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Allgemeine Informationen

Fertigstellung: 1929
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Stadion / Arena

Lage / Ort

Lage: , ,
Koordinaten: 50° 0' 3" N    8° 14' 44" E
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Auszug aus der Wikipedia

Das Bruchwegstadion (auch Stadion am Bruchweg) ist ein Fußballstadion in Mainz. Bis Mai 2011 war es das Heimstadion des 1. FSV Mainz 05; seit Sommer 2011 wird es von dessen zweiter Mannschaft und der A-Jugend genutzt. Die erste Mannschaft spielt seit der Saison 2011/12 in der heutigen Mewa Arena.

Auf dem Gelände des Stadions befindet sich das Nachwuchsleistungszentrum von Mainz 05. Das Areal heißt seit Anfang September 2021 WOLFGANG FRANK CAMPUS am Bruchweg.

Geschichte

Das ursprünglich städtische Bruchwegstadion wurde 1929 am Bretzenheimer Bruchweg (heute Dr.-Martin-Luther-King-Weg und Albert-Schweitzer-Straße) eröffnet. Von der damaligen Bausubstanz, bestehend aus einer 80 Meter breiten unüberdachten Tribüne, einem Hartplatz und einer Aschenbahn, existiert nichts mehr.

Nach dem Verlust des vereinseigenen Stadions Fort Bingen wechselte der mit dem Reichsbahn-SV Mainz zum Reichsbahn-SV 05 fusionierte 1. Mainzer FSV 05 ins 500 Meter nördlich gelegene und zwischenzeitlich in Herbert-Norkus-Stadion umbenannte Bruchwegstadion. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Stadion zwei Jahre nicht bespielbar. Im Februar 1947 kehrte der wiedergegründete Verein an den Bruchweg zurück.

1951 wurde aus Trümmerschutt, darunter Fragmenten römischer Grabsteine, die in Teilen bis ins 21. Jahrhundert bestehende siebenstufige Stehterrasse errichtet. Das Fassungsvermögen des Stadions stieg dadurch auf 20.000 Plätze. Bei der 1:4-Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern am 12. April 1953 war das ausgebaute Stadion erstmals ausverkauft. 1953 bekam das Bruchwegstadion erstmals einen Rasenplatz. Die größte dokumentierte Zuschauerzahl wurde mit 24.000 am 27. Februar 1965 im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den 1. FC Nürnberg (0:3) erreicht. Für diese Partie wurde eigens eine Zusatztribüne errichtet. Die nächsten beiden Umbaumaßnahmen waren die Überdachungen der Haupttribüne (1965) und der Gegengeraden (1981). Mit dem Endspiel der ersten deutschen Fußballmeisterschaft der Frauen fand 1974 das Spitzenspiel des Frauenfußballs in Deutschland in Mainz statt.

Beim Freundschaftsspiel gegen Borussia Mönchengladbach im Sommer 1995 wurde die Flutlichtanlage eingeweiht. Wenig später bekam das Stadion erstmals eine elektronische Anzeigetafel.

Anlässlich der großen Aufstiegschancen 1997 wurden anstelle der alten Kurven zwei Stahlrohrtribünen hinter den Toren errichtet. Aus dem gleichen Grund wurden 2002 die Haupttribüne und die Gegengerade abgerissen. Eine moderne Tribüne, die u. a. Mannschaftskabinen und den VIP-Raum beherbergt, sowie eine weitere Stahlrohrtribüne mit Sitz- und Stehplätzen wurden errichtet.

Nach dem Bundesligaaufstieg 2004 wurden neben der Haupttribüne zwei weitere unüberdachte provisorische Zusatztribünen mit jeweils 800 Plätzen erbaut. Darüber hinaus wurden die Stadionecken neben der Gegengeraden mit Lärmschutzwänden geschlossen. Sowohl der Ausbau der kurzen Hintertortribünen im Jahr 1997 als auch die Erweiterung der Haupt- und Gegengerade erfolgte nach Plänen der Fiebiger GmbH Architekten + Ingenieure unter der Leitung des Architekten Folker Fiebiger (Kaiserslautern).

Die Hintertortribünen sollen dem Bau einer neuen Geschäftsstelle und weiterer Trainingsplätze weichen. Nach Rückbau der Molitor-Tribünen im Juni 2011 und der Nordtribüne im März 2018 fasst das Stadion nominell rund 14.600 Zuschauer, im Spielbetrieb der Regionalliga beträgt die Kapazität 7134.

Am 7. September 2021 wurde das gesamte Stadionareal mit dem Nachwuchsleistungszentrum zu Ehren des ehemaligen Trainers der Profimannschaft von Mainz 05 Wolfgang Frank (1951–2013) WOLFGANG FRANK CAMPUS am Bruchweg benannt.

Aufgrund des geplanten Neubaus der Geschäftsstelle des 1. FSV Mainz 05 an der Stirnseite des Bruchwegstadions fand am 9. September 2023 ein Abschiedsspiel für die Südtribüne statt. Bei dem Testspiel trafen die Mainzer auf den MSV Duisburg, mit dem die Mainzer durch eine langjährige Fanfreundschaft verbunden sind.

Bausubstanz

Das Bruchwegstadion setzte sich bis 2011 aus sechs Tribünen zusammen:

  • Haupttribüne
  • Gegengerade
  • Südtribüne
  • Nordtribüne
  • Molitor-Tribünen (in den Ecken neben der Haupttribüne)

Haupttribüne

Die Haupttribüne ist die einzige feste Tribüne am Bruchweg. Der Rohbau der Betonkonstruktion wurde nach dem Abriss der alten Haupttribüne von 1929 von Mai bis August 2002 nach Plänen der Fiebiger GmbH Architekten + Ingenieure unter der Leitung des Kaiserslauterer Architekten Folker Fiebiger errichtet und im Herbst des Jahres überdacht. Seitdem werden die Räumlichkeiten in der Tribüne ausgebaut. Der ursprünglich 100 Meter breit geplante, aber aus finanziellen Gründen nur 80 Meter breit konstruierte Bau beherbergt im Erdgeschoss mehrere Mannschaftskabinen, eine Sporthalle sowie den Presseraum und darüber den zweigeschossigen VIP-Raum, Toiletten, Einsatzräume der Polizei und mehrere Logen. Unter dem freitragenden Dach befinden sich 3500 Sitzschalen.

Ab Mai 2009 trug die Tribüne den Namen des Mainzer Hauptsponsors Entega.

Gegengerade

Ebenfalls in der Sommerpause 2002 wurde die alte Gegengerade durch eine moderne überdachte Stahlrohrkonstruktion ersetzt, die bis zum Rückzug des langjährigen Kooperationspartners des FSV Mainz 05 den Namen Oddset-Tribüne trug. Mit Beginn der Saison 2006/07 hatte der rheinland-pfälzische Erstligist das Unternehmen Orgentec Diagnostika als Namenspatron für die Tribüne gefunden. Über festen Catering-Räumen und Toilettenanlagen finden auf der ersten Tribüne an der Ostseite des Stadions insgesamt 5100 Zuschauer Platz. Im oberen Bereich der Tribüne befinden sich 1800 Sitzschalen, darunter 3300 Stehplätze. Im rechten Bereich der Gegengerade befindet sich der Gästeblock mit 600 Sitzplätzen und 1300 Stehplätzen.

Südtribüne

Die Südtribüne ist zusammen mit der gegenüberliegenden, inzwischen abgebauten Nordtribüne der älteste Bereich des derzeitigen Stadions. Die überdachte Stahlrohrkonstruktion wurde in der Sommerpause 1997 anstelle der Südkurve errichtet. Zuvor stand bereits eine provisorische Tribüne wenige Monate lang am gleichen Ort. Die Südtribüne bietet 6600 überdachte Stehplätze und beherbergte unter anderem die beiden Hauptfanblöcke der Mainzer. Durch den Stadionausbau im Sommer 2002 steht die Tribüne nicht mehr mittig an der Stirnseite des Spielfelds.

Nordtribüne

Die Nordtribüne wurde gleichzeitig mit der gegenüberliegenden Südtribüne im Sommer 1997 anstelle der Nordkurve errichtet. 3400 Zuschauer fanden auf dieser überdachten Stahlrohrkonstruktion ihre Sitzplätze.

Von Januar 2005 bis August 2007 trug die Tribüne den Namen des Logistikunternehmens Deutscher Paketdienst und war als DPD-Tribüne bekannt. Von 2007 bis 2009 trug sie den Namen des damaligen Hauptsponsors DBV Winterthur. Anfang 2018 wurde die Nordtribüne für den Bau von neuen Trainingsplätzen abgebaut.

Molitor-Tribünen

Die beiden Molitor-Tribünen waren die jüngste Erweiterung des Bruchwegstadions. Die beiden unüberdachten Behelfskonstruktionen wurden nach dem Aufstieg in die Bundesliga 2004 errichtet und zum zweiten (Süd) und dritten (Nord) Heimspiel der Mainzer freigegeben. Jede Tribüne bot 800 Sitzplätze. Ab Juli 2005 trugen die Tribünen den Namen der Immobilienfirma Molitor. Im Juni 2011 wurden die Molitor-Tribünen ersatzlos abgebaut.

Stadionneubau

Um wirtschaftlich konkurrenzfähig bleiben zu können, musste nach Angaben des 1. FSV Mainz 05 ein neues Stadion gebaut werden. Die vom Verein favorisierte Lösung, ein Neubau direkt hinter dem jetzigen Stadion inmitten des Stadtteils Hartenberg-Münchfeld, erwies sich aufgrund der Auflagen zum Lärmschutz der Anwohner finanziell als nicht realisierbar. Dies galt auch für den Ausbau des Bruchwegstadions hin zu einem circa 35.000 Zuschauer fassenden Fußballstadion.

Im Jahre 2007 wurde deshalb zunächst beschlossen, ein neues Mehrzweckstadion am Europakreisel, rund zwei Kilometer westlich im Stadtteil Gonsenheim, zu bauen. Das Stadion sollte Platz für rund 35.000 Zuschauer bieten und ab der Saison 2009/10 das neue Heimstadion der 05er sein. Aufgrund der anhaltenden Probleme bei der Schaffung baulicher Voraussetzungen am Wunschstandort Europakreisel prüfte die Stadt Mainz zwischenzeitlich drei weitere Baustandorte: auf dem ehemaligen Gelände der Heidelberger Cement in Weisenau, in der Nähe des neuen Messegeländes zwischen Mainz-Hechtsheim und Mainz-Ebersheim gelegen, aber auch ein Stadion gemeinsam mit dem SV Wehen Wiesbaden, welcher zum damaligen Zeitpunkt in der 2. Bundesliga spielte, im rechtsrheinischen Stadtteil Mainz-Kastel wurde überlegt, was aber zu heftigen Protesten führte. Am 19. Februar 2008 wurde schließlich ein neuer möglicher Standort für das neue Stadion ebenfalls in der Nähe des Europakreisels gefunden. Der Standort des Stadions ist dabei um rund 800 m nach Süden und Richtung Bretzenheim verschoben worden, um die notwendige zusammenhängende Fläche zu bekommen. Die Kosten des Stadionbaus wurden auf 45 Millionen Euro veranschlagt, dazu kamen noch maximal 15 Millionen Euro für zusätzliche Bau- und Erschließungskosten sowie für den Erwerb der Baufläche.

Das neue Stadion wurde am 3. Juli 2011 eröffnet. Das Mainzer Kreditunternehmen Coface wurde Co-Sponsor des Vereins und erwarb die Namensrechte bis 2015. Seit der Saison 2016/17 wird die Arena vom Automobilhersteller Opel namentlich gesponsert. Mit Beginn der Spielzeit 2021/2022 löste Mewa Opel als Namenssponsor ab. Das Bruchwegstadion bleibt Spielstätte des 1. FSV Mainz 05 II und der A-Junioren (U19).

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Bruchwegstadion" und überarbeitet am 3. Januar 2025 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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  • Structure-ID
    20060258
  • Veröffentlicht am:
    07.06.2011
  • Geändert am:
    16.05.2015
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