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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 6. Juli 1712
Fertigstellung: 4. November 1718
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Basilika
Konstruktion: Kuppel

Lage / Ort

Lage: , , ,
Koordinaten: 52° 22' 22.79" N    9° 43' 36.42" E
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Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Chronologie

6. Juli 1712

Grundsteinlegung.

4. November 1718 Weihe der Kirche, die jedoch aufgrund fehlender Finanzierung ohne die von Giusti geplanten Türme und Kuppel fertiggstellt wurde.
Nacht vom 8. Oktober 1943
— 9. Oktober 1943
Zerstörung der Kirche bei Bombenangriffen.
25. März 1945 Die Kirche wird erneut von Bomben getroffen.
1947 — 1957 Wiederaufbau durch den Architekten Offo Fiederling, der jedoch die ursprünglich geplante Kuppel und Glockentürme in moderner Form hinzufügen läßt.
23. November 1949 Richtfest für die wiederaufgebaute Kirche
24. November 1957 Die wiederaufgebaute Kirche wird durch den Apostolischen Nuntius Alyosius Muench geweiht.
12. März 1998 Die Kirche wird durch Papst Johannes Paul II. zur Basilica minor erhoben.

Auszug aus der Wikipedia

Die Kirche St. Clemens ist die römisch-katholische Hauptkirche von Hannover und das Zentrum des Regionaldekanats. Sie gehört heute zur Pfarrgemeinde St. Heinrich im Dekanat Hannover des Bistums Hildesheim.

St. Clemens war die erste katholische Kirche Hannovers nach der Reformation. Grundsteinlegung in der Calenberger Neustadt war am 6. Juli 1712, die Weihe am 4. November 1718. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche in der Nacht vom 8. auf den 9. Oktober 1943 bei dem schwersten der Luftangriffe auf Hannover von Bomben zerstört und am 25. März 1945 erneut von Bomben getroffen. Nach Kriegsende wurde die Kirche wiederaufgebaut und nach den ursprünglichen Plänen ihres Architekten, des Italieners Tommaso Giusti, mit der von ihm geplanten Kuppel ausgestattet. Sie ist in Norddeutschland die einzige Kirche mit rein italienischem Charakter.

Geschichte

St. Clemens (links unten) als katholische Kirche in der Calenberger Neustadt (Stadtplan von 1822) St. Clemens von Norden am Wallgraben der ehemaligen Stadtbefestigung Hannovers, noch ohne Kuppel und Glockentürme, Holzstich von George Wilmot Bonner, circa 1830er Jahre Um 1900: Blick von der Bäckerstraße über den Hof der Propsteikirche, links die Höhere Mädchenschule St. Ursula; Ansichtskarte Nr. 210, Lichtdruck Die Clemenskirche um 1875; Fotografie, unbekannter Urheber Die nachts weithin sichtbare Kuppel der Basilika

Während der Reformation war es auch in Hannover immer wieder zu Unruhen zwischen Altgläubigen und Lutheranern gekommen. Als sie 1533 eskalierten, flohen am 14. September des gleichen Jahres die Bürgermeister und fast alle Ratsherren in das benachbarte katholische Hildesheim. Das katholische Leben in Hannover erstarb, zumal der Rat der Stadt 1588 den Katholiken auch das Wohnrecht in der Altstadt entzog.

Als 1665 Herzog Johann Friedrich den Herzogsthron in Hannover bestieg, änderte sich die Situation; denn Johann Friedrich war vier Jahre zuvor bei einem Besuch in Assisi zum katholischen Glauben übergetreten. Bedienstete des Hofes, vor allem Franzosen und Italiener, bildeten die kleine katholische Gemeinde und feierten Weihnachten 1665 unter Leitung von Valerio Maccioni – sein Epitaph befindet sich in der Krypta der Basilika – den ersten katholischen Gottesdienst nach der Reformation. Am 28. Dezember 1679 starb Johann Friedrich, sein jüngerer Bruder Ernst August übernahm die Regierung. Zwar wandelte er das Recht der öffentlichen Religionsausübung für die Katholiken in ein privates Recht und ließ die Schlosskirche für den dort bis dahin gefeierten katholischen Gottesdienst schließen. Trotzdem versprach er freie Religionsausübung und erlaubte den Bau einer katholischen Kirche.

Unterdessen war – außerhalb der Stadtbefestigung Hannovers, „vor dem Aegidientore“ – auf einem Teil des dortigen „Patergartens“ ab 1669 der katholische St.-Johannis-Friedhof angelegt worden. Er soll erst vier Jahre später 1673 geweiht und nach seinem herzoglichen Stifter benannt worden sein.

Den immer wieder hinausgezögerten Kirchenbau hingegen brachte dann der italienische Priester, Komponist und Diplomat Agostino Steffani voran. Steffani war 1688 als Hofkapellmeister in den Dienst von Ernst August getreten. 1707 empfing er in Bamberg die Bischofsweihe und im April 1709 wurde ihm das Vikariat von Ober- und Niedersachsen übertragen.

Steffani übertrug seinem Landsmann Tommaso Giusti Planung und Bauleitung der neuen Kirche. Giusti entwarf einen venezianischen Kuppelbau mit zwei flankierenden Türmen. Auf Kuppel und Türme musste schließlich mangels Finanzen verzichtet werden. Das von der Kirche erhaltene bauzeitliche Holzmodell mit seinen die Kuppel begleitenden schweren Voluten lässt sehr viel deutlicher als der heutige Bauzustand das Vorbild von Santa Maria della Salute von Baldassare Longhena erkennen, dessen Bau der Vater von Tommaso Giusti als Bauführer geleitet hatte. Namenspatron der ersten nachreformatorischen Kirche Hannovers wurde der Namenspatron des damals regierenden Papstes, der heilige Clemens Romanus. Hintergrund: Papst Clemens XI. hatte sich in besonderer Weise für den Bau der Kirche eingesetzt und für ihre Finanzierung Geld gesammelt. 1894 wurde die Kirche von Papst Leo XIII. zur Propsteikirche erhoben.

Nach den Zerstörungen durch die Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche nach Plänen des Architekten Otto Fiederling von 1947 bis 1957 wieder aufgebaut, die Baukosten betrugen knapp 1,7 Millionen Mark. Erst jetzt wurden die ursprünglich geplante Kuppel und die gedrungenen Glockentürme in modernen Formen ergänzt. Vorbereitende Arbeiten begannen bereits 1946, und am 23. November 1949 konnte Richtfest gefeiert werden. Am 24. November 1957 wurde St. Clemens durch den damaligen Apostolischen Nuntius Aloysius Muench geweiht. Am 12. März 1998 erhob Papst Johannes Paul II. die Kirche mit dem Apostolischen Schreiben Inter sacras zur Basilica minor.

Von 1967 bis 1986 war Weihbischof Heinrich Pachowiak Bischofsvikar an St. Clemens. Sein Nachfolger als Propst war bis 1996 Joop Bergsma. Auf Bergsma folgte von 1996 an für 12 Jahre Propst Klaus Funke. Seit 2008 ist Propst Martin Tenge Regionaldechant in Hannover.

Seit dem 1. September 2010 gehört die Basilika zur Pfarrgemeinde St. Heinrich.

Kirchenraum

Die Innenausstattung entspricht dem Schlichtheitsideal der 1950er Jahre. Bemerkenswert sind mehrere überlebensgroße Apostelfiguren aus dieser Zeit. Die Bronzeportale wurden von Heinrich Gerhard Bücker entworfen.

Unter der Oberkirche befindet sich die Krypta, die ursprünglich als Begräbnisstätte für verdiente Gemeindemitglieder diente. Unter anderem ist auch der Architekt der Kirche, Tommaso Giusti, dort bestattet. Heute werden in der Krypta Gottesdienste in kleinem Rahmen gefeiert.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "St. Clemens (Hannover)" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Bau (1712-1718)
Architektur
Wiederaufbau (1947-1957)
Architektur

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  • Structure-ID
    20036903
  • Veröffentlicht am:
    28.04.2008
  • Geändert am:
    27.05.2021
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