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Allgemeine Informationen

Andere Namen: Blaue Brücke; Stühlingerbrücke
Baubeginn: 1885
Fertigstellung: 1886
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Konstruktion: Fachwerkbrücke ohne oberen Querverband
Bogenfachwerkbrücke
Baustoff: Stahlbrücke
Konstruktion: Fachwerkbrücke ohne oberen Querverband
Funktion / Nutzung: ursprüngliche Nutzung:
Straßenbrücke
momentane Nutzung:
Fuß- und Radwegbrücke

Lage / Ort

Lage: , ,
Koordinaten: 47° 59' 45.74" N    7° 50' 23.96" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Breite 10.30 m
Gesamtlänge 161.8 m
Stützweiten 28.30 m - 40.90 m - 37.20 m -31.65 m -20.15 m
Anzahl Felder 5

Baustoffe

Fachwerkträger Stahl

Auszug aus der Wikipedia

Die Wiwilíbrücke (wegen ihres Anstrichs Blaue Brücke, vor Bau der Stadtbahnbrücke auch Stühlingerbrücke genannt) verbindet den Freiburger Stadtteil Stühlinger mit der Altstadt. Dabei überspannt sie die Gleisanlagen des Freiburger Hauptbahnhofs und verbindet den Kirchplatz der Herz-Jesu-Kirche mit dem Konrad-Adenauer-Platz. Die Brücke steht heute unter Denkmalschutz und wird von bis zu 10.000 Radfahrern pro Tag genutzt.

Geschichte

Die Straßenüberführung wurde an Stelle eines unzulänglich gewordenen höhengleichen Überganges in den Jahren 1885–86 von der Großherzoglichen Badischen Staatseisenbahn nach Plänen von Max Meckel erbaut, der kurz zuvor die in der Achse der Brücke liegende Herz-Jesu-Kirche entworfen hatte. Ausgeführt wurde der Bau von den Eisenwerken Kaiserslautern. Sie wurde als „Kaiser-Wilhelm-Brücke“ eingeweiht; allerdings konnte sich dieser Name nicht durchsetzen, in der Bevölkerung war es die „Stühlingerbrücke“. Sie überschreitet auf fünf – wegen der Gleisanlagen – ungleichen Spannungen die Bahnhofsgleise und Zufahrtsstraßen. Die Kosten des Eisenwerks betrugen 151.412 Goldmark; diejenigen des ganzen Bauwerkes rund 428.000 Goldmark.

Von 1909 bis Ende 1961 führte die Linie 5 (Herdern – Haslach) der Freiburger Straßenbahn über die Brücke. Mit dem Eisenbahnkreuzungsgesetz ging die Brücke im Jahr 1978 in das Eigentum der Stadt Freiburg über, nachdem bereits im Jahr 1972 im Rahmen einer ersten Sanierung die Gleise entfernt und eine neue Betonfahrbahn aufgetragen worden war, um die Nutzung für die nächsten 15 Jahre zu sichern.

Im Zuge der Neugestaltung des Bahnhofsbereichs und eines damit verbundenen Umbaus des Widerlagers auf der Ostseite im Jahr 1996 wurde die Brücke dann für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt und nur noch für den Fahrrad- und Fußgängerverkehr freigegeben. Neben dem Widerlager auf Stühlinger Seite wurde 1999 die Fahrrad- und Mobilitätsstation „mobile“ mit Fahrradparkhaus gebaut, die seit 2014 Radstation heißt. Im Jahr 2003 wurde die Brücke nach Freiburgs Partnerstadt Wiwilí benannt.

Im März 2008 wurde mit grundlegenden Sanierungsarbeiten begonnen, für die die Brücke in fünf Abschnitten nacheinander um 1,50 Meter angehoben wurde, um über den Bahngleisen arbeiten zu können. Neben dem Austausch vieler statischer Stahlteile und des Fahrbahnbelags wurden Entwässerungsrinnen an den Fahrbahnrändern und im Randbereich der Gehwege angebracht, um die Brücke vor Korrosion zu schützen. Kurz nach Beginn der Arbeiten entdeckte man zudem eine massive Asbestbelastung, die beseitigt werden musste. Die Pfeiler der Brücke wurden um ungefähr 50 cm erhöht, um das Sicherheitsprofil für die Bahn zu erhöhen. Dadurch wurde die Neigung der Zu- und Abfahrtsrampen der Brücke um ein halbes Prozent erhöht. Die Arbeiten hätten ursprünglich neun Monate dauern und ungefähr 2,5 Millionen Euro kosten sollen. Wegen des verdoppelten Stahlverbrauchs und der Asbestproblematik dauerten die Arbeiten jedoch bis September 2009 und kosteten 6,3 Millionen Euro. Eine Wendeltreppe, die vom nördlichen Gehweg zum Busbahnhof führte, wurde nach der Sanierung nicht wieder hergestellt.

Der Freiburg-Marathon führt nach der Sanierung wieder über die Brücke. An warmen Tagen werden die Brückenbögen teilweise als Sitzgelegenheit genutzt. Auch Tango wird hin und wieder auf der Brücke getanzt.

Im Winter wird auf der Brücke seit der Restaurierung nur Split gestreut, denn Salz ist verboten, um Rostschäden am Stahl zu verhindern.

Technische Daten

Die ganze Länge der Brücke von Widerlager zu Widerlager betrug beim Bau 161,8 m, die Fahrbahnbreite 5,2 m, die beiderseitigen Fußwege maßen je 1,7 m. Die beiderseitigen Zufahrtswege zur Brücke mussten wegen der anschließenden Straßenzüge 4 % Steigung erhalten. Aus dem gleichen Grund kamen die Seitenöffnungen in noch stärkere Steigungen zu liegen und den Untergurtungen der Fachwerkträger musste wegen der Kontinuität der Straßenfläche eine bogenförmige Krümmung gegeben werden. Die maximale Höhe der Bögen liegt zwischen 2,79 m und 4,13 m. Das Gesamtgewicht des Eisenwerkes betrug 540,4 Tonnen, es ist aber mittlerweile auf ungefähr 1720 Tonnen angestiegen (bestehend aus Bögen, Tragwerk und Betonplatten).

Gedenkstätten

Auf der Brücke befinden sich zwei Gedenkstätten: Zum einen erinnert seit 2003 ein scheinbar in großer Eile vergessener Mantel mit Judenstern aus Bronze an die Wagner-Bürckel-Aktion, bei der in der Nacht vom 21. auf den 22. Oktober 1940 die badischen Juden in das Lager Gurs verschleppt wurden. Der Mantel wurde als Bronzeskulptur von der in Baden-Baden lebenden Künstlerin Birgit Stauch geschaffen. Er wurde vom stellvertretenden Freiburger Kulturamtsleiter Johannes Rühl dort platziert.

Zum anderen finden sich Gedenktafeln für den Freiburger Kommunisten und Gewerkschafter Berndt Koberstein und den Freiburger Arzt Albrecht „Tonio“ Pflaum. Sie wurden in Wiwilí während eines humanitären Hilfseinsatzes von den nicaraguanischen Contras ermordet.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Wiwilíbrücke" und überarbeitet am 22. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Bau (1885-1886)
Bauherr
Entwurf
Sanierung / Instandsetzung (2008)
Bauausführung

Relevante Webseiten

Relevante Literatur

  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20001216
  • Veröffentlicht am:
    27.01.2001
  • Geändert am:
    08.08.2023
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International Association for Bridge and Structural Engineering (IABSE)
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