Deutschlands erster Unterwassertunnel in Caisson-Bauweise in Berlin-Friedrichshagen
Autor(en): |
Michael Braun
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Medium: | Fachartikel |
Sprache(n): | Deutsch |
Veröffentlicht in: | Bautechnik, August 2011, n. 8, v. 88 |
Seite(n): | 562-568 |
DOI: | 10.1002/bate.201101496 |
Abstrakt: |
Den Südosten Berlins durchzieht die Spree seit jeher wie ein trennendes Band. Brückenübergänge gibt es im Ortsteil Köpenick, östlich dann erst nach reichlich 10 km wieder in der Umlandgemeinde Erkner. Störend war dieser Umstand insbesondere im dazwischen gelegenen Friedrichshagen, wo an dem sogenannten Spree-Gemünde stets ein Übergang zum jenseitigen Ufer mit seinen Ausflugsgaststätten erwünscht, andererseits die Stelle wegen der Spreeenge dafür auch in besonderer Weise prädestiniert war. Viele Jahre lang hatte eine Ketten-Fähre die Ausflügler übergesetzt, maximal 265 pro Fahrt. An Sommertagen mit bis zu 40000 Aspiranten eine langwierige Angelegenheit. Pläne für eine feste Verbindung beider Ufer hatte es wohl gegeben. Schon vor 1914 plante man z. B. einen Tunnel. Die Planungen indes waren durch den Krieg zunächst Makulatur geblieben. Bis mindestens 1924 war auch eine Brücke erörtert worden, in der Art, wie die nach dem Emperger-Verfahren in der Nähe der Stralauer Bucht gebaute Abteibrücke [1]. Diese hätte zum Erreichen einer angemessenen Durchfahrthöhe für Schiffe enorm lange Rampen erfordert und fand deshalb weder das Wohlwollen der städtischen Behörden noch der Schiffahrt. Seit der Stabilisierung der Wirtschaftsverhältnisse nach Krieg und Inflation erst konnte einer Veränderung näher getreten werden. Inzwischen hatte sich die Variante Tunnel verfestigt. Was seine herausgehobene Position ausmachen sollte, war dessen erstmalige Bauart in Deutschland. Nicht wie bislang üblich in offenem Bauverfahren sollte dieser Unterwassertunnel entstehen, sondern in der diesbezüglich neuen Caisson-Bauweise. Das hieß, die 120 m lange Unterführung sollte im Trockenen fertiggestellt, dann - zwar in zwei Hälften - komplett versenkt werden. Eine bestechende, aber möglicherweise riskante Methode, denn sie war in Deutschland bis dahin lediglich bei Brückenpfeilern angewendet worden [2]. |
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Datenseite - Reference-ID
10065705 - Veröffentlicht am:
06.10.2011 - Geändert am:
13.08.2014