Saint-Jean-de-Montmartre-Kirche
Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Kirche |
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Lage / Ort
Lage: |
Paris (18.), Paris, Ile-de-France, Frankreich |
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Adresse: | 19, rue des Abbesses |
Koordinaten: | 48° 53' 3.08" N 2° 20' 16.71" E |
Technische Daten
Baustoffe
Fassade |
Ziegelstein
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Gebäudekonstruktion |
bewehrter Zement
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Auszug aus der Wikipedia
Die römisch-katholische Pfarrkirche Saint-Jean de Montmartre, auch Saint-Jean l’Évangeliste genannt, wurde zwischen 1894 und 1904 errichtet und gilt als der erste Sakralbau in Stahlbetonbauweise. Die Kirche ist neben Saint-Pierre eine der beiden Pfarrkirchen von Montmartre. Die Kirche steht in der Rue des Abbesses Nr. 19, auf der „butte“, dem Hügel von Montmartre, im 18. Arrondissement von Paris. Die nächste Metrostation ist die Station Abbesses der Linie 12.
Geschichte
Der Bau der Kirche geht auf die Initiative des Pfarrers Sobaux zurück, der die baufällige Pfarrkirche Saint-Pierre de Montmartre durch ein größeres und besser gelegenes Gebäude ersetzen wollte. Aus einem Wettbewerb ging ein Entwurf von Edouard Bérard hervor, der die Kirche als Betonbau nach dem System von François Hennebique errichten wollte. Verwirklicht wurde eine kostengünstigere Variante, die Anatole de Baudot (1834–1915), Diözesanbaumeister verschiedener Diözesen und Schüler von Eugène Viollet-le-Duc und Henri Labrouste, vorschlug. Er wählte eine damals neuartige, von dem Ingenieur Paul Cottancin (1865–1928) konzipierte Stahlbetonbauweise. Dabei wurden Hohlblocksteine aus Ziegel verwendet, durch die Eisenstangen gezogen und anschließend mit Zement vergossen wurden. Nach außen war nur der Ziegel zu sehen, tatsächlich aber trug der Eisenbeton das Gebäude. Diese Methode erlaubte sehr dünne tragende Wände und Pfeiler.
1894 begannen die Arbeiten, die allerdings vier Jahre später zunächst eingestellt werden mussten, da Zweifel an der Standsicherheit der Konstruktion aufgekommen waren. Es kam zu einem Prozess wegen der Verletzung von Bauvorschriften und die bereits errichteten Teile sollten zunächst wieder abgerissen werden. Vor allem gegen die nur 7 cm dicke Betondecke und die 25 m hohen quadratischen Pfeiler mit nur 50 cm Seitenlänge gab es Bedenken. Erst 1902 konnten die Arbeiten fortgesetzt und die Kirche 1904 fertiggestellt werden.
1966 wurde Saint-Jean de Montmartre in die Liste der Monuments historiques aufgenommen.
Architektur
Außenbau
Die Außenfassade der Kirche ist vollständig mit Ziegeln verkleidet, der Stahlbeton ist im Inneren der Hohlblocksteine kaschiert. Waagrecht und senkrecht verlaufende Bänder kleiner glasierter Keramikfliesen bilden einen farblichen Schmuck und umrahmen das Portal und die Fenster. Sie verweisen auf den Jugendstil und wurden von dem Keramiker Alexandre Bigot (1862–1927) ausgeführt.
Die Nordfassade wird geprägt durch den mächtigen Glockenturm, in dem sich der Haupteingang befindet und den zwei schmale achteckige Treppentürme flankieren. Das Tympanon ist mit einem Bronzerelief mit geometrischen Motiven und einer Büste des Evangelisten Johannes, des Schutzpatrons der Kirche, versehen. Es wurde wie die beiden Engel am Portalbogen von Pierre Roche (1855–1922) geschaffen.
Aufgrund der stark abfallenden Hanglage des Grundstücks der Kirche, wurde unter dem hangseitigen Chor im Süden eine etwa 10 Meter hohen Unterkirche errichtet.
Innenraum
An den Vorraum schließt sich das in fünf ungleiche Joche gegliederte dreischiffige Langhaus an, das im Süden in einen rechteckigen Chor mündet. Auf der Höhe des zweiten und vierten Joches öffnen sich die beiden Querhäuser, die nicht über die Seitenschiffe hinausragen.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "St-Jean de Montmartre" und überarbeitet am 22. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- L'Architecture et le ciment armé. Office Général d'Editions Artistiques, Paris (Frankreich). (1905):
- Architecture et patrimoine du XXe siècle en France. Editions du patrimoine, Paris (Frankreich), S. 208. (1999):
- L'art de l'ingénieur. constructeur, entrepeneur, inventeur. Éditions du Centre Georges Pompidou, Paris (Frankreich), S. 140. (1997):
- Le béton à Paris. Éditions du Pavillon de l'Arsenal, Picard Editeur, Paris (Frankreich), S. 33-34. (1999):
- Familièrement inconnues... Architectures, Paris 1848-1914. Secrétariat d'Etat à la Culture, Paris (Frankreich). :
- Über diese
Datenseite - Structure-ID
20003220 - Veröffentlicht am:
16.03.2002 - Geändert am:
29.07.2014