Allgemeine Informationen
Fertigstellung: | 2001 |
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Status: | in Nutzung |
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
Stadion / Arena |
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Lage / Ort
Lage: |
Rostock, Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland |
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Koordinaten: | 54° 5' 6" N 12° 5' 42" E |
Technische Daten
Abmessungen
Sitzplätze | max. 25 000 |
Auszug aus der Wikipedia
Das Ostseestadion ist ein Fußballstadion in der Hansestadt Rostock, das als Veranstaltungsort insbesondere für Heimspiele des F.C. Hansa Rostock genutzt wird. Die Ostseestadion GmbH & Co. KG mit dem F.C. Hansa Rostock als einzigem Kommanditisten ist Betreiber des Ostseestadions und besitzt das Erbbaurecht am entsprechenden Grundstück. Für die Nutzung der Arena sowie auch für die Nutzung der auf demselben Grundstück liegenden Trainingsflächen (drei Rasen-, einen Kunstrasen- und einen Tennisplatz) zahlt der F.C. Hansa eine von der Spielklasse des Vereins abhängige Miete an die Ostseestadion GmbH & Co. KG
Das Stadion verfügt über maximal 29.000 Plätze, die komplett überdacht sind. Darunter sind 20.000 Sitzplätze einschließlich 1.000 Business-Seats und 9.000 Stehplätze. Letztere sollen bei internationalen Spielen in 5.000 Sitzplätze umgewandelt werden können. Ferner bietet die Arena 26 VIP-Logen.
Lage
Das Ostseestadion befindet sich im Rostocker Stadtteil Hansaviertel in der Nähe der Innenstadt. Es ist umgeben von Kliniken der Universität Rostock, Schulen, dem Barnstorfer Wald, der Eishalle Rostock, mehreren Übungsplätzen und einem Leichtathletikstadion.
Mit dem öffentlichen Personennahverkehr ist es aus diversen Teilen Rostocks per Bus (Haltestelle Ostseestadion), S-Bahn (S-Bahnhöfe Holbeinplatz und Parkstraße) und Straßenbahn (Haltestelle Holbeinplatz) erreichbar.
Geschichte
Die Historie um das Ostseestadion zu Rostock umfasst, neben den zahlreich stattgefundenen Sportveranstaltungen, im Wesentlichen zwei wichtige Zeiträume. Dies umfasst den Bau eines allgemein- nutzbarem Stadions zu Beginn der 1950er Jahre zu Zeiten des neu gegründeten Staates, der DDR. Nach der politischen Wende 1989/90 und dem ab diesem Zeitpunkt zunehmenden Wettbewerb um Ansehen und Macht im Sport, der Konkurrenz, sowie der bevorstehenden und absehbaren Kommerzialisierung des Fußballs, wurde auch in Rostock reagiert und ab dem Jahr 2000 das alte und inzwischen marode gewordene Stadion durch ein zeitgemäßes und reines Fußballstadion ersetzt.
Altes Ostseestadion
Bis in die 1950er Jahre war das zwischen 1923 und 1928 erbaute Volksstadion in unmittelbarer Nähe zum heutigen Ostseestadion das größte Stadion in der Hansestadt Rostock, das in den 1930er Jahren bis zu 20.000 Menschen Platz geboten haben soll. Das in der Zeit des Nationalsozialismus nach Plänen von Erich zu Putlitz mit Sportstätten beplante Gelände des heutigen Ostseestadions sowie der dieser heute vorgelagerte „Platz des Friedens“ diente bereits damals für politische Kundgebungen sowie als NS-Aufmarschplatz, welcher seine Weihe im Juni 1939 während eines Gauparteitags vor zehntausenden Teilnehmern erhielt. Die zu diesem Zweck aufgeschütteten Erdhügel wurden später beim Bau des Stadions für das Fundament genutzt.
Nach der Gründung der DDR sollte auch in Rostock eine Fußballmannschaft für die oberen Ligen etabliert werden, weshalb der Bau eines neuen Stadions geplant wurde, das dem erwarteten Zuschauerzuspruch entsprechen und als Teil des Sportforum mit Schwimmhalle und Eisstadion errichtet werden sollte. Dabei wurde es als allgemeines Sportstadion konzipiert und verfügte deshalb auch über eine Leichtathletiklaufbahn mit sechs Bahnen. Wegen der geringen Geldmittel, die zur Umsetzung des Projektes zur Verfügung standen, rief das Nationale Aufbauwerk die Rostocker Bevölkerung zur Unterstützung in Form von freiwilliger Arbeit und Spenden auf. Anfang der 1950er Jahre arbeiteten daraufhin tausende Menschen am Bau des Ostseestadions mit, die allein durch über 230.000 freiwillig geleisteten Arbeitsstunden, entsprechend einem Gedenkstein vor dem Stadion, Einsparungen in Höhe 928.018,20 DDR-Mark ermöglichten.
Am 27. Juni 1954 war das anfänglich 18.000 Plätze bietende Ostseestadion mit dem Endspiel um die Jugendfußballmeisterschaft der DDR (Einheit Schwerin- Chemie Zeitz 1:3] und einer internationalen Fußballbegegnung des DDR-Nachwuchses gegen den ungarischem Erstligisten Vasas Győr (0:2), sowie einer Juniorenbegegnung zwischen Stahl Helbra und Wismut Neuwürschnitz (4:0) im noch unfertigen Zustand eröffnet worden. Es diente dem SC Empor Rostock, beziehungsweise später dem FC Hansa Rostock, ab 14. November 1954 nach dem Premierenspiel gegen Chemie Karl-Marx-Stadt (0:0) als Spielstätte- noch immer befand sich die Tribüne an jenem Sonntag im Bau. Einen fußballerischen Vorgeschmack konnte sich das Rostocker Publikum zuvor am 26. September beim ersten offiziellen Länderspiel an der Küste gegen Polen holen. Später bekam die Tribüne (3.686 Plätze) ein Dach. Die Fertigstellung erfolgte im Jahr 1968.
Ende der 1960er Jahre begann der Bau einer 750-Lux-Flutlichtanlage, die pünktlich zum 21. Jahrestag der DDR fertiggestellt und installiert wurde. Die Einweihung der vier steil aufragenden, 56 Meter hohen und 34 Tonnen schweren „Leucht-Türme“ erfolgte am Freitag, dem 23. Oktober 1970 beim Oberligapunktspiel gegen den 1. FC Magdeburg. Seither zieren sie die Silhouette der Hansestadt Rostock und sind weithin sichtbar. Im Jahr 1991 wurde eine leistungsstärkere Flutlichtanlage, jetzt 1380-Lux, installiert.
Der Stadionturm auf der Südseite des Ostseestadions erhielt 1973 eine Anzeigetafel.
Die letzten Umbaumaßnahmen des alten Stadions, das schließlich eine Kapazität von 25.577 Plätzen aufwies, betrafen die Erneuerung der Vortribüne (1991) und die Installation einer computergesteuerten Anzeigetafel nach Abriss des alten Anzeigeturms (1992).
Neues Ostseestadion
Ab Februar 2000 wurde das Ostseestadion innerhalb von 16 Monaten Bauzeit schrittweise neu errichtet, wodurch es zu einer reinen Fußballarena wurde. Zunächst wurde die alte Nordkurve inklusive des zirka zehn Meter hohen triumphbogenhaften Steinportals, dem einstigen „Tunnel“ oder der „Pforte“ zur Spielstätte, sowie des „Herz des Stadions“, dem etwa fünf Meter breiten und vier Meter hohen Marathontors, zurückgebaut, um dort die erste Hintertortribüne fertigzustellen. Selbiges Tor wurde nicht etwa verschrottet, sondern durch die Firma MZS Metall-Zaun-Stahlbau GmbH & Co. KG aus Bargeshagen restauriert. Nach und nach wichen die alten Wälle im Oval bei laufenden Spielbetrieb und im Sommer 2000 schließlich wurde auch die ehemalige Haupttribüne abgerissen. In dieser Phase des Baus fasste das Ostseestadion zum Teil nur 15.000 Plätze.
Die Flutlichtmasten des alten Stadions, längst zum Wahrzeichen avanciert, blieben erhalten. Schon in der Vorbereitung auf den Neubau des Ostseestadions wurden 1999 neue Scheinwerfer in die Masten installiert. Jede einzelne Einheit enthält hierbei 51 Leuchten. Hinzu kommen weitere 13 Scheinwerfer unterhalb der Tribünen. Die somit insgesamt 256 Lampen erhellen die Arena mit bis zu 1700 Lux, welches dem Standard der UEFA Champions League entspricht. Eine geeignete Leuchtkraft lässt sich in drei unterschiedlichen Schaltstufen regeln und bei einem eventuellen Stromausfall werden die Flutlichter durch einen Notdiesel betrieben.
Beim Bau erhielt die neue Arena eine LCD-Anzeigetafel, die von der den Gästeblock umfassenden Südtribüne aus allerdings nicht einsehbar ist, und eine Rasenheizung installiert. Des Weiteren erhielt das neue Stadion 60 von der Warnemünder Elektronikfirma Meißner in bis zu 22 Meter Höhe errichtete Hochleistungslautsprecher. Generalunternehmer war die niederländische Firma HBM. An der Finanzierung des 55 Millionen D-Mark teuren Projekts beteiligte sich die Hansestadt Rostock mit 9,2 und das Land Mecklenburg-Vorpommern mit 10 Millionen D-Mark.
Das nun 29.000 Plätze fassende Fußballstadion wurde am verregneten 4. August 2001 mit dem Bundesligaspiel Hansas gegen Bayer Leverkusen (0:3) offiziell und vor 25.100 Zuschauern eingeweiht. Aus sportlicher Sicht dauert es eine gewisse Zeit, ehe der Hauptnutzer des neuen Stadions, der FC Hansa, heimisch wurde. Während der gesamten Hinrunde der Saison 2001/2002 bekamen die Zuschauer Rostocks gerade einmal zwei Heimsiege geboten- am 20. Oktober 2001 ein 3:0 gegen den 1. FC Köln und am 15. Dezember 2001 ein 1:0 gegen den Rekordmeister FC Bayern München.
Um- und Rückbenennung
Am 2. Juli 2007 erhielt der Finanzdienstleister Deutsche Kreditbank (DKB) den Zuschlag für den Kauf der Namensrechte des Ostseestadions, welches seitdem den Namen DKB-Arena trug. Der Vertrag hatte zunächst eine Laufzeit über zehn Jahre und beinhaltet eine Option auf Verlängerung. Die Umbenennung geschah, wie auch bei den Namensveräußerungen einiger anderer Fußballstadien, trotz Protesten von Fans, die in der Aufgabe des Namens Ostseestadion einen Verlust der Vereinstradition sahen. Sogar der Name der Bushaltestelle, direkt vor der Nordtribüne, wurde von Ostseestadion in Stadion umbenannt. Am 13. Mai 2015 wurde bekannt, dass die DKB dem Wunsch der Verantwortlichen Rostocks nachkommen und die Namensrechte zwei Jahre vor Ablauf des Vertrags an Hansa Rostock zurückgeben werde. Mit diesem Entgegenkommen leistete die DKB einen wichtigen Beitrag für die Zukunft des Vereins. Seit dem 15. Mai 2015 trägt das Stadion wieder offiziell den mit hohem Wiedererkennungswert ausgestatteten Namen Ostseestadion, auf welchen es einen Tag später im Heimspiel gegen den Drittligisten Energie Cottbus seine Taufe erhielt. Auf Antrag der Fanszene Rostock e.V. beim zuständigen Ortsamt erhielt auch die Bushaltestelle vor der Arena den Namen Ostseestadion zurück. Für die Zeit nach 2017 besteht ein Vertrag zwischen der Ostseestadion GmbH & Co. KG und Infront Sports & Media zur weiteren Vermarktung des Stadionnamens bis ins Jahr 2026. Aufgrund der mangelhaften Wirtschaftlichkeit einer Namensvermarktung in der 3. Fußball-Liga schloss der damalige Vorstandsvorsitzende Michael Dahlmann eine erneute Umbenennung jedoch aus.
Weiterer Ausbau
Im Dezember 2010 wurde auf dem Dach des Ostseestadions eine 9.500 Quadratmeter große Solaranlage fertiggestellt, deren Betreiber Paribus northenergy mit dieser rund 600.000 kWh Strom jährlich produzieren will. Durch die Verpachtung der Dachfläche nimmt Hansa Rostock einen sechsstelligen Betrag ein.
Das originale und restaurierte Marathontor des ursprünglichen Stadions wurde Ende Juli 2014 hinter der Westtribüne neu aufgestellt und auf dem Gelände in die Umzäunung integriert. Somit kehrte ein Stück Tradition ins Ostseestadion zurück. Die Einweihung fand am 16. August 2014 während des Fan- und Familientages statt.
In Zusammenarbeit mit dem niederländischen Unternehmen „SportLED Solution Provider“ wurden im Stadion 2017 digitale Banden installiert. Sie erreichen eine Gesamtlänge von zirka 240 Metern und wurden vor der Nord-, West- und Südtribüne positioniert. Diese digitalen LED-Werbebanden lösten statische Werbebanden im Ostseestadion ab und kamen am 17. Juli 2017 beim Testspiel des FC Hansa gegen den VfL Wolfsburg erstmals zum Einsatz.
Die alte 40 Quadratmeter große und seit November 2018 nicht mehr funktionstüchtige Multifunktionsanzeigetafel wurde im März 2019 demontiert und durch eine 42 Quadratmeter große Video-Wall ersetzt. Sie zeigt Bilder und Videos im 16:9-Format, kostete dem Betreiber zirka 230.000 Euro und wurde von der Rostocker Elektronikfirma Meißner installiert. Es erfolgte eine Umrüstung von analoger auf digitaler Technik. Hierfür wurden etwa 1,2 Kilometer Glasfaserkabel neu verlegt. Die Einweihung erfolgte am 13. April 2019 im Drittligaspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena.
Geplante Investitionen
Die knapp 50 Jahre alten und sanierungsbedürftigen Masten der Flutlichtanlage werden, laut einem Gutachten, keine Betriebserlaubnis ab dem Jahr 2025 mehr erhalten. Verschiedene Modernisierungsmodelle, unter anderem ein Neu- bzw. Nachbau der Flutlichtmasten, stehen derzeit zur Debatte und werden geprüft- die kalkulierten Kosten werden mit bis zu 6,6 Millionen Euro beziffert. Mittelfristig ist auch eine Erneuerung der Rasenheizung und der Tribünensitze geplant.
Stadionzeitung
Als Stadionzeitung erscheint seit 2011/12, nach mehrfachen Umbenennungen und Herausgeberwechseln, die von der Ostseestadion GmbH & Co. KG herausgegebene Kogge. Sie enthält aktuelle Informationen und ist im handlichen Format A5 erhältlich. Für die Zweite Mannschaft erscheint mit dem A-Team seit 1997 eine eigene Stadionzeitung.
Nutzung und Veranstaltungen
Das Ostseestadion in Rostock ist ein multifunktionaler Veranstaltungsort und eignet sich nicht nur zur Durchführung von Fußballspielen oder Konzerten, sondern auch für Messen, Präsentationen und Ausstellungen.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Ostseestadion" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- Ostseestadion Rostock. In: Stahlbau, v. 74 ( 2005), S. 186-188. (2005):
- Über diese
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20017992 - Veröffentlicht am:
07.10.2005 - Geändert am:
31.12.2024