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Allgemeine Informationen

Andere Namen: Citadelle Laferrière
Baubeginn: 1805
Fertigstellung: 1820
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Zitadelle
Baustoff: Mauerwerksbauwerk

Lage / Ort

Lage: , ,
Koordinaten: 19° 34' 24.99" N    72° 14' 36.91" W
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Auszug aus der Wikipedia

Die Zitadelle La Ferrière ist eine Festung auf Haiti, die 1982 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde.

Geschichte

Noch zu Beginn des 19. Jahrhunderts befand sich Haiti unter der Kolonialmacht Frankreichs. Es herrschte ein Sklavenaufstand, der 1791 ausbrach und sich immer mehr zu einem Krieg ’’jeder gegen jeden’’ entwickelte, bei dem sich sowohl die königstreuen Franzosen, republikanische Franzosen, Afrikaner (Sklaven), als auch die intervenierenden Engländer und Spanier bekämpften. Den Krieg konnten letztendlich die Sklaven für sich entscheiden, wobei sie auch eine weitere Armee Napoleons besiegen konnten. 1804 erklärte Saint-Domingue seine Unabhängigkeit von Frankreich unter dem Namen Haiti. Da die Franzosen nach der Niederlage drohten zurückzukommen und Haiti wieder unter ihre Kolonialmacht zu stellen, befahl der damalige General Henri Christophe 1805 eine Festung zu errichten, die die Bevölkerung in Zukunft vor feindlichen Übergriffen schützen sollte. Der Bau der Zitadelle dauerte 15 Jahre. Bis zum Jahr der Fertigstellung 1820 waren ca. 20.000 Arbeiter beschäftigt.

Da die Franzosen jedoch nicht mehr angriffen, musste die Festung nie ernsthaft genutzt werden. Bis heute ist sie gut erhalten geblieben und trotzte selbst den Naturgewalten, wie Erdbeben und Stürmen.

Aufbau

Die Festung liegt auf dem 950 m hohen Berg Chaine Bonnet l'Eveque.

Die Mauern sind bis zu 43 m hoch und bis zu 4 Meter dick. In der etwa 10.000 m² großen Zitadelle fanden im Ernstfall bis zu 15.000 Menschen Platz. Ursprünglich standen dort etwa 600 Kanonen unterschiedlicher Größe, von denen heute aber nur noch 365 übrig geblieben sind. Diese wurden im Sklavenkrieg den Franzosen abgenommen und in der neuen Festung postiert. Darüber hinaus sind auch noch 45.000 Kanonenkugeln vorhanden, welche pyramidenförmig an den Festungswänden aufgeschichtet sind. Auf dem Dach, das für eine Festung eher unüblich war, finden sich große Zisternen, die die Anlage mit Regenwasser versorgen sollte.

Die Lagerhäuser der Festung bieten genug Nahrung und Wasser, um bei einer Belagerung 5.000 Verteidiger ein Jahr lang versorgen zu können. Das Königsquartier war ein zusätzlich geschützter Palast, in den sich die Königsfamilie zurückziehen konnte. Weitere Gebäudeteile waren Baderäume, Kerker und Backöfen.

Die Festung wurde zusätzlich zur Verteidigung als Aussichtspunkt genutzt, da man von dort aus alle nah gelegenen Täler im Blick hat. Vom Dach aus kann man sowohl das nördliche Cap-Haïtien mit dem Atlantik als auch an klaren Tagen die 140 km entfernte Ostküste Kubas beobachten.

Trotz der enormen Größe und der starken Bewaffnung der Zitadelle, war diese nur ein Teil mehrerer Festungsanlagen, zu denen auch das Fort Jacques und das Fort Alexandre zählen. Zusammen bildeten sie das Abwehrsystem Haitis.

Nach dem Tod von König Henri I, der beim Volk nicht sehr beliebt war, wurde er von treuen Anhängern in die Festung gebracht, wo er mit Ätzkalk überzogen und im Innenhof begraben wurde, damit die Leiche nicht geschändet werden kann.

Tourismus

Die Zitadelle ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten auf Haiti. In Milot gibt es viele selbsternannte Fremdenführer, die Touristen anbieten sie zur Festung zu führen. Die Strecke sollte man per Pferd zurücklegen, da der Weg ab der Hälfte nicht mehr für Geländewagen zu schaffen ist. Sowohl die Innenräume als auch die Treppen und das Dach der Festung sind für die Besucher frei zugänglich.

Wegen der politischen Situation in Haiti, wurden die Touristenanzahlen in den letzten Jahren deutlich geringer.

UNESCO-Welterbe

Zusammen mit Sans Souci wurde die Zitadelle 1982 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes eingetragen.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Zitadelle La Ferrière" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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Relevante Literatur

  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20027122
  • Veröffentlicht am:
    28.02.2007
  • Geändert am:
    28.05.2021
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