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Allgemeine Informationen

Andere Namen: Turksib
Fertigstellung: 1931
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Eisenbahnstrecke

Lage / Ort

km Name

Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Auszug aus der Wikipedia

Die Turkestan-Sibirische Eisenbahn, kurz: Turksib (russisch Туркестано-Сибирская железная дорога, Турксиб) ist eine zweigleisige, teilweise elektrifizierte, 2351 km lange Eisenbahnstrecke in der Russischen Breitspur von 1520 mm. Sie führt von Nowosibirsk (Russland) über Semei und Almaty nach Arys in Kasachstan. Die Kilometrierung zählt von Nowosibirsk.

Die Strecke wurde 1931 fertiggestellt und verband die Autonome Sozialistische Sowjetrepublik Turkestan (heute Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan) mit der Transsibirischen Eisenbahn.

Vorgeschichte

Bereits vor und im Ersten Weltkrieg wurden aus beiden Richtungen Eisenbahnstrecken errichtet, die später als Teilstrecken in die Turksib einbezogen wurden. Dies war von Osten die etwa 650 km lange, 1915 eröffnete Altai-Eisenbahn (Алтайская железная дорога/ Altaiskaja schelesnaja doroga) von Nowonikolajewsk (heute: Nowosibirsk) über Barnaul nach Semipalatinsk (heute Semei).

Von Westen wurde von Arys eine Strecke in Richtung Aulije-Ata (später Dschambul, heute Taras) und Werny (heute Almaty) vorangetrieben. Arys liegt an der 1906 fertiggestellten Trans-Aral-Eisenbahn von Orenburg nach Taschkent (damals: Taschkenter Eisenbahn/Ташкентская железная дорога). Werny war damals das Verwaltungszentrum der Oblast Siebenstromland (Semiretschje).

Bis zu dem durch die Ereignisse des Jahres 1917 (Februar- und Oktoberrevolution) ausgelösten vorläufigen Baustopp wurden gut 200 km bis zum Bahnhof Burnoje, 70 km vor Aulije-Ata, fertiggestellt. Nach dem Ende des Russischen Bürgerkrieges wurden die Arbeiten wieder aufgenommen. Etappenweise wurde die Strecke 1921 bis Aulije-Ata und 1924 weiter über Lugowoi bis Pischpek (das spätere Frunse und heutige Bischkek, Hauptstadt Kirgisistans) fertiggestellt. Damit war sie etwa 550 km lang.

Sowjetisches Großprojekt

Ab 1927 wurde die Verbindung der beiden Streckenteile durch die Steppen und Halbwüsten Südostkasachstans zu einem unter erheblichem propagandistischem Aufwand betriebenen Großbauprojekt des ersten Fünfjahrplans der Sowjetunion. Noch während des Baus wurde 1929 unter der Regie von Wiktor Turin ein Dokumentarfilm zu dem Bau veröffentlicht. Er gilt als ein wichtiges russisches Dokument des späten Stummfilms.

Die 1452 km lange Strecke zwischen Semipalatinsk (Semei) und Lugowaja wurde 1931 eröffnet. Damit war die Turksib vollendet. In dieser Zeit wurden auch die Begriffe „Turkestan-Sibirische Eisenbahn“ und „Turksib“ geprägt. Der Begriff „Turksib“ wurde dabei auf die beiden eingebundenen Bestandsstrecken erweitert, sodass er die Gesamtstrecke Nowosibirsk–Arys bezeichnete.

Die Turksib schuf eine Verbindung zwischen den sich entwickelnden Wirtschaftsgebieten Sibiriens (z. B. Kusbass) und ganz Sowjetisch-Mittelasien, da von Arys über die Trans-Aral-Eisenbahn auch das Ferghanatal, Duschanbe sowie über die bereits seit den 1880er Jahren erbaute Transkaspische Eisenbahn (Закаспийская железная дорога) Samarkand, Buchara, Aşgabat und Krasnowodsk (heute Türkmenbaşy) am Kaspischen Meer erreicht werden konnten.

Selbständige Bahnverwaltung

Mit Eröffnung der Turksib wurde zum 2. Januar 1931 eine eigenständige Bahnverwaltung, die Turkestan-Sibirische Eisenbahn mit Sitz in Alma-Ata (Almaty) gegründet, die allerdings nur den Streckenteil Semipalatinsk–Arys (1861 km), sowie dessen Anschlussstrecken betrieb. Dazu zählen:

  • Lugowaja–Pischpek (ab 1926 Frunse) und etappenweise (bis 1950) Verlängerung bis Rybatschje (heute Balyktschy) am Yssykköl: 322 km
  • Alma-Ata (Almaty), Stichstrecke ins Stadtzentrum (1931): 10 km
  • Tschimkent (heute Schymkent)–Lenger (1934): 29 km
  • Koksu–Taldy-Kurgan (Taldyqorghan) bzw. Tekeli (1941): 95 km
  • Dschambul (Taras)–Qaratau (1946): 90 km

1953 erfolgte vom Bahnhof Tschu (heute: Schu, 300 km westlich von Alma-Ata) der direkte Anschluss der Turksib über die Karaganda-Eisenbahn (Карагандинская железная дорога / Karagandinskaja schelesnaja doroga) nach Qaraghandy (damals: Karaganda) und das nordkasachische Streckennetz. Zum 13. Juni 1958 wurden die Turkestan-Sibirische und die Karaganda-Eisenbahn zur Kasachischen Eisenbahn (Казахская железная дорога/ Kasachskaja schelesnaja doroga) mit Verwaltungssitz in Alma-Ata vereinigt.

Der größtenteils auf dem Territorium der RSFSR verlaufende Ostabschnitt Nowosibirsk–Semipalatinsk verblieb immer bei „sibirischen“ Eisenbahnverwaltungen, zunächst bei der Tomsker Eisenbahn (Томская железная дорога/ Tomskaja schelesnaja doroga), von der die Altai-Eisenbahn 1918 übernommen wurde, zwischenzeitlich ab 1934 bei der Ostsibirischen Eisenbahn (Восточно-Сибирская железная дорога/ Wostotschno-Sibirskaja schelesnaja doroga) und schließlich seit 1961 bei der Westsibirischen Eisenbahn (Западно-Сибирская железная дорога/ Sapadno-Sibirskaja schelesnaja doroga). Es folgten weitere Reorganisationen in den 1970er und 1980er Jahren.

Heutige Situation

Nach dem Zerfall der Sowjetunion verwaltet die Westsibirische Eisenbahn heute noch den auf russischem Territorium liegenden Abschnitt bis zur kasachischen Grenze bei Lokot. Die Stammstrecke von dort bis Arys, sowie die meisten abzweigenden Strecken gehören seit 1991 zu den Qasaqstan Temir Scholy (Қазақстан Темір Жолы / Kasachischen Staatseisenbahnen) (KTS). Die Strecke stellt eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen im Süden des Landes dar.

Die 1989 von Westen her begonnene Elektrifizierung der Strecke erreichte 2001 Almaty. Auf dem Teilabschnitt Almaty–Schu verkehren seit 2003 Talgo-Express-Züge in die Hauptstadt Astana, die schnellsten Züge der kasachischen Eisenbahnen.

Der östliche Abschnitt der eingleisigen, nicht elektrifizierten Zweigstrecke Lugowaja–Bischkek–Balyktschy ist heute die einzige längere Strecke der Kyrgys Temir Dscholu (kirgisisch Кыргыз Темир Жолу / Kirgisischen Staatseisenbahn) und die einzige Strecke in Kirgistan mit Personenverkehr.

Von der Turksib zweigt in Aqtogai die Bahnstrecke Aqtoghai–Dostyk und in Alatau die Bahnstrecke Alatau–Korgas nach Ürümqi (Urumtschi) in China ab. Als dritte nach China befindet sich die Bahnstrecke Ajagös–Tacheng im Bau.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Turkestan-Sibirische Eisenbahn" und überarbeitet am 6. November 2024 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

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    10062765
  • Veröffentlicht am:
    10.02.2012
  • Geändert am:
    08.11.2024
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