Allgemeine Informationen
Fertigstellung: | 6. März 1892 |
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Status: | in Nutzung |
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Museumsbau |
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Preise und Auszeichnungen
Lage / Ort
Lage: |
Lille, Nord (59), Hauts-de-France, Frankreich |
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In der Nähe von: |
Musée des Beaux Arts (1997)
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Koordinaten: | 50° 37' 50.12" N 3° 3' 45.20" E |
Technische Daten
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Auszug aus der Wikipedia
Das Palais des Beaux-Arts de Lille (Palast der Schönen Künste von Lille), auch Musée des Beaux-Arts de Lille, ist ein Kunstmuseum in der nordfranzösischen Stadt Lille. Das 1809 eröffnete Museum beherbergt Sammlungen zur Frühgeschichte, Antike und zur bildenden Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Es zeigt Werke der Malerei und Bildhauerei, Zeichnungen, Fotografien, Kunstgewerbe, Münzen und Stadtmodelle. Das Palais des Beaux-Arts befindet sich seit 1892 am Place de la République in einem eigenem Museumsgebäude, das seither mehrfach erneuert und erweitert wurde. Das Gebäude ist seit 1975 denkmalgeschützt und als Monument historique gelistet.
Geschichte
Als 1775 in Lille eine Académie des Arts eröffnet wurde, kam zugleich die Idee auf, ein Kunstmuseum zu begründen. Die Eröffnung eines Museums erfolgte jedoch erst mehrere Jahrzehnte später im Zusammenhang mit der Französischen Revolution. Nach der Beschlagnahmung von Kunstwerken bei Adeligen und aus kirchlichem Besitz wurde für den Raum Lille ein zentrales Lager im ehemaligen Klostergebäude des Couvent des Récollets eingerichtet. 1792 schlug der örtliche Maler Louis Joseph Watteau vor, diesen Bestand der Öffentlichkeit als Museum zur Verfügung zu stellen. 1793 wurden 20 Gemälde aus dem Lager des Couvent des Récollets, aus weiteren Klöstern, Adelspalästen und fünf Bilder aus der Kirche Sainte-Marie-Madeleine im großen Saal der Académie des arts ausgestellt. Diese Ausstellung war jedoch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, sondern nur für den Unterricht der Akademiestudenten vorgesehen. Unter der Regierung von Napoleon Bonaparte erfolgte 1801 mit dem Chaptal-Erlass der Beschluss zu Gründung von 15 Museen in der Provinz. Zu den hierbei genannten Städten gehörte auch Lille. Diese Museen erhielten in der Folge Kunstwerke aus verstaatlichtem Besitz zugewiesen. Das Museum in Lille wurde 1803 von der Stadt begründet, eröffnete allerdings erst 1809 für die Öffentlichkeit in der Kapelle des Couvent des Récollets.
1850 zog das Museum in das nach Plänen von Charles Benvignat erbaute neue Rathaus der Stadt um. Hier stand dem Museum die komplette zweite Etage zur Verfügung. Unter der Leitung des Kurators Édouard Reynart wuchs der Bestand des Museums von 188 Werken im Jahr 1841 auf 715 Arbeiten im Jahr 1875. Der Bestand stieg nicht nur quantitativ an; Reynart gelang es beispielsweise 1873 mit dem Ankauf von zwei Gemälden von Francisco de Goya zwei Spitzenstücke für die Sammlung zu sichern. Da der Platz für die stetig anwachsende Kollektion im Rathaus bald nicht mehr ausreichte, beschloss die Stadt einen Museumsneubau als Palais des Beaux-Art (Palast der Schönen Künste) zu errichten. Zur Finanzierung wurde 1882 eine städtische Lotterie veranstaltet, die 2,8 Millionen Franc einbrachte. Aus einem Wettbewerb gingen schließlich die Pariser Architekten Édouard Bérard und Fernand Delmas mit ihrem Entwurf als Sieger hervor. Der 1885 begonnene Bau im dekorativen Beaux-Arts-Stil wurde jedoch wegen unzureichender finanzieller Mittel nicht vollständig fertiggestellt, sodass bei der Eröffnung 1892 ein geplanter Gebäudeflügel fehlte. Wegen Baumängel kam es bereits 1895 zur kompletten Schließung des Hauses, das erst 1898 mit erneuerter Heizungs- und Lüftungsanlage wiedereröffnet wurde.
Während des Ersten Weltkrieges kam es 1914 zu erheblichen Beschädigungen des Museums durch Granatbeschüsse. Nach der Einnahme von Lille durch deutsche Truppen wurden einzelne Kunstwerke gestohlen. 1917 und 1918 kam es zum Abtransport von Teilen der Sammlung nach Brüssel. Das Museum konnte erst 1924 nach umfangreichen Instandsetzungsarbeiten unter der Leitung von Emile Théodore wieder für die Öffentlichkeit öffnen. Ab 1932 begannen Arbeiten zur Überdachung des Innenhofes des Museums, um weitere Ausstellungsflächen zu gewinnen. Das von Louis Mollet entworfene Atrium konnte 1935 eröffnet werden. Im Zweiten Weltkrieg blieb das Museum unbeschädigt. 1949 schenkte Maurice Masson seine bedeutende Kunstsammlung mit Werken der Impressionismus dem Museum. Seine Tochter Denise Masson ergänzte 1974 diese Stiftung um weitere bedeutende Werke.
1991 wurde das Museum wegen dringendem Renovierungsbedarf geschlossen. Unter der Leitung der Architekten Jean-Marc Ibos und Myrto Vitart erfolgte ein sechsjähriger Umbau, der 220 Millionen Franc kostete. 1997 eröffnete das Museum in Gegenwart des Staatspräsidenten Jacques Chirac wieder für die Öffentlichkeit. Das Museum verfügt nunmehr über 22.000 m² Fläche, wovon 12.000 m² für Ausstellungszwecke zur Verfügung stehen. 2004, als Lille eine der beiden Kulturhauptstädte Europas war, zeigte das Palais des Beaux-Arts eine umfangreiche Ausstellung mit Werken des flämischen Malers Peter Paul Rubens. Mit 301.287 Besuchern war dies die bisher erfolgreichste Schau des Museums. Weitere bedeutende Ausstellungen widmeten sich 2004 der Malerin Berthe Morisot, 2007 dem Maler Philippe de Champaigne, 2011 dem Maler Louis-Léopold Boilly, 2014 dem ägyptischen Pharao Sesostris III.
Sammlungen
Stadtmodelle
Stadtmodell von Oudenarde
Das Palais des Beaux-Arts de Lille zeigt seit 1997 in einem 700 m² großen Saal unter dem Atrium eine Sammlung von historischen Stadtmodellen im Maßstab 1:600, die in der Zeit zwischen dem Ende des 17. Jahrhunderts und dem 19. Jahrhundert entstanden sind. Dargestellt sind Städte und ihre Befestigungsanlagen, die teilweise aus der Zeit des Festungsbaumeisters Sébastien Le Prestre de Vauban stammen. Die Modelle gehören zur Sammlung des heutigen Musée des Plans-reliefs im Pariser Hôtel des Invalides und waren dort überwiegend seit 1777 eingelagert. 1983 regte der aus Nordfrankreich stammende Premierminister Pierre Mauroy an, das Stadtmodell von Lille vor Ort auszustellen. Kulturminister Jack Lang griff die Idee auf und verband sie mit seiner Strategie der Dezentralisierung der staatlichen Museumsbestände. Er schlug vor, von den über 100 in Paris vorhandenen Modellen 40 Ansichten von Städten aus Nordfrankreich, dem heutigen Belgien und den Niederlanden dauerhaft in Lille zu zeigen. Die ersten Modelle trafen 1985–1986 im Hospice général de Lille ein. Für die dauerhafte Ausstellung im Palais des Beaux-Arts de Lille einigte sich das Museum mit den Pariser Verantwortlichen auf die Präsentation von 15 Modellen. Dargestellt sind im Palais des Beaux-Arts seither Modelle der französischen Städte Calais, Bergues, Bouchain, Lille, Aire-sur-la-Lys, Gravelines, Avesnes-sur-Helpe, der belgischen Städte Charleroi, Ath, Ypern, Tournai, Menen, Oudenaarde, Namur und vom niederländische Maastricht. Von diesen Stadtansichten ist die 1691 geschaffene Darstellung von Calais das älteste und die 1824–1826 erbaute Variante von Avesnes-sur-Helpe das jüngste Modell. Eine Besonderheit ist das Stadtmodell von Lille, da es im Zusammenhang mit den Befreiungskriegen 1815 zusammen mit anderen Modellen als Beute nach Berlin verbracht wurde. Es konnte erst 1948 schwerbeschädigt als einziges der aus Frankreich stammenden Modelle im Berliner Zeughaus geborgen werden. Anschließend gelangte es zurück nach Paris und wurde danach restauriert.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Palais des Beaux-Arts de Lille" und überarbeitet am 17. November 2020 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
- Édouard Bérard (Architekt)
- Fernand Etienne-Charles Delmas (Architekt)
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20014575 - Veröffentlicht am:
25.11.2004 - Geändert am:
25.10.2022