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Santa María de Quintanilla de las Viñas

Allgemeine Informationen

Baubeginn: 7. Jahrhundert
Fertigstellung: 8. Jahrhundert
Status: teilweise in Betrieb

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Kirche
Baustoff: Mauerwerksbauwerk
Baustil: Westgotisch

Lage / Ort

Lage: , , ,
Koordinaten: 42° 7' 28.14" N    3° 28' 22.62" W
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Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Auszug aus der Wikipedia

Santa María de Quintanilla de las Viñas, auch Santa María de Lara genannt, ist eine ehemalige Kirche aus westgotischer Zeit, die ursprünglich zu einem Kloster gehörte. Die Kirche liegt am Fuß eines Gebirgszuges, außerhalb des kleinen Ortes Quintanilla de las Viñas, der zur Gemeinde Mambrillas de Lara in der Provinz Burgos der spanischen Autonomen Gemeinschaft Kastilien und León gehört. In der Nähe der Kirche sind die Überreste einer keltiberischen Siedlung erhalten. An der Kirche und in der Umgebung gibt es Ausgrabungsfunde römischer Villen. Nach Jahren des Verfalls wurde die Kirche 1929 zum Monumento Nacional (Bien de Interés Cultural) erklärt.

Geschichte

Das Gebäude wurde wohl Ende des 7. bis Anfang des 8. Jahrhunderts errichtet, die Datierung ist aber umstritten. Zumindest der Baubeginn wird in die Zeit vor der arabischen Eroberung der iberischen Halbinsel ab dem Jahr 711 datiert, in deren Folge ehemals besiedelte Orte aufgegeben wurden und die christliche Bevölkerung in die Bergregionen Asturiens floh. Im Zuge der Rückeroberung wurden in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts die Gebiete nördlich des Duero wieder christlich besiedelt. 822 wird ein im Testament des Abitus von Tobillas ein Kloster in Quintanilla erwähnt, das unter arabischer Herrschaft weiterbestanden hatte. In einer weiteren Urkunde aus dem Kloster San Pedro de Arlanza aus dem Jahr 879 wird die Kirche Santa María erwähnt und ihre Restaurierung durch Flamola, vielleicht die Gemahlin des Grafen von Lara, deren Name auf einem Gedenkstein in der Kirche eingemeißelt ist.

912 wurde das Kloster in Quintanilla neu gegründet und in einer Schenkungsurkunde von 929 werden Kirche und Kloster erneut erwähnt. Im Jahr 1038 wurde die Kirche dem Kloster San Pedro de Arlanza unterstellt. In der Folgezeit verfiel sie, Teile des Langhauses wurden abgetragen. Erst in den 1920er Jahren wurde das Gebäude wiederentdeckt und erforscht. Nachdem es 1929 zum spanischen Kulturdenkmal erklärt worden war, wurde mit archäologischen Ausgrabungen begonnen.

2004 wurden zwei Quader mit Reliefs aus dem Bauwerk entwendet. Sie konnten 2019 in London sichergestellt werden.

Architektur

Außenbau

Das Gebäude besteht aus den für die westgotische Architektur ab der Mitte des 6. Jahrhunderts typischen, exakt behauenen Kalksteinquadern in orangebraunen Farbtönen, die ohne Mörtel aneinandergefügt sind. Ursprünglich hatte die Kirche drei Schiffe, wobei die Seitenschiffe schmäler als das Mittelschiff waren. Das Querschiff hatte an jedem Ende einen zusätzlichen Raum. Das westlichste Joch war baulich abgetrennt, vielleicht ein Baptisterium. Sehr schmale, hohe Fensterschlitze beleuchteten den Raum spärlich.

Das heutige Dach ist modern. Ob die Kirche ursprünglich flach oder von einem Gewölbe überdeckt war, ist umstritten. Zumindest die Apsis scheint eingewölbt gewesen zu sein.

Erhalten sind heute die quadratische Apsis und das Querschiff mit einer Höhe von 3,20 Metern und einer Länge von 10,40 Metern. Ursprünglich schlossen sich daran die drei heute im aufgehenden Mauerwerk nicht mehr erhaltenen Schiffe an, deren Fundamente bei den Ausgrabungen nachgewiesen werden konnten.

Auffallend sind die 46 cm hohen Friese an der Außenwand, die sich fast um das ganze Gebäude ziehen, an der Frontseite des Chorhauptes sogar in drei Reihen und über die Fensteröffnungen hinweg. Dargestellt sind aufeinanderfolgende Kreise, die Weinranken und fünfblättrige Palmblätter, Vögel und Pflanzenmotive umrahmen. Im Fries verbergen sich drei nicht entschlüsselte, kreuzförmige Monogramme. Weiter gibt es Tierdarstellungen von Löwen, Leoparden, Antilopen, Greifen oder Fabelwesen.

Innenraum

Im Inneren öffnet sich das Querhaus zur Apsis durch einen hufeisenförmigen Triumphbogen, der mit einem ähnlichen Fries wie an der Außenwand verziert ist. Auffällig ist, dass dessen Säulen weder Basen noch Kapitelle aufweisen. Dieser Bogen liegt auf mit Reliefs versehenen Kämpfern auf.

Auf dem rechten Kämpfer sind zwei Engel dargestellt, die ein Medaillon halten mit einer bärtigen männlichen Figur und den Buchstaben SOL (Sonne). Außerdem trägt der Stein eine Inschrift, die auf die Restaurierung der Kirche im Jahr 879 durch Flamola verweist. Die Inschrift lautet: „OC EXIGVVM EXIGVA OFF(ert) D(e) O FLAMMOLA VOTUM“ (Flamola, die Geringste der Geringsten, macht Gott dieses Geschenk in Erfüllung eines Gelübdes).

Auf dem linken Kämpfer sind ebenfalls zwei Engel und eine bärtige männliche Figur dargestellt mit dem Halbmond darüber und den Buchstaben LUNA (Mond). Die Darstellungen von SOL und LUNA sollen Christus und die Kirche symbolisieren.

Auf der gegenüber liegenden Seite der Vierung finden sich zwei weitere Reliefs, die Christus Salvator und Maria darstellen. Alle vier Reliefs ahmen byzantinische Vorbilder nach. In der Apsis finden sich weitere Steinblöcke, die mit Reliefs verziert sind. Auf einem werden Figuren dargestellt, die Bücher in den Händen halten und als Evangelisten interpretiert werden.

Über dem Schlussstein des Bogens ragt ein Kragstein aus der Wand, der die Figur Christi trägt. Zwei weitere, ähnliche Stücke, deren ursprünglicher Standort unbekannt ist und die wohl aus dem abgebrochenen Langhaus stammen, werden in der Kirche aufbewahrt.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Santa María de Quintanilla de las Viñas" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 3.0.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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    Datenseite
  • Structure-ID
    20076376
  • Veröffentlicht am:
    13.11.2018
  • Geändert am:
    28.05.2021
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