Allgemeine Informationen
Fertigstellung: | 1829 |
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Status: | in Nutzung |
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Kirche |
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Lage / Ort
Lage: |
Kopenhagen, Hovedstaden, Dänemark |
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Koordinaten: | 55° 40' 45.76" N 12° 34' 21.77" E |
Technische Daten
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Auszug aus der Wikipedia
Die Frauenkirche (dänisch Vor Frue Kirke oder Frue Kirke [ˈfʀuːə ˈkiʀgə]) von Kopenhagen, auch Dom zu Kopenhagen (dänisch Københavns Domkirke), ist die Hauptkirche des Bistums Kopenhagen der Dänischen Volkskirche. Sie wurde vom Architekten Christian Frederik Hansen im klassizistischen Stil entworfen und 1829 fertiggestellt.
Geschichte
Mittelalter: Religiöses Zentrum und Krönungskirche
Am Standort des Bauwerks, dem Frue Plads zwischen Nørregade und Fiolstræde, waren seit dem Mittelalter sakrale Vorgängerbauten errichtet worden. Jedoch fielen alle Bränden zum Opfer.
Schon für die Zeit Bischof Absalons ist eine kleine Kirche am Ort nachweisbar, dem damals höchstgelegenen Punkt des Stadtgebiets. Mit der gestiegenen Bedeutung Kopenhagens wurde jedoch ein größeres Gebäude notwendig. In den 1180ern begannen die Bauarbeiten, die 1209 mit der Weihung durch Absalons Nachfolger Peder Sunesen abgeschlossen war. Die neue Kirche wurde der Heiligen Maria geweiht. Das vermutliche Datum der Feierlichkeit, Mariä Verkündigung, wird bis heute als Jahrestag der Kirche begangen.
Zum Bistum Roskilde gehörend, genoss die neue Kirche einen Status, der hinter der Bedeutung des Doms in Roskilde kaum zurückstand. Entsprechend war eine große Anzahl geistlichen Personals an der Kopenhagener Kirche anwesend. Das angeschlossene Seminar beherbergte zunächst die 1479 gegründete Universität, bevor diese eigene Räumlichkeiten erhielt. Der erste Universitätskanzler war zugleich Dekan des Doms.
Bereits früh wurde die Kirche durch ein Feuer derart beschädigt, dass sie von Grund auf neu errichtet werden musste: Nach dem Brand von 1314 entstand ein Neubau aus einem dauerhafteren Material, Backstein.
1363 konnte hier die Heirat Margarethe I. mit dem Norwegerkönig Haakon VI. gefeiert werden. In den folgenden Jahrhunderten diente die Frauenkirche als Krönungskirche der dänischen Monarchen (1449, 1536, 1559, 1596, 1648).
Reformationszeit: Bollwerk des Katholizismus und Zentrum des Protestantismus
Zu Weihnachten 1530 stürmten empörte Bürger die Kirche, die als Bastion des Katholizismus inmitten des sich ausbreitenden Protestantismus angesehen wurde. Es kam zu Sachbeschädigungen. 1536 wurde die Frauenkirche in zwei Festakten zu einem lutherischen Gotteshaus. Die Zeremonie leitete Johannes Bugenhagen, ein Weggefährte Martin Luthers. Bugenhagen sollte drei Jahre später zwei neue Bischöfe in der Kirche weihen.
1568 wurde nach Streitigkeiten um die Liturgie festgelegt, dass die Feiern im Dom maßgebend für alle Gottesdienste in der jungen protestantischen Kirche Dänemarks sein sollten.
Verheerungen in den Napoleonischen Kriegen
Im Stadtbrand von 1728 wurde die Frauenkirche wie fünf weitere Kirchen und viele andere Bauten zerstört. Zwar wurde die Frauenkirche in kaum zehn Jahren wiederhergestellt, aber dem Nachfolgebau sollte keine Dauerhaftigkeit beschieden sein: Während eines Angriffs der britischen Flotte 1807 erlitt der Turm einen Treffer durch eine Congreve’sche Rakete. Er stürzte auf das Kirchenschiff, das daraufhin ausbrannte.
Moderne Ära: Neuerrichtung im klassizistischen Stil
So wurde Christian Frederik Hansen, der auch für den Neubau des Magistratsgebäudes ganz in der Nähe verantwortlich war, mit einem Neubau beauftragt. Die Frauenkirche war die erste Kirche, die nach den Zerstörungen des Krieges wiederhergestellt wurde.
Bei der Planung bezog C. F. Hansen Überreste des Vorgängerbaus mit ein, da Baumaterialien und Geldmittel im besiegten Dänemark knapp waren. Statt eines Wiederaufbaus wurde ein ganz neues Gotteshaus im griechisch-römisch inspirierten „modernen Stil“ erbaut. 1817 legte König Friedrich VI. den Grundstein, und zu Pfingsten 1829 wurde der Bau seiner Bestimmung übergeben.
Wie für den dänischen Staat überhaupt folgte auch für das kirchliche Leben vor Ort ein „Goldenes Zeitalter“. Hier predigte Bischof Jacob Peter Mynster, hier wirkten Christoph Ernst Friedrich Weyse, Emil Hartmann und Niels Wilhelm Gade als Organisten.
In der bedeutenden Stadtkirche wurden die Begräbnisfeiern einiger berühmter Dänen begangen, darunter Bertel Thorvaldsen (1844), Hans Christian Andersen (1875) und Søren Kierkegaard (1855). Letztgenannter war auch zu seinen Lebzeiten ein häufiger Besucher der Eucharistiefeiern in der Frauenkirche gewesen.
Als 1924 die Diözese Seeland geteilt wurde, erhielt die Kirche den Status einer Bischofskirche.
Neueste Geschichte
1977/78 wurde die Frauenkirche von Grund auf renoviert und durch die Entfernung von An- und Umbauten der ersten 150 Jahre in ihrer ursprünglichen Schlichtheit wiederhergestellt. 1995 erhielt sie eine neue Haupt- und 2002 eine Chororgel.
Die Kathedrale dient weiterhin als Schauplatz besonderer Zeremonien. Dazu gehören auch die kirchlichen Feiern des Königshauses. Am 14. Mai 2004 heirateten hier Kronprinz Frederik und Mary Elizabeth Donaldson. In der meisten Zeit dient das Haus jedoch weiterhin dem kirchlichen Alltag in Form von Gottesdiensten. Die Morgenandacht wird täglich von Danmarks Radio im Rundfunk und im Internet übertragen (siehe Weblinks).
Das Kirchengebäude: Hansens Sakralbau
Das heutige Gebäude gilt zusammen mit anderen Gebäuden des Architekten als hervorragendes Beispiel des „Goldenen Zeitalters“ des dänischen Klassizismus. Charakteristisch sind die eindrucksvollen Säulen und die strenge Schlichtheit der Komposition. Es weist eine Länge von 83 m und eine Breite von 33 m auf.
Der Turm erreicht 60 m, er trägt ein flaches Dach. Die große Sturmglocke (Stormklokken) wiegt 4 Tonnen und ist damit die größte des ganzen Landes. Die kleinste der vier Glocken des Turms ist die älteste der Kirche; sie stammt von 1490.
Unter dem Turm überspannt ein Portikus mit sechs dorischen Säulen den Haupteingang. Der Dreiecksgiebel zeigt Johannes den Täufer, den Menschen predigend.
Das Hauptschiff misst in der Länge 60 m und ist 25 m hoch. Links und rechts davon führen Gänge in den Seitenschiffen an der Außenmauer entlang, von denen die Bänke seitlich des Hauptschiffes zu erreichen sind. Über diesen befinden sich Emporen mit weiteren Kirchenbänken. Insgesamt bietet die Kirche Raum für mehr als 1.100 Personen.
Die Kirche ist vergleichsweise sparsam mit Bildnissen ausgestattet. Bedeutend sind die überlebensgroßen Marmorstatuen der zwölf Apostel entlang der Wände des Hauptschiffs sowie die Christusfigur in der Apsis. Sie wurden von Bertel Thorvaldsen geschaffen, der zu dieser Skulptur von Peter von Cornelius Gemälde Die klugen und die törichten Jungfrauen angeregt wurde. Eine Bronzekopie der Statue steht vor der Friedenskirche Potsdam. Eine aus Zink gegossene Kopie von Thorvaldsens Taufengel aus der Frauenkirche steht in der Gütersloher Martin-Luther-Kirche. Bertel Thorvaldsens Büste aus der Hand Herman Wilhelm Bissens befindet sich in einem Seitenschiff.
Der Segnende Christus, ikonographisch seinerzeit eine Neuheit, war im 19. Jahrhundert eine der meistkopierten Statuen in Europa und ist besonders beliebt auf Friedhöfen.
In den Seitenschiffen hängen außerdem Porträts verschiedener Geistlicher, die an der Kirche gewirkt haben.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Frauenkirche (Kopenhagen)" und überarbeitet am 3. Juni 2020 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
- Christian Hansen (Architekt)
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20009814 - Veröffentlicht am:
05.08.2003 - Geändert am:
24.06.2022