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Allgemeine Informationen

Baubeginn: November 2016
Fertigstellung: April 2017
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Lage / Ort

Lage: , , ,
, , ,
Neben: Rappbodetalsperre (1959)
Koordinaten: 51° 44' 26.57" N    10° 53' 37.61" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

größte Stützweite 458.5 m
Gesamtlänge 483 m
Überbaubreite 1.6 m
Gehwegbreite 1.3 m
Seile Durchmesser 65 mm
Anzahl 4

Massen

Widerlager Betonstahl 25 t
Stahlbeton 148 m³

Kosten

Baukosten ca. Euro 3 000 000

Baustoffe

Seile Stahlseile
Pylone Stahl

Chronologie

7. Mai 2017

Eröffnung.

Auszug aus der Wikipedia

Titan RT (Eigenschreibweise TitanRT) ist eine 2017 eröffnete und 483 m lange Fußgängerhängebrücke im Harz. Die Seilbrücke befindet sich in den Gebieten von Oberharz am Brocken und Thale im sachsen-anhaltischen Landkreis Harz, deren Grenze mittig durch die Brücke verläuft. Die Brücke hängt über dem an die Luftseite der Staumauer der Rappbodetalsperre stoßenden Teil des Stausees der Talsperre Wendefurth.

Das insgesamt 483 m lange Bauwerk gehört zu den längsten Fußgängerhängebrücken der Erde und hat mit 458,5 m das wohl längste frei überspannte Teilstück aller derartigen Brücken. Als im Juli 2017 in der Schweiz die Charles Kuonen Hängebrücke eröffnete, wurde zwar die Bauwerkslänge um 11 Meter (494 m) überboten, die Referenzierung der freien Stützweite blieb jedoch ausstehend. Zum Vergleich: Eine der längsten Fußgängerhängebrücken der Erde ist die Dodhara Chandani Bridge in Nepal. Sie ist insgesamt 1452,96 m lang, weist aber nur 225,4 m als längste Stützweite auf.

Von der 100 m hoch hängenden Brücke ist Bungeespringen 75 m per Gigaswing in die Tiefe möglich.

Geographische Lage

Die Fußgängerhängebrücke befindet sich im Naturpark Harz/Sachsen-Anhalt etwa 50 m nordöstlich und parallel zur Staumauer der Rappbodetalsperre, der mit 106 m Höhe höchsten in Deutschland. Sie überspannt die Wasseroberfläche des an die Luftseite dieser Staumauer stoßenden Teils der Talsperre Wendefurth und damit das Tal der Rappbode. In der Nähe liegen diese Ortschaften: 1,9 km nordwestlich Neuwerk, ein Stadtteil von Oberharz am Brocken, und 2 km östlich Wendefurth, ein Stadtteil von Thale. Etwa 1 km ostsüdöstlich der Brücke befindet sich das Pumpspeicherwerk Wendefurth.

Geschichte

Die Vorarbeiten für die Brücke begannen im November 2016. Nach Fertigstellung der Widerlager wurde die Seilbrücke innerhalb von vier Wochen im März 2017 aufgehängt. Sie wurde am 7. Mai 2017 eröffnet.

Technik

Die insgesamt 483 m lange Fußgängerhängebrücke hatte von März bis Juli 2017 mit 458,5 m das wohl längste frei hängende Teilstück aller Fußgängerhängebrücken der Erde. Die maximale Höhe über dem Grund beträgt knapp 100 m. Die 118 Tonnen schwere Brücke ist mit 947 t Zugkraft in den Schieferfelsen beider Talseiten verankert; die 48 Zug- und Druckanker sind bis 27 m lang. Die Verankerungen der Tragseile wurden pro Widerlager mit 12 Dywidag-Ankerstangen von 57,5 mm Durchmesser realisiert. Für die Widerlager wurden insgesamt 148 m³ (363 t) Beton mit 25 t Bewehrungsstahl verwendet. Die Brücke hat vier Haupttragseile (Spiralseile) mit 65 mm Durchmesser und zusätzlich zwei Stabilisierungsseile mit 36 mm Durchmesser.

Schräg unterhalb der unteren Lastseile verlaufen zwei parabolisch montierte Windlastseile, die bei einer Vorspannung von 50 kN mit 12 m tiefen Dywidag GEWI-Ankern von 32 mm Durchmesser im Fels verankert sind. An diesen Seilen ist die Brücke schräg abwärts abgespannt, wodurch sie seitlich stabilisiert wird, damit sie sich bei starken Winden nicht überschlägt und generell ein gedämpftes Schwingungsverhalten zeigt. Die Brücke ist für eine Belastung von etwa 200 Personen bei einem angenommenen Durchschnittsgewicht von 80 kg ausgelegt.

Der Laufsteg der Brücke besteht aus Gitterrostplatten, die in die Stahlkonstruktion integriert sind. Das Geländer aus Rundstahlrohren wurde mit einem Drahtnetz gesichert, sodass ein seitlicher Schutz gegeben ist. Der Steg ist 120 cm breit und weist beidseitig ein 130 cm hohes Geländer auf, das durch Edelstahlnetze verschlossen ist. Die Stahlkonstruktion wurde aus Baustahl (S355) gefertigt. Am Übergang zur Betonkonstruktion ist eine eigene Schleppplatte angebracht, die die Bewegung der Brücke mitsamt den temperaturbedingten Dehnungen überbrückt.

Beteiligte Unternehmen

  • Bauherr: Harzdrenalin, Maik und Stefan Berke, Elbingerode, Oberharz
  • Generalplaner: hochkant GmbH, Gestratz-Brugg, Bayern
  • Konstruktion: Ingenieurbüro Dieter Linka, Oberstdorf, Bayern
  • Statik: Ingenieurbüro Aste-Weissteiner, Innsbruck, Tirol
  • Geotechnik: Ingenieurbüro Bernhard Wietek, Sistrans bei Innsbruck, Tirol
  • Generalunternehmer: HTB-Baugesellschaft m.b.H., Arzl im Pitztal, Tirol
  • Stahlbau: Falkner Maschinenbau GmbH, Roppen, Tirol
  • Seilhersteller: Fatzer AG Drahtseilwerk, Romanshorn, Schweiz

Gigaswing

Der Gigaswing ist ein Pendelsprung, bei dem man unter der Hängebrücke abspringt und an einem 65 m langen Seil unter der Brücke auspendelt. Er kann alleine oder als Tandemsprung durchgeführt werden, während dessen zwei Personen gleichzeitig den Sprung durchführen.

Dazu steigt man im Bereich der Hängebrücke in einen eigenen Absprungraum und wird dort von erfahrenem Personal an das Seilsystem angehängt und gesichert. Anschließend kann man den Pendelsprung durchführen, der eine große Portion Mut erfordert. Nach dem Auspendeln wird man wieder an die Absprungstelle mit einem Seilzug hochgezogen und kann auf der Hängebrücke seine Wanderung fortsetzen.

Die Fallhöhe über der Rappbode übertrifft die Höhe des klassischen Bungeesprunges am Kawarau River in Neuseeland (43 m) deutlich.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Titan RT" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Relevante Webseiten

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    Datenseite
  • Structure-ID
    20073545
  • Veröffentlicht am:
    05.09.2017
  • Geändert am:
    19.09.2017
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