Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Konstruktion: |
Kuppel |
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Funktion / Nutzung: |
Parlamentsgebäude |
Baustil: |
Neoklassizistisch |
Lage / Ort
Lage: |
Berlin-Tiergarten, Mitte, Berlin, Deutschland |
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Adresse: | Platz der Republik 1 |
Koordinaten: | 52° 31' 7.03" N 13° 22' 34.27" E |
Technische Daten
Abmessungen
Bau | ||
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Kuppel | Höhe bis zur Kuppelmitte | 75 m |
Umbau | ||
Bruttogeschossfläche (BGF) | 61 166 m² | |
Kuppel | Durchmesser | 40 m |
Höhe | 23.5 m | |
Höhe zur Aussichtsplattform | 59 m | |
Höhe der Plattform | 40.7 m | |
Verglaste Oberfläche | 3 000 m² | |
Höhe bis zur Kuppelmitte | 47 m | |
Plenarsaal | Höhe | 25 m |
Sitzplätze | 669 | |
Bruttogeschossfläche (BGF) | ca. 1 200 m² |
Massen
Kuppel | Baustahl | 800 t |
Baustoffe
Kuppel |
Stahl
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Chronologie
1. Juli 1884 | Kaiser Wilhelm I. legt in einer feierlichen Zeremonie den Grundstein. |
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5. Dezember 1894 | Der letzte Stein wird in einer feierlichen Zeremonie von Kaiser Wilhelm II. gelegt. |
Ende 1916 | Nachdem der Kaiser seinen Widerstand aufgibt, erhält das Gebäude die Inschrift "Dem Deutsche Volke". |
9. November 1918, 14:00 | Vom Gesims eines Fensters der Westfassade ruft der sozialdemokratische Abgeordnete Philipp Scheidemann die erste demokratische, parlamentarische und gesamtdeutsche Republik. |
1920 | Nach der Gründung der Weimarer Republik kehrt das Parlament nach den Wahlen wieder nach Berlin zurück. |
27. Februar 1933 | Das Gebäude brennt bei einem Feuer aus. Der Niederländer Marinus van der Lubbe wird für den Brand verantwortlich gemacht und verhaftet. |
28. Februar 1933 | Adolf Hitler erwirkt bei Reichspräsident Hindenburg den Erlass der "Reichstagsbrand-Verordnung", die politische Rechte in Deutschland weitgehendst außer Kraft setzt. |
5. März 1933 | Neuwahl des Reichstages. |
23. März 1933 | Gezwungen in der nahe liegenden Kroll-Oper zu tagen nimmt sich der Reichstag selbst die Macht und überträgt sie an Adolf Hitler. Der Reichstag wird zu einem Schauparlament für den Führer. |
2. Mai 1945 | Sowjetische Truppen nehmen das Gebäude ein. |
1954 | Die ursprüngliche Kuppel wird aus Sicherheitsgründen gesprengt. |
1955 | Der Bundestag beschließt den Wiederaufbau des Gebäudes. |
1961 — 1972 | Wiederaufbau des Reichstages durch Paul Baumgarten. |
13. Juni 1961 | Der Bau der Mauer zeigt in aller Deutlichkeit, dass das Gebäude gleich neben der Grenze zu Ostberlin liegt. |
3. September 1971 | Das Vier-Mächte-Abkommen ändert den Status von West-Berlin und verbietet dem Bundestag Plenarsitzungen dort abzuhalten. |
1972 | Der Wiederaufbau des Reichstagsgebäudes ohne Kuppel durch Paul Baumgarten ist vollendet. Das Gebäude wird für die Ausstellung "Fragen an die Deutsche Geschichte" bis 1994 genutzt. |
20. Juni 1991 | Der Deutsche Bundestag beschliesst wie in der Verfassung vorgesehen, den Sitz nach Berlin zu verlegen. |
1992 | Auslobung eines internationalen Wettbewerbes zum Umbau des Reichstagsgebäudes. |
Juni 1993 | Die Jury legt dem Bundestag drei Entwürfe zur Auswahl. Santiago Calatravas Entwurf sieht den Neubau einer gotisierenden Kuppel vor. Der Entwurf von Pi de Bruijn den Neubau eines Plenarsaales ausserhalb des Altbaus. Norman Fosters Vorschlag sieht den Bau eines "Tankstellendaches" vor, das den Plenarsaal überspannt, und alle Bundestagfunktionen im Altbau unterbringt. Der Bundestag entscheidet sich für Norman Fosters Entwurf. Bei der ersten Überarbeitung wird das Dach jedoch wieder mit einer Kuppel ersetzt. |
1995 — 1999 | Umbau des Gebäudes mit einer neu gestalteten Kuppel. |
Juni 1995 | Das Gebäude wird von Christo verhüllt. |
April 1999 | Der Deutsche Bundestag eröffnet das umgebaute Gebäude in einer feierlichen Sitzung. |
23. Mai 1999 | Die Bundesversammlung tagt im Reichstag, um den neuen Bundespräsidenten zu wählen. |
September 1999 | Der Umzug des Bundestags in das neue Gebäude ist vollzogen. |
Bemerkungen
Der im Plenarsaal aufgehängte Bundesadler (auch als "fette Henne" bezeichnet) wiegt 2.5 Tonnen, ist 8.50 Meter breit, 6.80 Meter hoch. Er ist aus Aluminium gefertigt.
Der Umbau des Reichstages durch Norman Foster kostete umgerechnet 310 Millionen Euro.
Die neu Kuppel besteht aus 24 gebogenen Stahlrippen, die eine Glasfläche von ca. 3 000 m² trägt. Im Inneren der Kuppel befindet sich ein Lichttrichter (Lichtumlenkelement) mit 360 Spiegeln. Über zwei spiralförmige Rampen im Innern der Kuppel können Besucher auf die Dachterasse gelangen. Diese sind jeweils 230 Meter lang bestehend aus 18 Betonfertigteilen im Tartanbelag.
Beteiligte
- Paul Wallot (Architekt)
- Mathias Koenen (Tragwerksplaner)
-
Foster and Partners
- Norman Foster (Architekt)
- Mark Braun (Projektleiter)
- Amstein + Walthert AG
- fischer energie + haustechnik consult Ingenieurgesellschaft mbH
- Kuehn Bauer Partner
- PKA Planungsgesellschaft Karnasch mbH
- W. Stucke (Prüfingenieur)
- Götz GmbH (Kuppel)
- Paul Baumgarten (Architekt)
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- Architektur und Geschichte in Deutschland. Heike Werner Verlag, München (Deutschland), S. 158-159. (2006):
- Architekturführer Berlin. 6. Ausgabe, Dietrich Reimer Verlag, Berlin (Deutschland), ISBN 978-3496012115, S. 144. (2001):
- Architekturführer Bundesbauten Berlin. 3. Ausgabe, Stadtwandel Verlag, Berlin (Deutschland), S. 6-9. (2003):
- Der Bau des deutschen Reichstagshauses in Berlin. In: Schweizerische Bauzeitung (1883-1946), v. 2, n. 2 (14 Juli 1883).
- Der Bau des deutschen Reichstagshauses in Berlin. In: Schweizerische Bauzeitung (1883-1946), v. 2, n. 1 (7 Juli 1883).
- Über diese
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20000601 - Veröffentlicht am:
21.01.2000 - Geändert am:
06.06.2023