Leichte Gesteinskörnungen aus Mauerwerkbruch – Ergebnisse der kleintechnischen Versuche

Die Forschungen zur Herstellung leichter Gesteinskörnungen aus Mauerwerkbruch begann mit „Handversuchen”, in denen bereits 2010 die Machbarkeit nachgewiesen wurde. Es folgten Untersuchungen im Labormaßstab sowohl im Rahmen von Forschungsprojekten als auch mit von Kunden bereitgestelltem Material.

Ab 2019 wurde damit begonnen, Untersuchungen im Recycling‐Technikum der IAB Weimar gGmbH durchzuführen, um so den aufgezeigten Lösungsweg für eine kommerzielle Nutzung vorzubereiten. Die von Industriepartnern zur Verfügung gestellten Ausgangsstoffe wurden im Anschluss an die Trocknung und die Grobzerkleinerung in einer Kugelmühle mit einem Mahlraumvolumen von 500 Litern unter Zugabe des Blähmittels gemahlen. Danach erfolgte die Herstellung von Granulaten auf einem Granulierteller mit einem Durchmesser von 1,0 m. Diese Granulate wurden nach der Trocknung in dem mit Erdgas beheizten Drehrohrofen mit einem Innendurchmesser von 0,6 m und einer Länge von 6 m gebrannt. Aus den verwendeten Ausgangsmaterialien mit Gipsgehalten bis zu 15 Masse‐% wurden leichte Gesteinskörnungen mit SO₃‐Gehalten zwischen 0,14 und 0,52 Masse‐% hergestellt, die damit normenkonform in Bezug auf die Verwendung als leichte Gesteinskörnung für die Herstellung von Betonen sind. Die Gehalte an eluierbarem Sulfat gingen auf Werte unter 50 mg/l zurück, so dass auch von dieser Seite keine Einsatzbeschränkungen bestehen. Anhand der experimentellen Untersuchungen im Pilotmaßstab konnten erste technologische Aussagen gemacht werden. Danach können energetische Vorteile im Vergleich zu leichten Gesteinskörnungen aus Blähtonen erwartet werden. Praxistest zur Herstellung von Leichtbetonsteinen verliefen erfolgreich.