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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 1894
Fertigstellung: 10. Oktober 1897
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Konstruktion: Kuppel
Funktion / Nutzung: Pfarrkirche
Baustoff: Stahlbetonbauwerk

Lage / Ort

Lage: , , ,
Adresse: Kaiserplatz 1a
Koordinaten: 48° 9' 41.80" N    11° 34' 49.74" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Länge 60 m
Glockenturm Höhe 62 m
Kuppel Durchmesser 11.2 m
Höhe 4.4 m
Schalendicke 0.15 m
Höhe bis zur Kuppelmitte 42 m

Baustoffe

Kuppel Stahlbeton

Auszug aus der Wikipedia

Die katholische Stadtpfarrkirche St. Ursula ist die zweite Pfarrkirche des Münchner Stadtteils Schwabing, im Stadtbezirk Schwabing-Freimann. Zugleich ist St. Ursula der erste Sakralbau Münchens, der sich von den mittelalterlichen Architekturvorbildern abwandte und dadurch eine Brückenfunktion zwischen Historismus und Jugendstil/Moderne einnimmt.

Lage

St. Ursula (Kaiserplatz 1a) befindet sich im ersten gründerzeitlichen Erweiterungsgebiet westlich der Leopoldstraße und südlich der Münchner Freiheit. Die Kirche bildet mit ihrer prominenten Platzierung das Ende der Sichtachse aus der stadtauswärts führenden Friedrichstraße. Darum hat sie eine Ausrichtung nach Norden, und ihr fehlt die für Kirchen typische Ostung. Der Turm im Westen der Kirche steht in der Achse der Barer Straße und verbindet die Kirche optisch mit der Maxvorstadt.

Geschichte

Nachdem Schwabing, 1887 zur Stadt erhoben, seit dem 19. Jahrhundert immer mehr anwuchs, erwies sich die Pfarrkirche St. Sylvester (damals St. Ursula) bald als zu klein. Erste Erweiterungspläne wurden zugunsten eines Neubaus an anderer Stelle verworfen, deren Planung August Thiersch übertragen wurde.

Thiersch wollte mit St. Ursula ein neues städtebauliches Zentrum für Schwabing schaffen, was aber nicht gelang. Daher stellte er die dreischiffige Basilika in die Achse der Friedrichstraße und gestaltete einen Platz um sie. Der Entwurf sah eine Basilika mit zentralem Campanile im Zentrum, die beiderseits von symmetrischen Bauten flankiert werden sollte. Von den ursprünglich geplanten beiden Bauten, die die Basilika symmetrisch flankieren sollten, wurde nur das Pfarrhaus im Osten realisiert. Um zugleich die eigenständige Verbindung mit Schwabing zu zeigen, wurde als Patrozinium das der hl. Ursula gewählt, das von der bisherigen Dorfkirche übernommen wurde; Nebenpatron wurde hl. Nikolaus von Myra, da der Neubau zugleich Nachfolger der im 19. Jahrhundert profanierten und 1908 abgerissenen Nicolaikapelle war.

Nachdem 1888 das Grundstück zur Verfügung stand, erfolgte 1894 die Grundsteinlegung. Am 10. Oktober 1897 wurde St. Ursula geweiht, die alte Dorfkirche St. Ursula, seit 1921 St. Sylvester, wurde zu diesem Zeitpunkt Filialkirche mit eigener Kuratie.

Thiersch war ein Befürworter neuer Techniken und verwendete für das Fundament, die Turmtreppe und die Kuppel den damals neuen Baustoff Beton. Wegen Rissen im Beton wurde die Kuppelschale 1933 saniert, indem Stahlarmierungen und zusätzliche Betonschichten angebracht wurden; außerdem erhielt das Kuppeldach eine Kupferblecheindeckung. Im Zweiten Weltkrieg wurde 1944 die Farbverglasung der Kirche zerstört, ansonsten blieb die Kirche aber unversehrt. 1956 und nochmals 1977–1980 erfolgte eine Sanierung. Von 2009 bis 2011 wurde der freistehende Campanile restauriert. Im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde im freien Bereich der Vierung ein zentraler Volksaltar unter der Kuppel errichtet. Zusammen mit diesem Einbau und der Installation der Chororgel im Jahr 1984 die einzig sichtbaren baulichen Eingriffe seit Bestehen der Kirche. Da bei der Kuppelrestaurierung 1933 Fehler gemacht wurden, wurde in den 2010er Jahren eine erneute Sanierung der Kuppel notwendig. Dabei wurde die grün patinierte Kupferabdeckung entfernt und die Kuppel wieder mit roten Ziegeln gedeckt.

Architektur

Die Kirche, der „Dom von Schwabing“, ist eine nach Norden ausgerichtete Basilika mit Säulenvorhalle, Vierungskuppel und freistehendem Glockenturm und ist durch ihre Lage in der Achse der Friedrichstraße durch die Kuppel und dem seitlich stehenden Campanile schon von weitem sichtbar. Die Architektur lehnt sich an die Florentiner Renaissance an. Dies zeigt sich besonders an den Majolikareliefs von Balthasar Schmitt, der sich dabei an Arbeiten der Familie della Robbia orientierte.

Die dreischiffige 60 m lange Basilika besitzt Querhaus, Vierung und Staffelchor. Die Schiffe des Langhauses mit einfachen Rundbogenfenster werden durch rundbogige Säulenarkaden getrennt. Die quadratische Vierung wird von der 42 m hohen Tambourkuppel überragt. Die Halbtonnengewölbe in Querhausarmen, Chorseitenkapellen und Vorchorjoch sind mit Stuck verzierten, vergoldeten Kassetten ausgesetzt. Die Ordnung der Säulen des Langhauses findet durch flache Pilaster mit Gebälk und Fries in Querhaus und Chor eine Fortsetzung. Die Apsis besitzt kreuzförmige Kassetten mit Engelsfiguren. Den 64 m hohen Campanile krönt eine venezianische Spitze.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "St. Ursula (München)" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Beteiligte

Architektur

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Relevante Literatur

  • Über diese
    Datenseite
  • Structure-ID
    20075938
  • Veröffentlicht am:
    23.09.2018
  • Geändert am:
    23.09.2018
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