Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Kirche |
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Lage / Ort
Lage: |
Mainz, Rheinland-Pfalz, Deutschland |
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Koordinaten: | 50° 0' 16.93" N 8° 16' 11.49" E |
Technische Daten
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Auszug aus der Wikipedia
Die katholische Kirche St. Peter gehört mit ihrer reichhaltigen Rokokoausstattung im Innern zu den bedeutendsten Barockbauten in Mainz. Sie war ursprünglich Stiftskirche des seit dem 10. Jahrhundert bestehenden Stiftes St. Peter vor den Mauern und ist dem Apostel Petrus als Namenspatron geweiht. Heute dient sie der Pfarrei St. Peter/St. Emmeran als Pfarrkirche (siehe:→St. Emmeran (Mainz)).
Geschichte des Stifts
Das Stift wurde 944 von Erzbischof Friedrich (937–954) nördlich der Stadtmauer errichtet (etwa dort, wo sich heute der 117er Ehrenhof befindet ⊙50.0069568.264821). Stifte waren auch wichtige Verwaltungseinheiten, auf die sich der Erzbischof stützte. Deren Vorsteher, die Pröpste, leiteten jeweils ein Archidiakonat.
Das vor den Toren der Stadt gelegene Stift wurde im Dreißigjährigen Krieg 1631 beim Einfall der Schweden vollständig zerstört. Erzbischof Johann Philipp von Schönborn sah von einem Wiederaufbau ab. Über ein Jahrhundert hatte die Stiftsgemeinschaft so keine eigenen Gebäude. Erst 1749 beschloss Erzbischof Johann Friedrich Karl von Ostein den Neubau. Das Stift wurde an anderer Stelle, dort wo seine Gebäude heute noch stehen, unweit der später in napoleonischer Zeit untergegangenen Schlosskirche St. Gangolf, neu errichtet. An dieser Stelle befand sich zuvor eine romanische Kirche, das sogenannte Odenmünster oder St. Mari unterm Münster. Diese mittelalterliche Kirche wurde seit 1724 nicht mehr genutzt und für den Neubau abgebrochen, der von 1749 bis 1756/57 erfolgte und im Kontext der Aufwertung des Bleichenviertels zu sehen ist.
Mit der Säkularisation wurde das Stift am 4. Juli 1802 aufgehoben.
Kirche
Der heutige Bau der Peterskirche ist ein barocker Hallenbau (drei Joche) mit Doppelturmfassade des Architekten Johann Valentin Thoman, den dieser von 1749 bis 1756 errichtete. Bis 1762 wurde die Kirche noch vervollständigt. Die 1757 geweihte Kirche war durch die Säkularisation 1802 nur noch 45 Jahre Stiftskirche. Unter französischer Besatzung war die Kirche 1813 Pferdestall, 1814 wurde sie Garnisonkirche der preußischen Garnisonsteile, was sie bis 1918 blieb. Danach wurde sie Pfarrkirche.
Den ersten großen Luftangriff auf Mainz im August 1942, bei dem unter anderem die Christophskirche zerstört wurde, hat St. Peter heil überstanden. Der zweite schwere Angriff auf Mainz im Herbst 1944 hatte deutlich schlimmere Auswirkungen. Der Südturm wurde von einer Sprengbombe getroffen und fiel aufs Mittelschiff, wobei er ein großes Loch ins Gewölbe schlug. Der Nordturm, der Chorraum und große Teile des Mittelschiffes waren jedoch unbeschädigt.
Am 27. Februar 1945 wurde Mainz durch Luftangriffe fast vollständig durch Brandbomben zerstört. Die Peterskirche verlor ihre Turmfassade, das Kirchenschiff brannte aus. Bis 1952 wurde die Kirche notdürftig so hergerichtet, dass sie von der Gemeinde benutzt werden konnte. 1959 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen, 1961 waren die Doppeltürme originalgetreu wiederhergestellt. Von 1973 bis 1989 wurde die Kirche praktisch ständig renoviert. Dabei rekonstruierte Karl Manninger die Deckenfresken mit Hilfe von Farbfotografien, die Paul Wolff 1943/44 gefertigt hatte.
Von der Ausstattung der Kirche ist vieles im Original unwiederbringlich verloren, darunter vor allem die Orgel, die Deckenfresken des Giuseppe Appiani und das Chorgestühl. Nicht zerstört wurden die großen Barockaltäre, die Stuckdekoration und das wertvollste erhaltene Ausstattungsstück, die große Kanzel des Johannes Förster.
In einer Seitenkapelle der Kirche ist der in Mainz sehr verehrte Pfarrer Franz Adam Landvogt (1889–1953) bestattet.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "St. Peter (Mainz)" und überarbeitet am 2. Juni 2020 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
- Johann Valentin Thomann (Architekt)
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20030240 - Veröffentlicht am:
16.08.2007 - Geändert am:
16.05.2015