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Allgemeine Informationen

Andere Namen: "Tabakmoschee"
Baubeginn: 1907
Fertigstellung: 1909
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Konstruktion: Kuppel
Funktion / Nutzung: ursprüngliche Nutzung:
Fabrikgebäude
momentane Nutzung:
Bürogebäude

Lage / Ort

Lage: , ,
Adresse: Weisseritzstraße 3
Koordinaten: 51° 3' 32.43" N    13° 43' 36.24" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Kuppel Höhe 20 m

Auszug aus der Wikipedia

Das ehemalige Fabrikgebäude der Zigarettenfabrik Yenidze gehört zu den architektonischen Sehenswürdigkeiten der Stadt Dresden. Es steht an der Weißeritzstraße am östlichen Rand der Friedrichstadt, unweit des Kongresszentrums. Das von 1908 bis 1909 von Martin Hammitzsch geplante Bauwerk hat eine Gesamthöhe von 62 Metern und wird heute als Bürogebäude genutzt.

Die Firma

Der Unternehmer Hugo Zietz, Inhaber der Orientalischen Tabak- und Cigarettenfabrik Yenidze (gegr. 1886), importierte den Tabak für seine Zigaretten (u. a. der Marke Salem) aus dem Anbaugebiet von „Yenice“ (sprich yenídsche). Dies ist der türkische Name der Kleinstadt Genisea im heutigen Nordgriechenland (in der Nähe von Xanthi, nicht zu verwechseln mit Giannitsa (auf türkisch Yenice-i Vardar)), das damals noch zum Osmanischen Reich gehörte. Der Yenidze- oder (im englischen Sprachraum) Yenidje-Tabak galt noch vor benachbarten Provenienzen Xanthi oder Drama und in der heutigen Türkei gelegenen wie Smyrna (Izmir) und Samsun als der mildeste, aromatischste und würzigste Zigarettentabak.

Die Tabakfabrik Yenidze gehörte Hugo Zietz, bis dieser sie 1924 an das Unternehmen Reemtsma verkaufte. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude stark beschädigt. Die Aufbauarbeiten wurden in dem Film Karbid und Sauerampfer thematisiert. In die Yenidze zog 1953 der VEB Importtabak ein, Vorläufer des späteren VEB Tabakkontor, der das Gebäude zur Lagerung von Rohtabak nutzte und die Zigarettenfabriken der DDR mit Rohmaterial versorgte. Nach der Wende stand das Gebäude mit wechselnden Eigentümern zunächst leer, die verbleibende Zigarettenindustrie in Dresden konzentrierte sich im Stadtteil Striesen.

Der Bau

Die Anfang des 20. Jahrhunderts stark expandierende Zigarettenindustrie veranlasste Zietz, einen Fabrikneubau ins Auge zu fassen und zwar auf dem von Zietz 1907 erworbenen Grundstück, das seiner Intention gemäß zwar in Elbnähe und Nähe zur Stadtsilhouette lag, aber baulich recht ungünstig in einem Zwickel zwischen Magdeburger Straße, Weißeritzstraße und den Eisenbahngleisen der Elbezweigbahn im Norden und Osten.

Anfang des 20. Jahrhunderts bestand in Dresden die Vorschrift, im Weichbild des Zentrums, zu dem dieses Areal gehörte, kein Fabrikgebäude zu errichten, das als solches erkennbar war. Auch deswegen wollte Zietz auf dem Grundstück direkt an der Eisenbahntrasse unweit der Dresdner Innenstadt ein orientalisierendes Gebäude errichten, das einerseits dieser Forderung entsprach und gleichzeitig auch ein einprägsames Werbemonument für seine Orientalische Tabak- und Zigarettenfabrik „Yenidze“ sein sollte. Der Architekt und spätere Schwager Hitlers, Martin Hammitzsch entwarf daher auf Anregung von Zietz ein Bauwerk in einem fantasievollen „orientalischen“ Stil, das mit der farbig verglasten Kuppel und dem als Minarett getarnten Schornstein von außen wie eine Moschee wirkt. Dieses Erscheinungsbild prägte den umgangssprachlichen Namen „Tabakmoschee“. Vorbild für den Bau soll die Grabmoschee des Emirs Khair Bak in Kairo gewesen sein.

Im für seine historischen, vor allem barocken Bauten berühmten Dresden traf der Neubau im Stil einer völlig fremden, noch sehr wenig bekannten Kultur auf heftige Ablehnung; um die negativen Auswirkungen für den Bauherrn und den Architekten ranken sich Legenden. Allen Anfeindungen zum Trotz erfüllte das Gebäude seinen Werbezweck: Es war in aller Munde und – als die Dresdner sich schließlich mit ihm abgefunden hatten – weiterhin in aller Augen.

Als außergewöhnliches Baudenkmal wurde es 1996 saniert und der hintere Gebäudeteil wird seitdem für Büros benutzt. Im vorderen „Kuppelteil“ befindet sich das Kuppelrestaurant mit dem höchsten Biergarten Dresdens, der im Sommer geöffnet ist; das Restaurant selbst hat ganzjährig und jeden Tag von Mittags an geöffnet. Darüber, direkt unter der Kuppel, finden von Donnerstag bis Dienstag Veranstaltungen der 1001 Märchen GmbH – dem Dresdner-Märchenerzähl-Theater – statt. Hauptsächlich sind das Märchen- und Geschichtenabende für Erwachsene, sehr oft orientalische mit Bauchtanz, aber auch verschiedenste andere, mit oder ohne Musik. An den Wochenenden werden zusätzlich auch Märchen und Geschichten für Kinder angeboten.

Seit Beginn 2014 wird die Yenidze von der EB GROUP bewirtschaftet.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Yenidze" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Architektur
Umbau (1996)
Architektur

Relevante Webseiten

Relevante Literatur

  • Lupfer, Gilbert / Sterra, Bernhard / Wörner, Martin / Warren Offermann, Claus (1997): Architekturführer Dresden. Dietrich Reimer Verlag, S. 93 [# 134].
  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20022402
  • Veröffentlicht am:
    24.07.2006
  • Geändert am:
    10.06.2022
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