Allgemeine Informationen
Fertigstellung: | 15. Jahrhundert |
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Status: | in Nutzung |
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Kirche |
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Lage / Ort
Lage: |
Lübeck, Schleswig-Holstein, Deutschland |
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Koordinaten: | 53° 51' 56.88" N 10° 40' 59.88" E |
Technische Daten
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Auszug aus der Wikipedia
Die St.-Petri-Kirche zu Lübeck ist ein Gotteshaus, das erstmals im Jahr 1170 erwähnt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte wurde sie mehrmals ausgebaut, bis sie im 15. Jahrhundert fertig gebaut war. Im Zweiten Weltkrieg erlitt sie starke Schäden und wurde erst 1987 vollständig restauriert. Da die Ausstattung nicht wiederhergestellt werden konnte, finden nur besondere Gottesdienste in der Kirche statt. Sie wird hauptsächlich für kulturelle und religiöse Veranstaltungen sowie Kunstausstellungen genutzt.
Die Wirkung des schlichten Raumes der fünfschiffigen Hallenkirche kommt durch die besondere Architektur sehr gut zur Geltung. Moderne Kunstwerke wie das Altarkreuz des österreichischen Künstlers Arnulf Rainer sowie das illuminierte Neonkreuz von Hanna Jäger laden Besucher zum Nachdenken ein.
Geschichte
Bereits 1170 fand die Kirche erste Erwähnung zusammen mit der Marienkirche. Zwischen 1227 und 1250 erfolgte der Bau einer spätromanischen, dreischiffigen Kirchenhalle mit vier Jochen und drei Apsiden. Sie war 29,80 m + 3 m lang und 21 m breit. Um 1290 entstand ein dreischiffiger, gotischer Hallenchor. St. Petri war die Kaiserkirche Lübecks („Turris in ede s. Petri corona deaurata cum armis cesaris et urbis insignata est“, (1492)). Gleichzeitig war die Petrikirche neben der Marienkirche die zweite Lübecker Marktkirche. Im 15. Jahrhundert erfolgte der Ausbau zur heutigen Erscheinung: Eine gotische, fünfschiffige Hallenkirche aus Backsteinen mit fünf Jochen. Damit wurde die Petrikirche eine der wenigen existierenden fünfschiffigen Kirchen. Im Osten befinden sich drei Apsiden, im Westen ein Einturm auf einem breiten Unterbau. Die Reformation hielt in Lübeck 1529/30 einzug, und die Petrikirche wurde evangelisch. Während des Luftangriffs auf Lübeck am Palmsonntag 1942 brannte die Petrikirche völlig aus. Das Dach, der Turmhelm und die reiche Innenausstattung wurden zerstört. Dazu gehörte auch der Orgelprospekt, geschaffen durch den Bildschnitzer Tönnies Evers den Jüngeren, oder die bedeutende Messinggrabplatte des Ratsherrn Johann Klingenberg. Erhalten blieb das barocke Taufbecken der Kirche gestiftet von dem Ratsherrn Johann Philipp Lefèvre.
Wiederaufbau nach 1945
Die notdürftig abgedeckte Kirche diente der Lübecker Kirchbauhütte zunächst als Lapidarium, in dem geborgene skulpturale Fragmente aus allen kriegszerstörten Lübecker Kirchen zwischengelagert wurden. Erst 1987 war die Kirche äußerlich wieder vollständig aufgebaut. Von einer Rekonstruktion der Innenausstattung wurde abgesehen, sodass innen heute vor allem die Mächtigkeit des puren Baukörpers und die relativ seltene Form der Grundrissgestaltung auf den Besucher einwirken. Dazu passt das neue Kruzifix im Chor, eine Arbeit mit den Ausmaßen eines kleinen Triumphkreuzes (214 × 123 cm) von Arnulf Rainer 1980/83 aus rohen Planken versehen mit einem Corpus aus dem Devotionalienhandel. Das Kruzifix ist mit dicken Farbschichten überzogen. Für die Petrikirche sind 48 mittelalterliche Grabplatten überliefert, von denen der größte Teil nicht mehr vorhanden oder nicht mehr nachweisbar ist.
Neue Nutzung
St. Petri dient nun ohne eigene Gemeinde als Kirche für die ganze Stadt. Unter der Leitung der Pastoren Günter Harig (1988–2005) und Bernd Schwarze (seit 1998) wurde für die Kirche ein Nutzungskonzept entwickelt, das stilbildend für die Stadtkirchenarbeit im deutschsprachigen Raum wurde. Der Einsicht in die zunehmende Säkularisierung in den Städten folgend, basiert das Konzept auf einer neuen Verhältnisbestimmung von Kirche und Kultur, Religion und Wissenschaft. Ein Kuratorium, das sich aus Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zusammensetzt, verantwortet das vielseitige Veranstaltungsprogramm. Neben Lesungen, Vorträgen, Podien, Messen und Konzerten finden regelmäßig theologische und liturgische Experimente statt. Seit dem Jahr 2000 wird einmal im Monat die nächtliche Themen-Performance „Petrivisionen“ durchgeführt. Die Reden-Reihe „solo verbo“ setzt sich kritisch mit religiösen Fragen auseinander. Am Gründonnerstag 2017 fand unter dem Titel „Supper’s Ready“ eine künstlerisch gestaltete Abendmahlsfeier statt.
Als Kirche ohne Gemeinde gehört die St. Petri-Kirche kirchenrechtlich gesehen zu den „Diensten und Werken“ des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Lübeck-Lauenburg. Als Kunst-Kuratoren fungierten bisher Roswitha Siewert, Thomas Baltrock, Björn Engholm, Bernd Schwarze und Valentin Rothmaler. Im Januar 2016 hat das St. Petri Kuratorium einem Kooperationsvertrag mit dem Lübecker Kunstverein Overbeck-Gesellschaft geschlossen.
Seit dem 29. September 2004 ist die Petrikirche offiziell „Universitätskirche“ der Universität zu Lübeck. Das Logo entwarf Martin Botsch. Seit 2006 kooperieren auch die Fachhochschule Lübeck und die Musikhochschule Lübeck mit der Universitäts- und Hochschulkirche.
Turm
Der Turm ist 108 m hoch und kann seit 1908 bestiegen werden. Per Aufzug kann die in 50 m Höhe gelegene Aussichtsplattform erreicht werden. Von dort bietet sich ein Rundblick über die gesamte Altstadt Lübecks und das Umland bis hin zur Lübecker Bucht. Siehe auch: Lübeck#Geografie.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Petrikirche (Lübeck)" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.
Relevante Webseiten
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20040948 - Veröffentlicht am:
07.12.2008 - Geändert am:
28.05.2021