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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 1999
Fertigstellung: 30. April 2004
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Eisenbahnstrecke

Lage / Ort

km Name
Koordinaten auf einer Karte anzeigen

Technische Daten

Abmessungen

Gesamtlänge 45 km

Lastannahmen

Entwurfsgeschwindigkeit 200 km/h

Chronologie

1995

Plangenehmigung für die Abschnitte 1 und 4, Baubeginn für die Abschnitte 1 und 4.

1997

Plangenehmigung für die Abschnitte 2 und 3.

1998

Nachlaufende Verfahren und Detailprojekte.

1999

Ausarbeitung Bauprojekte und Vorbereitungsarbeiten.

2000

Baubeginn der Hauptarbeiten.

Auszug aus der Wikipedia

Als Neubaustrecke Mattstetten-Rothrist wird die von 1996 bis 2004 erbaute Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecke von Mattstetten bei Bern nach Rothrist bei Olten bezeichnet, die im Rahmen von Bahn 2000 realisiert wurde.

Bei einer betrieblichen Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h beträgt die betriebliche Zugfolgezeit zwei Minuten. Damit kann die Fahrzeit zwischen den wichtigsten Knotenpunkten der Schweiz wie Bern, Basel und Zürich unter eine Stunde gedrückt und damit ein systematischer Taktfahrplan realisiert werden.

Geschichte

Die Bauarbeiten an der seit 1926 längsten Neubaustrecke der Schweiz begannen im April 1996. Als geplanter Fertigstellungstermin wurde dabei das Jahr 2005 angegeben. Am 30. April 2004 wurde auf der bernisch-solothurnischen Kantonsgrenze bei Inkwil das letzte Schienenstück eingesetzt.

ETCS

Die Bahnstrecke Mattstetten–Rothrist ist die erste der Schweiz, auf der Führerstandssignalisierung mit ETCS Level 2 im regulären Betrieb zur Anwendung gekommen ist. Aufgrund von technischen Problemen wurde die ursprünglich für Dezember 2004 geplante ETCS-Einführung mehrfach verschoben. Am 2. Juli 2006 wurde ein nächtlicher Vorlaufbetrieb gestartet. Züge ab 22:30 Uhr, ab 23. Juli 21:30 Uhr (24 Züge/Tag), verkehrten dabei mit bis zu 160 km/h mit ETCS. Die Gesamtumstellung auf ETCS, mit 240 Zügen pro Tag, sollte zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 erfolgen. Dem ETCS-Betrieb war ein zweijähriger ETCS-Versuchsbetrieb mit mehreren tausend Erprobungsfahrten und bis zu acht gleichzeitigen Zugfahrten durchgeführt worden. Die Fahrzeugausrüstung (für zehn verschiedene Zugtypen) und das Radio Block Centre wurden durch Alstom geliefert.

Die Umschaltzeit vom herkömmlichen Signalsystem mit Aussensignalen auf die Führerstandsignalisierung ETCS wurde dann sukzessive vorverschoben und seit dem 18. März 2007 verkehren die Züge ganztags ETCS-geführt mit Tempo 160, seit Dezember 2007 mit bis zu 200 km/h.

In 100 Tagen bis zum 22. Dezember 2006 wurden 0,73 Prozent der Züge aufgrund von ETCS-Problemen über die Altstrecke umgeleitet. Die Ausfallrate wurde nach Behebung von Softwareproblemen deutlich reduziert. Mit der Mitte März 2007 erfolgten Vollinbetriebnahme verkehrten rund 250 Züge pro Tag ETCS-geführt über die Strecke. Damit wurden auch erstmals planmäßige Zugfolgezeiten von zwei Minuten unter ETCS realisiert. Im Herbst 2007 waren bis zu zwölf ETCS-geführte Züge gleichzeitig auf der Strecke unterwegs. Dabei wurden pro Monat rund 250.000 Betriebskilometer erbracht.

Die streckenseitige ETCS-Ausrüstung besteht aus einem Radio Block Centre, den erforderlichen Eurobalisen und einem elektronischen Stellwerk. Rund 500 Fahrzeuge wurden umgerüstet.

Aufgrund von Befürchtungen, zur Eröffnung der Strecke und der Neubaustrecke (zum 12. Dezember 2004) könnte ETCS noch nicht betriebsbereit sein, war eine Lichtsignalisierung vorgesehen. Die ETCS-Rückfallebene sollte im 4. Quartal 2013 und 1. Quartal 2014 abgebaut werden. Die Kosten für den Abbau der Signale und Anpassungen an den sicherungstechnischen Anlagen wurden mit 7,4 Millionen Franken beziffert. Zwei Auflagen der Plangenehmigungsverfügung der Neubaustrecke verlangten, dass die Rückfallebene spätestens zehn Jahre nach der Inbetriebnahme aufgelöst würde. Die Rückfallebene wirkte sich negativ auf die Verfügbarkeit des Gesamtsystems aus.

Nach zwei vorangehenden, umfangreichen Testwochenenden wurden am Wochenende vom 5. und 6. August 2017 unter Vollsperrung der gesamten Strecke die Aussensignale definitiv ausser Betrieb genommen und sogleich abmontiert. Der Bahnverkehr wurde währenddessen über die Stammstrecke umgeleitet.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Neubaustrecke Mattstetten–Rothrist" und überarbeitet am 22. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.

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  • Structure-ID
    10000172
  • Veröffentlicht am:
    27.11.2002
  • Geändert am:
    13.02.2022
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