Allgemeine Informationen
Bauweise / Bautyp
Funktion / Nutzung: |
U-Bahn-Strecke oder -Linie |
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Lage / Ort
Technische Daten
Abmessungen
Anzahl Bahnhöfe | 19 | |
Gesamtstreckenlänge | 18.2 km | |
maximale Geschwindigkeit | 72 km/h | |
Spurweite | 1 435 mm |
Auszug aus der Wikipedia
Die Metro von Algier ist ein in Aufbau befindliches U-Bahn-System in der algerischen Hauptstadt. Die Arbeiten begannen im Jahre 1981, die Eröffnung des ersten Abschnittes erfolgte am 31. Oktober 2011.
Geschichte
Im Juni 1981 entschied die algerische Regierung, eine unterirdische Metro in der Hauptstadt Algier zu bauen, um die Mobilität in der Millionenstadt zu erhöhen und auch um die Zahl der täglichen Staus zu senken. Dabei legte die Regierung ein Konzept vor, das den Bau dreier U-Bahn-Linien vorsah. Da Algerien jedoch 1986 aufgrund eines sinkenden Ölpreises in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet, wurde zeitweise eine Einstellung des Projektes erwogen.
Die ab 1993 mit der Realisierung beauftragten Unternehmen Geni Sider und Cosider hatten wegen Unerfahrenheit in diesem Bereich des Tiefbaus große Schwierigkeiten mit der Bauausführung. Die politische Unsicherheit in Algerien bis hin zu Bürgerkriegen und Terroranschlägen taten ihr Übriges zur Verzögerung des Metroprojektes. Ab 1999 wurde auch der Sprengstoffeinsatz zum Tunnelbau zugelassen.
Im Jahre 2006 vergab das Verkehrsunternehmen EMA (Entreprise Métro d’Alger), das auch gleichzeitig die Bauaufsicht führt, den Auftrag zum Weiterbau der Metro an ein Konsortium unter Führung der deutschen Siemens-Transportsparte (Siemens TS). Siemens beteiligte sich an dem Auftragsvolumen von insgesamt 380 Millionen Euro mit 145 Millionen Euro und ist dabei für das allgemeine Projektmanagement, die Steuerung, Signale, Nachrichtentechnik, Versorgungsanlagen und Gleise verantwortlich. Das Konsortium umfasst außerdem den spanischen Fahrzeughersteller CAF, der insgesamt 14 Metrozüge, bestehend aus jeweils sechs Waggons, liefert, und die französische Vinci Construction Grands Projets, die die Stationen, das Depot, Lüftungs- und Verwaltungsbauten errichten.
Am 31. Oktober 2011 eröffnete der Staatspräsident Abdelaziz Bouteflika die erste Strecke. Betrieben wird die Strecke von der RATP El Djazaïr, einer Tochtergesellschaft der Pariser Verkehrsbetriebe. Gerechnet wird mit 300.000 Fahrgästen pro Tag.
Strecke
1. Bauabschnitt (2009)
Der erste Abschnitt der Metro Algier ist neun Kilometer lang und hat zehn Stationen. Die Strecke verläuft dabei von Süden her in Richtung Norden, danach folgt die Metro der Küstenlinie in Richtung Westen. Die Linie verbindet Aïn Allah mit Gué de Constantine über El-Biar im Stadtzentrum Algiers mit Aïn Naadja.
Die Stationen tragen die Namen Hai el Badr, Cité Mer et Soleil, Cité Amirouche, Les Fusillés, Jardin d'Essai, Hamma, Aïssat Idir, Place du Premier-Mai, Khelifa Boukhalfa und Tafourah - Grande Poste.
Die Bahnsteige der Stationen sind mit Bahnsteigglastüren ausgestattet, wie beispielsweise bei der Métro Lille oder der Neubaustrecke der Jubilee Line in London.
1. Verlängerung (2015)
Eine Verlängerung des 1. Bauabschnitt um 4 km nach Südosten wurde am 5. Juli 2015 in Betrieb genommen. Es entstanden dabei vier weitere Stationen: Bachdjarah - Tennis, Bachdjarah, El Harrach Gare und El Harrach Centre. Außerdem überquert die Linie auf einem 250 m langen Viadukt eine Autobahn.
Weiterer Ausbau
Mittelfristig soll zu dem dann bestehenden Metrostück die Linie weitgehend dem Küstenverlauf folgend um 3,5 Kilometer zwischen den Stadtvierteln Emir Abdelkader und Oued Koreiche verlängert werden. Dabei sollen sechs neue Stationen entstehen.
Die algerische Regierung und die Stadtverwaltung von Algier halten weiter am früheren Metroplan fest, so dass noch vom Bau zweier weiterer U-Bahn-Strecken in der algerischen Hauptstadt auszugehen ist.
Die zweite Strecke, die sich an den Stationen Hai el Badr und Tafourah mit der ersten kreuzen soll, soll am Bahnhof Grande Poste im Stadtzentrum beginnen und die Hochebene Bab Ezzouar Annassers über Badjarah und El-Harrach verbinden. Bei vollständiger Realisierung der Linien 1 und 2 entstünde in Algier ein so genanntes Fischblasennetz. Eine dritte Linie, die zwischen Hussein Dey und Ain Allah über Annassers verkehren soll, würde eher das weitere, innere Gebiet Algiers erschließen. Eine genaue Festlegung des Streckenverlaufs wurde jedoch noch nicht beschlossen.
Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Metro Algier" und überarbeitet am 7. Dezember 2023 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.
Beteiligte
Derzeit sind keine Informationen zu beteiligten Firmen oder Personen verfügbar.
Relevante Webseiten
Relevante Literatur
- Dynamic Behavior of a Wall Made of Jointed Bored Piles Reinforced by Anchors in 2D and 3D, Case of the Ain-Naadja Metro Station (Algiers). In: Iranian Journal of Science and Technology, Transactions of Civil Engineering, v. 48, n. 3 (März 2024), S. 1763-1775. (2024):
- DYWIDAG Anchors secure new Subway Tunnel. Extensions to the Algiers metro from Hamma to Hai-El-Badr, Algiers, Algeria. In: DSI Info, n. 14 ( 2006- 2007), S. 54.
- Métro d'Alger. Station Tafourah Grande Poste. Une station particulière. In: Tunnels et Ouvrages Souterrains, n. 156 (November - Dezember 1999), S. 373-376. (1999):
- Metro extension "Place des Martyrs" in Algiers / U-Bahn-Erweiterung "Place des Martyrs" in Algier. In: Geomechanics and Tunnelling, v. 8, n. 2 ( 2015), S. 171-172.
- Neuer U-Bahn Tunnel in Algier mit DYWIDAG-Ankern gesichert. Erweiterung der Metro Algier von Hamma nach Hai-El-Badr, Algier, Algerien. In: DSI Info, n. 14 ( 2006- 2007), S. 54-55.
- Über diese
Datenseite - Structure-ID
20087586 - Veröffentlicht am:
04.12.2023 - Geändert am:
03.05.2024