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Allgemeine Informationen

Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Theatergebäude

Lage / Ort

Lage: , ,
Koordinaten: 53° 32' 26" N    8° 34' 52" E
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Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Auszug aus der Wikipedia

Das Stadttheater Bremerhaven ist ein 1867 gegründetes Dreispartenhaus im Zentrum Bremerhavens mit Aufführungen von Opern, Operetten, Musicals, Schauspielen und Tanztheater. Die 1911 gebaute Spielstätte wurde bei dem schweren Bombenangriff in der Nacht des 18. September 1944 vollständig zerstört. Reste der Jugendstil-Fassade wurden in das 1952 neu gebaute Theatergebäude integriert.

Allgemeines

Leitung Intendant: Ulrich Mokrusch Generalmusikdirektor: Marc Niemann Verwaltungsdirektorin: Heide von Hassel-Hüller Mitglieder Musiktheater Sänger/innen Ensemble: 7 Opernchor: Chordirektor Mario Orlando El Fakih Hernández und 22 Mitglieder Schauspiel Ensemble: 13 Mitglieder Ballett Ensemble: Ballettmeister und Chefchoreograf Sergei Vanaev und 9 Mitglieder Philharmonisches Orchester Bremerhaven: 56 Mitglieder Theater-Förderverein

Der 1970 gegründete Verein zur Förderung des Theater- und Musiklebens e. V. hat um die 1.250 Mitglieder, mit einer Geschäftsstelle im Stadttheater Bremerhaven. Er hat über 1.200.000 € Förderbeträge seit 1970 dem Stadttheater zur Verfügung gestellt. Sein Ziel ist der Erhalt des Drei-Sparten-Theaters (Oper/Operette, Ballett, Schauspiel) als kultureller Mittelpunkt des Oberzentrums Bremerhaven.

Geschichte

Stadttheater ab 1867

1827 wurde Bremerhaven von Bürgermeister Johann Smidt gegründet. Um 1837 fanden die ersten Theateraufführungen in Bremerhaven durch reisende Schauspielergesellschaften statt und um 1840 die ersten Theateraufführungen in einem Schuppen mit 200 Plätzen in der Fährstraße an der Geeste unter Leitung des Theaterrestaurateuers Cornelius. Wenige Jahre danach zogen das Theater in ein neues Haus mit 300 Plätzen an der Ecke Mittel- und Leher Straße (heute Sitz der Städtischen Sparkasse Bremerhaven) um. Das Theater im Volksgarten, erlebte seine erste Opernaufführung am 3. Oktober 1849 mit Die weiße Dame von François-Adrien Boieldieu. Um 1854 gründeten sich die Vereinigten Theater, die im Tivoli in der Grazer Straße spielten.

1867 gilt als Jahr der Gründung des Stadttheaters Bremerhaven als Mehrspartentheater. Cornelius beantragte dazu 1865 die Genehmigung für einen Neubau. Nachdem der Neubau fertiggestellt war und der städtische Musikdirektor Heinrich Schwiefert das Bühnenhaus übernommen hatte und auf Schienen zu seinen neuen Platz im Volks-Garten transportieren ließ, wurde 1867 das Theater unter der Direktion von Ferdinand Tischendorf eröffnet. Der Zuschauerraum konnte durch Schiebetüren mit einem ebenfalls neu errichteten Ballsaal verbunden werden. Beide Räume hatten um die 2000 Plätze.

1872 wurde als erste Oper Verdis Il trovatore gegeben.

1880 kommen Volksgarten und Stadttheater in den Besitz von Kuhlmann, Vaupel und Allers. Es erfolgten bis 1881 erhebliche recht nüchterne Umbauten und Erweiterungen.

1885 wurde der Bankier Ludwig Allers Besitzer des Theaters.

1903 musste das alte Theater aus feuerpolizeilichen Gründen geschlossen werden. Der Spielbetrieb fand bis 1911 im Ballsaal im Volksgarten statt. Offenbachs Hoffmanns Erzählungen wurden auf einer Seebühne am Volksgarten aufgeführt. 1905 stellte die Stadtverordnetenversammlung die ersten Mittel für ein Drei-Sparten-Theater bereit. Am 30. April 1911 fand mit Der Walzerkönig die letzte Aufführung am Volksgarten statt.

Neubau 1909–1911

Planung und Bau

1905 erwarb die Stadt Bremerhaven das Baugrundstück für den geplanten Theaterneubau – das größte Teilgrundstück war der „Kanonenplatz“, den die Stadt für 25.000 Mark vom Staat erwarb. Dazu kamen drei bebaute Nachbargrundstücke aus privater Hand. 1908 erteilte die Theaterkommission dem Bremerhavener Stadtbaurat Julius Hagedorn und dem Berliner Architekten und Theater-Spezialisten Heinrich Seeling den Auftrag, einen Vorentwurf für den Neubau auszuarbeiten. Der Entwurf war im Frühjahr 1909 fertig, stieß jedoch in der Kommission nicht auf Zustimmung: Die veranschlagte Bausumme von 875.000 Mark schien zu hoch, auch hätte zur Verwirklichung noch ein weiteres Nachbargrundstück erworben werden müssen.

Unter der Leitung von Hagedorn wurde daher im Juli 1909 ein beschränkter Wettbewerb für den Theaterneubau ausgeschrieben. Der Jury gehörten neben Hagedorn und Seeling – den beiden Gestaltern des Vorentwurfs – noch die Architekten Emil Högg und Albert Hofmann an. Die Stadt war durch Stadtdirektor Erich Koch (später als Erich Koch-Weser bekannt geworden), den Stadtrat und Architekten Jäger und den Stadtverordnetenvorsteher Lehmkuhl vertreten. 1909 war der Architekt Oskar Kaufmann 36 Jahre alt und bei weitem noch nicht etabliert. Auch wenn das Hebbel-Theater in Berlin (1907–1908) – das erste von Kaufmann entworfene Theater – durch seine neuartige Gestaltung Aufsehen erregt hatte, musste er sich seinen Ruf erst noch erarbeiten. Zu den Architekturbüros, die damals in Deutschland und Österreich den Theaterneubau dominierten, gehörten Fellner & Helmer (Wien), das Jurymitglied Heinrich Seeling (Berlin), Bernhard Sehring (Berlin), Max Littmann (München), Martin Dülfer (Dresden) und Carl Moritz (Köln). Dementsprechend war Kaufmann in der ersten Liste der zum Wettbewerb eingeladenen Architekten nicht enthalten: Nur Littmann, Dülfer und William Müller waren zur Teilnahme aufgefordert. Erst nachdem Littmann die Teilnahme ablehnte, wurde Kaufmann als Nachrücker eingeladen.

Die Künstler, die Kaufmann mit der Gestaltung wesentlicher Elemente des Theaterbaus beauftragte, kannte er bereits aus voriger Zusammenarbeit. Der plastische Schmuck der Fassaden und des Inneren wurde durch die Bildhauer Hermann Feuerhahn und Georg Roch ausgeführt. Feuerhahn hatte in Kaufmanns Auftrag schon die Bauplastik des Hebbel-Theaters ausgeführt, Der Maler August Unger führte die Deckengemälde aus, er war Kaufmann aus der Gestaltung der Villa Holländer 1909–10  für den Berliner Operettenkomponisten Victor Hollaender vertraut. Die Holzarbeiten wie Seitenpaneele und Gestühl führte Paul Redelsheimer aus.

Architektur

Auch die Rückfassade zum Hafen gestaltete Kaufmann repräsentativ.

Nutzung von 1911 bis 1945

Am 1. Oktober 1911 wurde mit Shakespeares Sommernachtstraum das neue Theater eröffnet.

Von 1911 bis 1919 war der in Bremen wirkende Schauspieler, Dramaturg und Regisseur Gustav Burchard Pächter und Intendant des neuen Stadttheaters in Bremerhaven.

1919 wurde das Theater in die städtische Regie übernommen. Burchard blieb von 1919 bis 1931 weiterhin Intendant des Theaters.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Am 18. September 1944 wurde das Theater fast vollständig zerstört. Erhalten blieb lediglich die Jugendstilfassade des Architekten Kaufmann. Nach dem Krieg konnte nur ein provisorischer Theaterbetrieb im Bürgerhaus Lehe stattfinden und als erstes Stück wurde ab dem 20. Oktober 1945 Zuckmayers Volksstück Katarina Knie gespielt. 1945 folgte als erstes musikalisches Stück Leo Falls Der liebe Augustin. Erst 1947 folgte mit Mozarts Die Hochzeit des Figaro die erste Oper. 1952 schloss das Bürgerhaus-Theater.

1950 wurde beschlossen, das Stadttheater Bremerhaven wieder aufzubauen. Die Stadt finanzierte den Neubau auch mit Hilfe von Spenden der Bürger. Das neue Stadttheater wurde am 12. April 1952 mit 747 Plätzen bei 3 Mio. Mark Baukosten mit Mozarts Oper Don Giovanni eröffnet; es folgten Schillers Don Carlos und Beethovens Neunte Sinfonie.

1964 fand die deutsche Erstaufführung von Verdis Oper Attila unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor (GMD) Hans Kindler statt, mit Anita Salta als Odabella. Die Aufführung galt als "Verdi-Wunder" von Bremerhaven, der Kritiker der Hamburger Wochenzeitung Die Zeit "war skeptisch gekommen" und "ging überwältigt".

Zum hundertjährigen Bestehen des Theaters ernannte 1967 der Magistrat bei einem Festakt den früheren Intendant Karl Georg Saebisch zum Ehrenmitglied des Theaters.

Sanierungen von 1997 bis 2000

Grundriss und Umgebung des Stadttheaters Bremerhaven heute (2007)

Ende der 1990er Jahre war das Gebäude zunehmend baufällig geworden, mangels Geld zur Erhaltung erwog die Stadtverwaltung auch die Schließung. Mit einer Spendenkampagne und viel Öffentlichkeitsarbeit gelang es der Stadt, das Haus am Theodor-Heuss-Platz für 60 Millionen DM sanieren zu lassen. Am 25. Dezember 2000 wurde das Theater mit der Verdi-Oper Attila in einer Neu-Inszenierung von Peter Grisebach wiedereröffnet.

Nutzung seit 2000

Seit der Wiedereröffnung am 25. Dezember 2000 besitzt das Stadttheater eine der technisch modernsten Bühnen Europas. Produktionen aller Sparten des Hauses kommen hier zur Aufführung. Intendant des Stadttheaters Bremerhaven war seit 1994 Peter Grisebach. Zum Beginn der Spielzeit 2010/2011 wurde die Stelle des Intendanten neu besetzt, als Grisebach seinen Vertrag nicht über 2010 hinaus verlängern wollte. Neuer Intendant ist Ulrich Mokrusch, der bis dahin stellvertretender Intendant am Nationaltheater Mannheim war.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Stadttheater Bremerhaven" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

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  • Structure-ID
    20025281
  • Veröffentlicht am:
    17.11.2006
  • Geändert am:
    16.05.2015
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