Metrobahnhof Saint-Lazare (Linie 14)
Allgemeine Informationen
Fertigstellung: | 19. Oktober 2003 |
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Status: | in Nutzung |
Bauweise / Bautyp
Konstruktion: |
Tunnel |
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Funktion / Nutzung: |
Unterirdische U-Bahn- oder Straßenbahnhaltestelle |
Konstruktion: |
Vordach: Schalentragwerk |
Lage / Ort
Lage: |
Paris ( 8.), Paris, Ile-de-France, Frankreich |
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Teil von: | |
Verbunden mit: |
Bahnhof Haussmann-Saint Lazare
Bahnhof Paris-Saint-Lazare (1889) Metrobahnhof Saint-Lazare (1904) |
Koordinaten: | 48° 52' 31.19" N 2° 19' 36.51" E |
Technische Daten
Abmessungen
Gleisanzahl | 2 | |
Spurweite | 1 435 mm | |
Plattformen | Anzahl | 2 |
Chronologie
16. Dezember 2003 | Eröffnung der Verlängerung der Metro-Linie 14 von Madeleine bis Saint-Lazare. |
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Bemerkungen
Im Boden des zylindrischen Moduls der Station ist eine Uhr eingelassen, die von den Architekten Arte Charpentier und Philippe Almon (Lichtdesigner) entworfen wurde. Sie läuft synchron mit allen anderen Uhren der RATP im Metro-System.
Auszug aus der Wikipedia
Der U-Bahnhof Saint-Lazare ist ein unterirdischer Umsteigebahnhof der Pariser Métro. Er wird von den Linien 3, 12, 13 und 14 bedient. Mit etwa 95.000 Fahrgästen täglich war er 2004 der am zweitstärksten frequentierte U-Bahnhof der Metro. Am Fernbahnhof Gare Saint-Lazare kann zu den Fern- und Nahverkehrszügen in Richtung Westen, am unterirdischen Bahnhof Haussmann – Saint-Lazare zur Linie E des S-Bahn-ähnlichen RER umgestiegen werden. Ein Fußgängertunnel führt zum nahen RER-Bahnhof Auber, der von den Zügen des RER A angefahren wird.
Lage
Der U-Bahn-Knotenpunkt befindet sich am Schnittpunkt des Quartier de la Madeleine und des Quartier de l’Europe im 8. Arrondissement mit dem Quartier Saint-Georges und dem Quartier de la Chaussée-d'Antin im 9. Arrondissement von Paris. Die Station der Linie 3 liegt längs unter der Rue de Rome in Höhe der Rue Saint-Lazare, die der Linie 14 unter dem Fernbahnhof. Östlich der Linie 3 wurde, längs unter der Rue Saint-Lazare in Höhe des Empfangsgebäudes des Fernbahnhofs, die Station der Linie 13 errichtet. Etwas abseits, unter der Rue Saint-Lazare östlich deren Kreuzung mit dem Straßenzug Rue du Havre – Rue d‘Amsterdam, befindet sich die Station der Linie 12.
Name
Benannt ist der U-Bahnhof nach dem Fernbahnhof Gare Saint-Lazare und der dortigen Rue Saint-Lazare. Letztere führte zum Clos de Saint-Lazare, einem ca. 32 ha großen, umzäunten Gelände mit einem Hospital für Leprakranke. Dieses Leprosorium trug den Namen des „Heiligen“ Lazarus von Bethanien (fr: Saint Lazare de Béthanie), der als Helfer gegen die Lepra angerufen, dabei aber mit dem „armen“ Lazarus verwechselt wurde.
Geschichte
Am 19. Oktober 1904 wurde der erste Abschnitt der Linie 3 von Villiers bis Père Lachaise – und mit ihm deren Station Saint-Lazare – von der Compagnie du chemin de fer métropolitain de Paris (CMP) eröffnet. Die konkurrierende Bahngesellschaft Société du chemin de fer électrique souterrain Nord-Sud de Paris (Nord-Sud) nahm ihre Linie A (seit 1931: Linie 12) am 5. November 1910 in Betrieb. Beide Stationen standen während des Hochwassers der Seine im Jahr 1910, und ein weiteres Mal im Jahr 1914, unter Wasser.
Die heutige Linie 13 mit ihrer Station Saint-Lazare wurde am 26. Februar 1911 als Linie B von der Nord-Sud eröffnet. Saint-Lazare war zunächst südlicher Endpunkt der nach Porte de Saint-Ouen führenden Strecke. Die südliche Verlängerung, zunächst bis Miromesnil, erfolgte erst am 27. Juni 1973. 2006 wurden in der Station der Linie 13 zunächst probeweise, bis 2012 dann endgültig Bahnsteigtüren eingebaut.
Nachdem die ursprüngliche Linie 14 1976 in der Linie 13 aufgegangen war, konnte deren Liniennummer neu besetzt werden. Die am 15. Oktober 1998 eröffnete neue Linie 14 erreichte ihre aktuelle westliche Endstation Saint-Lazare am 16. Dezember 2003. Im Zuge der Errichtung dieser Station erlebte der U-Bahnhof umfangreiche Umbaumaßnahmen. Es entstanden neue Verbindungsgänge zwischen den einzelnen Haltepunkten, die sehr großzügig dimensioniert und modern ausgestattet wurden.
Beschreibung
Alle Stationen weisen Seitenbahnsteige an zwei Streckengleisen auf. Abweichend von der in Paris häufiger anzutreffenden Bauweise mit elliptischem Querschnitt hat die Station der Linie 3 eine waagrechte Metalldecke. Auf quer zur Fahrtrichtung liegenden eisernen Stützbalken ruhen Längsträger, die kleine, aus Ziegelsteinen gemauerte Gewölbe tragen. Sie ist 75 m lang, liegt in einer sanften Kurve und wird vom Streckentunnel der Linie 12 nahezu rechtwinklig unterquert.
Die Stationen der Linien 12 und 13 liegen unter elliptischen, weitgehend weiß gefliesten Gewölben. Anders als bei ähnlichen von der CMP errichteten Stationen folgen die Seitenwände nicht der Krümmung der Ellipse, sondern verlaufen im unteren Bereich senkrecht. Typisch für die U-Bahnhöfe der Nord-Sud wurden die Stationen optisch aufwendiger als die der CMP erbaut, sie präsentieren sich mittlerweile aber deutlich schlichter. Wegen der ursprünglich auf den Strecken der Nord-Sud vorhandenen Oberleitung, die an an der Decke angebrachten Gestellen befestigt war, sind sie geringfügig höher als die CMP-Stationen. Sie weisen ebenfalls die ursprüngliche Pariser Standardlänge von 75 m, ausreichend für Fünf-Wagen-Züge, auf.
Mit 120 m ist die Station der Linie 14 wesentlich länger. Sie liegt unter einer runden Gewölbedecke, die mittig von einer Fußgängerpassage gekreuzt wird. Wegen des Betriebs mit vollautomatischen Zügen wurde sie von Anfang an mit Bahnsteigtüren ausgestattet.
Mit dem Bau der Linie A wurde zwischen den hintereinanderliegenden Stationen der heutigen Linien 12 und 13 eine großzügige unterirdische Halle für Umsteiger geschaffen. Das als „Rotonde“ bezeichnete Bauwerk liegt zwischen den Stationen der Linien 12 und 13 unter der Place du Havre. Von dort führt, neben mehreren Ausgängen zum Straßenraum, eine unterirdische Passage in die Schalterhalle des Fernbahnhofs. Auch vom Nordkopf der Station der Linie 3 führt ein Fußgängertunnel dorthin. Über Verbindungsgänge kann man zu Fuß die U-Bahnhöfe Havre – Caumartin, Saint-Augustin (beide Linie 9) und Opéra (Linien 7 und 8) erreichen.
Die Linien 12 und 13 formen ein Kreuz mit der „Rotonde“ im Schnittpunkt der Achsen, wobei die Stationen auf der waagrechten Achse (Linie 13 links des Schnittpunkts, Linie 12 rechts davon) liegen. Unterhalb der „Rotonde“ biegen ihre Strecken in engen Kurven nach Süden (Linie 12) bzw. Norden (Linie 13) ab. Sie sind über ein Betriebsgleis, das unter der „Rotonde“ verläuft, miteinander verbunden. Unmittelbar westlich ihrer Station hat die Linie 12 zudem einen einfachen Gleiswechsel. Die Linie 14 hat nordöstlich ihrer Station zwei Abstell- und Wendegleise, davor liegt ein doppelter Gleiswechsel in Form eines „X“.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Saint-Lazare (Métro Paris)" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
- Mitsu Edwards (Projektingenieur)
- RFR Ingénieurs / Consulting Engineers (Vordach)
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- L'extension de Météor à Saint-Lazare. In: Travaux, n. 705 (Januar 1995), S. 31-35. (1995):
- Guide d'architecture Paris 1900-2008. Editions du Pavillon de l'Arsenal, Paris (Frankreich), ISBN 978-2-35487-003-4, S. n°1116. (2009):
- La lentille de la cour de Rome, Paris. In: Construction Métallique, n. 3 ( 2005), S. 24-41. (2005):
- Météor à Saint-Lazare. In: Tunnels et Ouvrages Souterrains, n. 153 (Mai - Juni 1999), S. 191-197. (1999):
- Météor, ligne 14 - Station Saint-Lazare. In: Formes et Structures, n. 127, S. 21-25.
- Über diese
Datenseite - Structure-ID
20011030 - Veröffentlicht am:
15.12.2003 - Geändert am:
25.01.2022