liegt in der Vorstadt Prospect und wird als Doppelröhrentunnel mit je zwei Fahrspuren ausgeführt.
Der ursprüngliche Entwurf für die Röhren in Nord- und Südrichtung sah ein hufeisenförmiges Tunnelprofil mit ca. 16,8 m Breite und 9,5 m Höhe vor. Die Baustelle liegt größtenteils in einer Felsformation aus Dolomitgestein direkt unterhalb einer gleichmäßigen Schieferschicht. Zu Beginn wurden die Ausbrucharbeiten im Dolomit im Bohr- und Sprengvortrieb durchgeführt und mit verschiedenen Felsbolzen aus DYWIDAG-Gewindestahl sowie mit Spritzbeton gesichert.
Teil der Tunnelfirste war eingestürzt
Im September 2014 erhielt die DSI einen dringenden Anruf des Auftragnehmers: Ein Teil der Tunnelfirste war am Nordende der Tunnelröhre eingestürzt. Vermutlich hatte sich das Gestein aufgrund starker Regenfälle gelockert. Der Ausbruch war bei einer Tiefe von 3 m etwa 91 m lang und 15 m breit – glücklicherweise war niemand im Tunnel, als sich der Vorfall ereignete. DSI versorgte den Kunden umgehend mit einer zusätzlichen Lieferung von Felsbolzen, Kunstharzpatronen und Zubehör, um die Einsturzstelle zu sichern. Im Laufe der kommenden Tage unterstützte DSI den Auftragnehmer intensiv mit verschiedenen Analysen. Schließlich wurde für die Sanierung des kritischen Tunnelbereichs gemeinsam eine neue Strategie festgelegt.
Als neue Stützmittel wurden Ausbauprofilbögen in Hufeisenform aus W8x67-Trägern eingesetzt, die aus sieben einzelnen Segmenten bestehen, um einen einfachen Einbau zu ermöglichen. Da der Ausbau in Kalotte und Strosse unterteilt war, wurden auf beiden Seiten des Tunnels Stützbalken eingesetzt. So konnte zunächst die Strosse ausgebrochen werden und nach der Installation der Balken der Vollausbruch erfolgen.
Die Ausbaubögen wurden in Längsabständen von 1,5 m eingebaut; als Abstandhalter kamen DYWIDAG-Gewindestäbe zum Einsatz. Der Ausbruch der Südröhre erfolgte weiterhin im Bohr- und Sprengvortrieb, aber die Vortriebsrate betrug jetzt nur noch 6 m pro Tag bzw. jeweils vier Ausbaubögen. Sobald die Ausbaubögen installiert waren, wurde darüber eine Verschalung aus Stahl angebracht, und alle Hohlräume oberhalb der temporären Stützmittel wurden mit Beton verfüllt.
Die Installationsarbeiten konnten dank der verwendeten Ausbaubögen zügig und ohne Unterbrechungen schneller als geplant durchgeführt werden. Dabei passte DSI die Produktion der Stahlbögen an den Baufortschritt an. Der Auftragnehmer zeigte sich sehr zufrieden mit der vorgeschlagenen Lösung für die schwierigen Vortriebsarbeiten.