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Allgemeine Informationen

Baubeginn: 1571
Fertigstellung: 1572
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Moschee

Lage / Ort

Lage: ,
Koordinaten: 21° 25' 19.20" N    39° 49' 33.60" E
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Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Auszug aus der Wikipedia

Die al-Harām-Moschee (arabisch المسجد الحرام al-Masdschid al-Harām, DMG al-masǧid al-ḥarām), auch Heilige Moschee und Große Moschee genannt, im saudi-arabischen Mekka ist die größte Moschee der Welt. Sie gilt noch vor der Prophetenmoschee in Medina und der al-Aqsa-Moschee in Jerusalem als die vorzüglichste Moschee des Islams. In ihrem Hof befinden sich die Kaaba, das zentrale Heiligtum des Islams, der Zamzam-Brunnen und der Maqām Ibrāhīm. Eine Besonderheit der al-Harām-Moschee ist, dass hier nicht nur wie in anderen Moscheen Gebet und Chutba stattfinden, sondern auch der Tawāf, also die rituelle Umkreisung der Kaaba. Auch gilt nach den Manāsik-Regeln, dass derjenige, der die al-Harām-Moschee betritt, als Erstes zur Begrüßung der Kaaba einen Tawāf zu vollziehen hat.

Die Baugeschichte der al-Harām-Moschee reicht mehr als 1300 Jahre zurück. Die wichtigsten Ausbauschritte erfolgten in der frühen Abbasidenzeit im 8. bis 10. Jahrhundert, während der osmanischen Periode im 16. Jahrhundert sowie ab 1955 unter saudischer Herrschaft. Seit den 1960er Jahren ist auch der Masʿā, also die rituelle Laufstrecke zwischen as-Safā und al-Marwa, Teil der al-Harām-Moschee. Das aktuelle Bauwerk erstreckt sich über eine Fläche von 400.000 m² – die inneren und äußeren Gebetsflächen einschließend – und kann während des Haddsch mehr als eine Million Gläubige aufnehmen. Zurzeit wird die Moschee erneut ausgebaut; nach Abschluss der Bauarbeiten soll sie insgesamt 13 Minarette besitzen. Da bei der saudischen Neugestaltung der Moschee der Vorgängerbau fast vollständig niedergerissen wurde, ist die frühere Baugeschichte nur anhand von Text- und wenigen Bildquellen rekonstruierbar. Vom 16. bis 18. Jahrhundert waren Darstellungen der al-Harām-Moschee ein beliebtes Motiv der islamischen Kunst.

Zahlreiche Hadithe unterstreichen den hohen religiösen Wert des rituellen Gebets in der Heiligen Moschee. Dessen Organisation hat aber aufgrund der Existenz verschiedener islamischer Lehrrichtungen, die unterschiedliche rituelle Vorschriften für das Gebet vorgeben und teilweise miteinander rivalisieren, immer wieder Probleme bereitet und wurde mehrfach reformiert. Daneben ist die Heilige Moschee schon seit der Frühzeit des Islams ein Ort für die Pflege der religiösen Wissenschaften des Islams. Als Kurzform wird für die al-Harām-Moschee auch der Ausdruck Haram verwendet, allerdings ist der eigentliche Haram von Mekka ein erheblich größerer Bezirk, der eine Fläche von rund 554 Quadratkilometern rund um die Stadt umfasst. Die al-Harām-Moschee wird seit 2007 einem umfassenden Um- und Ausbau unterzogen.

Baugeschichte

Früheste Baugeschichte: die Anlage eines Gebäudes um die Kaaba

Hinsichtlich der frühesten Baugeschichte der Heiligen Moschee zitiert der mekkanische Geschichtsschreiber al-Azraqī (gestorben 837) einen Bericht des mekkanischen Gelehrten Ibn Dschuraidsch (gestorben 767). Demnach war das mekkanische Heiligtum ursprünglich nicht von Mauern umgeben, sondern von allen Seiten von Häusern umschlossen, zwischen denen sich Tore befanden, durch die man zu ihm gelangen konnte. Das Banū-Schaiba-Tor, das sich bis in die späten 1950er Jahre im Hof der Moschee befand und nach dem Kaaba-Wächter Schaiba ibn ʿUthmān (gestorben 677) und seinen Nachkommen benannt ist, kennzeichnete den Ort des wichtigsten dieser Durchgänge. Ihn soll auch der Prophet Mohammed benutzt haben, wenn er sich zum mekkanischen Heiligtum begab.

Da der Platz vor der Kaaba im Laufe der Zeit für die Menschen zu eng wurde, kaufte der Kalif ʿUmar ibn al-Chattāb (reg. 634–644) einige der am nächsten stehenden Häuser und riss sie nieder. Da einige Eigentümer ihre Häuser nicht freiwillig hergaben, enteignete er sie und hinterlegte das Geld dafür in der Schatzkammer der Kaaba, wo sie es nach und nach abholten. Sein Handeln rechtfertigte er ihnen gegenüber damit, dass die Kaaba schon früher da gewesen sei und sie mit ihren Häusern zu Unrecht ihren Hof zugebaut hätten. ʿUmar ließ auch schon eine niedrige Mauer um die Kaaba erbauen. Damit legte er den Grundstein für die al-Harām-Moschee als eigenständigen Bau. Nach at-Tabarī erfolgte dies im Radschab des Jahres 17 (= Juli/August 638), als ʿUmar für die ʿUmra nach Mekka kam und dort 20 Nächte verbrachte.

Da in der Folgezeit die Zahl der Besucher der Heiligen Moschee weiter zunahm, ließ der Kalif ʿUthmān ibn ʿAffān (reg. 644–656) ihren Hof erneut erweitern. Nach at-Tabarī erfolgte dies im Jahre 26 der Hidschra (= 646 n. Chr.). Diejenigen, die ihre Häuser nicht abgeben wollten und gegen die Enteignung protestierten, ließ ʿUthmān ins Gefängnis werfen. Auf Fürsprache des Statthalters ʿAbdallāh ibn Chālid ibn Usaid kamen sie jedoch wieder frei. Al-Azraqī zitiert seinen Großvater mit der Aussage, dass die Heilige Moschee zur Zeit ʿUthmāns nur aus einer Ringmauer ohne Bedachung bestand. Die Leute, so soll er erzählt haben, saßen in der Morgenfrühe und am Abend um die Moschee herum und folgten dem Schatten. Wenn sich der Schatten verkürzte, erhob man sich.

ʿAbdallāh ibn az-Zubair, der von 683 bis 692 von Mekka aus als Kalif regierte, erweiterte die Moschee auf der östlichen, nördlichen und südlichen Seite, wofür er erneut die nächstgelegenen Häuser ankaufte. In südlicher Richtung erweiterte er sie bis zu dem Wadi bei as-Safā. Zu den Häusern, die niedergerissen wurden, gehörte auch das Haus der Familie al-Azraq, der der Geschichtsschreiber al-Azraqī entstammt. Es stieß dicht an die Moschee an und öffnete sich zum Tor der Banū Schaiba hin. Wer die Heilige Moschee betrat, hatte es zu seiner Linken. ʿAbdallāh ibn az-Zubair kaufte es der Familie für einen Betrag von mehr als 10.000 Dinar ab. Auf der Nordseite dehnte ʿAbdallāh ibn az-Zubair die Mauer bis hinter die Dār an-Nadwa aus, so dass diese nun innerhalb der Moschee lag und sich ihre Tür zum Sahn hin öffnete. Möglicherweise errichtete ʿAbdallāh ibn az-Zubair über der Moschee schon ein einfaches Dach. Wie al-Azraqī berichtet, hatte dies seinem Großvater gehört. Die Moschee war jetzt so geräumig, dass in ihr auch einige Menschen schlafen konnten. Allerdings war sie kleiner als diejenige von Kufa. Zādān Farrūch, der für al-Haddschādsch ibn Yūsuf das Grundbuchregister führte, wird mit den Worten zitiert: „Die Moschee von Kufa hat neun Dscharīb, diejenige von Mekka nur etwas mehr als sieben.“

Der umaiyadische Kalif ʿAbd al-Malik, der von 692 an über Mekka herrschte, ließ die Mauer der Moschee erhöhen und mit einem Dach aus Teakholz bedecken. Sein Sohn al-Walīd (reg. 705–715) riss nach al-Azraqī nieder, was sein Vater erbaut hatte, und erbaute die Moschee neu, wobei er sie zum ersten Mal mit Marmorsäulen ausstattete. Er ließ den Bau mit Marmorplatten verkleiden, mit einem Dach aus dekoriertem Teakholz bedecken und mit Zinnen ausstatten. Die Kapitelle der Säulen wurden mit Goldplättchen beschlagen und die Flächen oberhalb der Säulenbögen mit Mosaiken gestaltet.

Der Bau al-Mansūrs: Erweiterung auf West- und Nordseite, Anfügung von Minaretten

Der abbasidische Kalif al-Mansūr (reg. 754–774) ließ die Moschee auf der Nord- und Westseite erweitern und zum ersten Mal mit Minaretten versehen. Die Westseite wurde so angelegt, dass sie vom Banū-Dschumah-Tor bis zum Banū-Sahm-Tor reichte, wo das eine Minarett errichtet wurde. Die Nordseite wurde als einreihige Arkade gestaltet, die an dem Haus Zubaidas, der Dār al-ʿAdschala und der Dār an-Nadwa vorbeiführte und sich bis zum Haus des Schaiba ibn ʿUthmān erstreckte, wo ein weiteres Minarett errichtet wurde. Diese Nordseite wurde mit Mosaiken ausgestattet, weil sie als Vorderfront der Moschee diente. Sodann wurden diese Nordseite seitlich mit der von al-Walīd stammenden Ostseite des Baus verbunden. Durch die Erweiterung wurde die Grundfläche der Moschee verdoppelt. Die Bauarbeiten dauerten vom Muharram des Jahres 137 (= Juli 754) bis zum Dhū l-Hiddscha 140 (= April/Mai 758).

Der Bau al-Mahdīs: Erweiterung auf Ost- und Südseite, Errichtung dreireihiger Arkaden

Al-Mansūrs Sohn al-Mahdī (reg. 775–785) kam zu Beginn seiner Herrschaft zur Wallfahrt nach Mekka und ließ die Moschee zur östlichen Seite hin erweitern. Den Auftrag dazu erteilte er dem Qādī von Mekka Muhammad al-Machzūmī mit dem Beinamen al-Auqas. Er ließ die an die Moschee grenzenden Häuser kaufen und niederreißen und legte den Masʿā weiter nach Osten. Außerdem ließ er auf der Ost- und Westseite dreireihige Arkaden mit Marmorsäulen errichten. Die dafür benötigten Marmorblöcke wurden aus Syrien und Ägypten per Schiff nach Dschidda transportiert und von dort aus auf Wagen nach Mekka gebracht. Auf den beiden Seiten wurden gitterförmige Fundamente aus Mauern angelegt, deren Zwischenräume mit Mörtel, Asche und Geröll angefüllt wurden. Auf die Schnittpunkte des Gitters wurden dann die Säulen gestellt. Um 780 kam al-Mahdī für eine ʿUmra erneut nach Mekka. Bei dieser Gelegenheit bemerkte er, dass die Kaaba nicht im Zentrum der Moschee stand. Deshalb gab er den Auftrag, die Moschee erneut zu erweitern, und zwar dieses Mal in südlicher Richtung, wo sich der Wasserweg befand, über den bei Regenfällen die Sturzfluten abliefen. Um die Erweiterung zu ermöglichen, ließ er den Wasserweg weiter nach Süden verlegen und die Häuser die dort standen, abreißen. Al-Mahdī ließ diese Seite ebenfalls mit Säulen aus Marmor, der aus Syrien und Ägypten herangeschafft wurde, ausstatten. Als al-Mahdī im Jahre 785 starb, war der Bau noch nicht ganz vollendet. Die Bauarbeiten wurden nun beschleunigt, aber nicht mehr mit der gleichen Sorgfalt wie vorher fortgesetzt.

Die Ausdehnung der Moschee betrug nun in ost-westlicher Richtung 404 Ellen und in nord-südlicher Richtung 304 Ellen (in der Mitte) bzw. 278 Ellen (an den Rändern). Nach dem mekkanischen Geschichtsschreiber Taqī ad-Dīn al-Fāsī (gestorben 1429) handelte es sich jeweils um Hand-Ellen (= 0,4512 m). Dementsprechend waren die Maße der Moschee umgerechnet ins metrische System 182 × 137 bzw. 125 Meter. Von den 484 Säulen, die die Moschee in drei Reihen einschlossen, standen 103 auf der Ostseite, 105 auf der Westseite, 135 auf der Nordseite und 141 auf der Südseite. Jede Säule war zehn Ellen hoch und hatte einen Umfang von drei Ellen. Einige Säulen waren etwas größer und dicker. Der Abstand zwischen den einzelnen Säulen betrug sechs Ellen und 13 Zoll. Über die Säulen waren insgesamt 498 Bögen gespannt. 321 Säulen hatten eine vergoldete Basis. Die meisten Säulen waren aus Marmor, allerdings waren die 44 Säulen, die al-Hādī nach al-Mahdīs Tod ergänzt hatte, aus einfachem Stein.

Die Mauern der Moschee waren an den verschiedenen Seiten 18 bis 22 ½ Ellen hoch. Auf ihrer Außenseite befanden sich 272 Zinnen. An ihrer Innenseite befanden sich Steinbänke, die auf der Nord- und Südseite von Bögen überwölbt waren. Ibn Battūta (gestorben 1354) berichtet, dass er oben auf der Wand der westlichen Seite eine Inschrift sah, die die Erweiterung der Moschee durch al-Mahdī auf das Jahr 167 der Hidschra (= 783/84 n. Chr.) datierte. Zum Moscheehof hin befanden sich auf der Ostseite 46 Bögen mit 174 Zinnen darüber, auf der Nordseite 46 Bögen mit 147 Zinnen, auf der Südseite 45 Bögen mit 150 Zinnen und auf der Westseite 29 Bögen mit 94 Zinnen. Das Dach bestand aus einem Ober- und einem Unterdach. Das Oberdach war mit Holz des jemenitischen Darm-Baums bedeckt, das Unterdach bestand aus schönem Teakholz, war mit Gold verziert und mit Koranversen, Segenssprüchen für den Propheten und Bittgebeten für den Kalifen al-Mahdī beschrieben. Zwischen den beiden Dächern bestand ein Zwischenraum von 2 ½ Ellen. Insgesamt hatte der Bau 24 Tore (siehe den Überblick unten). Al-Mahdī versah die Moschee außerdem mit zwei weiteren Minaretten, die er an den anderen Ecken des Baus errichtete und mit Zinnen ausstattete.

Die Anlage der beiden Außenhöfe

Der Kalif al-Muʿtadid bi-Llāh (reg. 892–902) ließ 894 an der Nordseite der Moschee die Dār an-Nadwa, das alte Rathaus von Mekka, das noch aus vorislamischer Zeit stammte, abreißen und die Moschee in diese Richtung erweitern. Der Neubau, der an der Stelle der Dār an-Nadwa errichtet wurde, wurde mit den gleichen Säulen, Bögen und Hallen ausgestattet wie die Moschee. Um diese Erweiterung (ziyāda) mit dem Rest der Moschee zu verbinden, wurden an deren Außenmauer sechs neue Tore gebrochen. Im Jahre 918 ließ Muhammad ibn Mūsā, der Statthalter des Kalifen al-Muqtadir (reg. 908–932), die Mauer zwischen der Erweiterung und dem Moscheehof niederreißen und durch Steinsäulen ersetzen, so dass nun alle, die sich in der „Dār-an-Nadwa-Erweiterung“ (Ziyādat Dār an-Nadwa) befanden, die Kaaba sehen konnten. Außerdem versah er die Erweiterung mit einem eigenen Minarett. Als Außenhof wurde die Dār-an-Nadwa-Erweiterung zum festen Bestandteil der Heiligen Moschee.

Im Jahre 918 ließ Muhammad ibn Mūsā außerdem an der Westseite der Moschee das Tor der Kornhändler und das Tor der Banū Dschumah abbrechen und dahinter einen kolonnadengesäumten Moscheehof einrichten, den er mit der großen Moschee verband. An der Außenseite dieses Moscheehofs, der eine Länge von 57 Ellen und eine Breite von 52 Ellen hatte, legte er ein neues Tor an, das Ibrāhīm-Tor genannt wurde. Namensgeber war nicht der Abraham, sondern ein Schneider namens Ibrāhīm, der lange vor dem Tor seinen Sitz gehabt hatte. Die Säulen in dieser westlichen Erweiterung waren aus Gips.

Der Brand von 1400 und die anschließenden Reparaturen

In der Nacht auf den 28. Schauwāl 802 (= 22. Juni 1400) brach in der Moschee ein Feuer aus, bei dem ungefähr ein Drittel des Gebäudes zerstört wurde. Auslöser dafür war, dass ein Bewohner des Ribāt Ramuscht, der auf der Westseite am Hazwara-Tor lag und an die Moschee angrenzte, in seiner Zelle ein brennendes Licht hatte stehen lassen. Eine Maus, so erzählte man, hatte diese Lampe hin zu ihrem Loch gezogen, wodurch die Zelle in Brand geriet. Die Flammen schlugen bald aus dem Fenster heraus und setzten das Dach der Moschee in Brand. Da die Leute wegen der Höhe des Gebäudes so weit nicht hinaufreichen und den Brand nicht löschen konnten, verbreitete sich das Feuer über die gesamte Westseite und erreichte bald auch die Nordseite. Dort gelangte es bis zum ʿAdschala-Tor, wo es durch einen glücklichen Zufall an der weiteren Verbreitung gehindert wurde: Eine Überschwemmung, die sich zu Anfang des gleichen Jahres ereignet hatte, hatte nämlich dort zwei Säulen umgeworfen, wodurch auch das darüber liegende Dach zum Einsturz gebracht worden war. Diese Baulücke gebot dem Feuer Einhalt und rettete den Rest des Gebäudes vor der Zerstörung. Insgesamt zerschmolzen bei dem Feuer 131 Säulen zu Kalk, und die Trümmer lagen so hoch, dass man dahinter die Kaaba nicht mehr sehen konnte. Die Mekkaner betrachteten die Feuersbrunst als ein warnendes Vorzeichen für ein großes Ereignis, das sich wenig später ereignete, nämlich das Blutvergießen, das Timur bei seinen Kriegszügen durch Syrien und Anatolien an der dortigen muslimischen Zivilbevölkerung anrichtete.

Der ägyptische Sultan Faradsch (reg. 1399–1405) beauftragte im nächsten Jahr den Anführer der ägyptischen Pilgerkarawane Baisaq az-Zāhirī mit der Reinigung und dem Wiederaufbau der Moschee. Er blieb deswegen nach dem Haddsch des Jahres 803, der auf den Juli 1401 fiel, in Mekka. Er reinigte zunächst die Moschee von Schutt und fertigte dann neue Säulen aus Granit an, den er am Schubaika-Berg in der Nähe von Mekka brechen ließ. Mit diesen Säulen, die jeweils ein Kapitell aus Marmor erhielten, stattete er die Westseite der Moschee aus. Die Säulen auf der Nordseite errichtete er aus Stücken von weißem Marmor, die er durch Bolzen aus Eisen verband. Ende Schaʿbān 804 (= März 1402) konnte Baisaq die Reparaturen abschließen; allein die Reparatur des Daches musste er wegen des Mangels an geeignetem Bauholz aufschieben. Im Jahre 807 (1404/05 n. Chr.) kam er erneut nach Mekka, um die Reparatur des Daches nachzuholen. Dafür brachte er geeignetes Bauholz aus Kleinasien mit. Außerdem ließ er Wacholderholz aus dem Gebiet von at-Tā'if heranschaffen. Mit diesen Hölzern konnte er die Reparatur des Daches an der West- und Nordseite fertigstellen.

Der osmanische Neubau mit dem Kuppeldach

Größere bauliche Veränderungen an der Moschee fanden erst wieder unter den osmanischen Sultanen im 16. Jahrhundert statt. In den 1570er Jahren ließ Sultan Selim II. (reg. 1566–1574) einen großen Teil der Arkaden der Heiligen Moschee neu erbauen. Grund dafür war, dass sich die Arkaden an der Ostseite des Moscheehofs immer mehr gesenkt hatten, das Dach auch an den anderen Seiten morsch und vom Holzwurm (araḍa) zerfressen war und sich darüber hinaus in dem Raum zwischen Ober- und Unterdach Vögel und Schlangen eingenistet hatten. Wie der zeitgenössische Geschichtsschreiber Qutb ad-Dīn an-Nahrawālī (gestorben 1590) berichtet, gab Selīm II. im Jahre 979 der Hidschra (= 1571/72 n. Chr.) den Befehl, die ganze Moschee von allen vier Seiten her „auf die beste und schönste Weise“ (ʿalā aḥsan waǧh wa-aǧmal ṣūra) zu erneuern, wobei an die Stelle des doppelten Holzdaches festgemauerte Kuppeln gesetzt werden sollten. Mit der Leitung des Baus wurde der osmanische Baumeister Amīr Ahmad Beg beauftragt, der zuvor die Abschlussarbeiten für die Wasserleitung ʿAin ʿArafāt in Mekka ausgeführt hatte.

Mitte des Rabīʿ I 980 (Ende Juli 1572) nahm Ahmad Beg die Erneuerung der Arkaden in Angriff und begann mit den Abbrucharbeiten. Zuerst legte er die ganze Ostseite frei und untersuchte das Fundament. Als er es schadhaft fand, ließ er die Grundmauern in der Erde, welche die Form eines Schachbretts hatten, ganz herausnehmen. Am 6. Dschumādā I 980 (14. September 1572) wurde in Anwesenheit der großen Persönlichkeiten Mekkas die Grundsteinlegung des neuen Gebäudes festlich begangen. Da sich abzeichnete, dass die früheren Säulen nicht stark genug waren, um die Kuppeln zu tragen, ließ er zwischen die weißen Marmorsäulen Pfeiler aus gelbem lokalen Schumaisī-Stein einfügen, die viermal so dick waren wie die Marmorsäulen. Der Schumaisī-Stein wurde an zwei kleinen Bergen bei Schumais an der westlichen Grenze des Haram auf dem Weg nach Dschidda gebrochen. Auf jede dritte Marmorsäule ließ Ahmad Beg einen Pfeiler aus Schumaisī-Stein folgen. Dadurch stand nun genügend Marmor zur Verfügung, um die westliche Kolonnade, die nach dem Brand von 1400 mit Granitsäulen aufgefüllt worden war, den anderen Kolonnaden anzupassen und ebenfalls wieder mit Marmorsäulen zu versehen.

Der Neubau der Moschee wurde erst unter der Herrschaft von Murād III. im Jahre 984 (1576/77 n. Chr.) vollendet. Damit sich die Tauben nicht auf die Arkaden setzen und die Moschee mit ihrem Kot verschmutzen konnten, wurden ringsum ihre Gesimse mit Eisenspitzen beschlagen. Außerdem wurden auf den Kuppeln noch vergoldete Halbmonde aus Kupfer angebracht, die in Ägypten im Auftrag des dortigen Beglerbeg Mesīh Pascha angefertigt worden waren. Zum Schluss wurde im Jahre 985 (1577/78 n. Chr.) zwischen dem ʿAlī-Tor und dem Tor der Leichenzüge noch eine weit sichtbare Inschrift mit den Namen Allāhs, Mohammeds und der vier rechtgeleiteten Kalifen angebracht. Insgesamt wurden für den Neubau einschließlich der Kanalanlagen zur Abwehr von Überschwemmungen (siehe dazu unten) aus dem Schatz des Sultans 110.000 neue Golddinar ausgegeben. Nicht eingeschlossen waren darin die Kosten für das Bauholz, das aus Ägypten nach Mekka gesandt wurde, die hölzernen Stangen für die Bauwerkzeuge, die Nägel, die Eisenspitzen und die vergoldeten Halbmonde auf den Kuppeln.

Durch die Renovierung veränderte sich das Erscheinungsbild des zentralen Gebäudekomplexes von Mekka grundlegend. Insgesamt besaß der Bau nun 152 Kuppeln und 232 „Pfannen“ (ṭawāǧin). Nach dem osmanischen Gelehrten Eyüb Sabri waren die „Pfannen“ ebenfalls eine Art von Kuppeln, die wegen ihrer Form so genannt wurden. Qutb ad-Dīn an-Nahrawālī lobt in seiner Chronik die Schönheit der neuen Kuppeln. Nach seinem Empfinden sahen sie aus wie die goldverzierten Üskuf-Mützen von Janitscharenoffizieren, die in geschlossener Reihe und mit äußerster Disziplin und Ruhe das Gotteshaus umstehen. Auch die Säulen in den vier Hallen waren jetzt völlig neu angeordnet. Insgesamt hatte der neue Bau 311 Marmorsäulen und 244 Pfeiler aus gelbem Schumaisī-Stein.

Exkurs: Bildliche Darstellungen in der islamischen und westlichen Kunst

Nach der osmanischen Renovierung wurde die Heilige Moschee zu einem sehr beliebten Motiv der islamischen Kunst. Insbesondere viele osmanische Fliesen sind mit Darstellungen des Gebäudekomplexes gestaltet. Derartige Fliesen werden in der orientalischen Kunstgeschichte üblicherweise als „Kaaba-Fliesen“ bezeichnet, doch beschränkt sich die Darstellung üblicherweise nicht auf die Kaaba allein, sondern umfasst die gesamte Heilige Moschee. Außerdem entstanden mehrere Werke über die Heiligen Stätten in Mekka und Medina, die mit Darstellungen der Heiligen Moschee illustriert wurden. Hierzu gehörte insbesondere das Buch Futūḥ al-ḥaramain von Muhyī ad-Dīn Lārī (gestorben zwischen 1521 und 1527), von dem zahlreiche illustrierte Handschriften aus der Türkei, Iran und Indien existieren. Auch verschiedene osmanische Gebäude sind mit Darstellungen der Heiligen Moschee verziert. Viele dieser Darstellungen sind auf Arabisch mit den Namen der Tore und Bauten im Innenhof beschriftet, so dass sie auch zur Erklärung der örtlichen Gegebenheiten vor Ort verwendet werden konnten. Darüber hinaus findet sich das Motiv der Heiligen Moschee auch häufig auf türkischen Gebetsteppichen aus der Stadt Bursa. Auf fast allen Darstellungen wird die Moschee von der Ostseite her abgebildet.

Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Moschee meist in einer Kombination aus Grundriss und Aufriss dargestellt, in der Weise, dass der Innenhof der Moschee in der Draufsicht abgebildet wurde, während die Arkaden und die einzelnen Bauwerke, die in diesem Hof standen, umgeklappt in Seitenansicht abgebildet wurden. Bekannte Darstellungen dieser Art finden sich auf verschiedenen Fliesen aus İznik, auf zwei Futūḥ-al-ḥaramain-Handschriften aus Usbekistan und Indien sowie auf einer im Mihrāb der Moschee der Schwarzen Eunuchen im Topkapı-Palast. Die Darstellung im Topkapı-Palast besteht aus einer Gruppe von Einzelfliesen und füllt die halbrunde Rückwand des Mihrāb aus. Die Minarette sind darauf überproportional lang dargestellt. Ein sehr ähnliches aus Fliesen bestehendes Paneel, das aber flach ist, befindet sich im Museum für Islamische Kunst in Kairo. Es ist auf das Jahr 1676 datiert und hat eine Fläche von 2,40 × 1,44 Meter. Bei einigen frühen osmanischen Vertretern dieses Darstellungstyps tritt noch eine dritte Art der Darstellung hinzu, weil die Kaaba, die Arkaden und einzelne andere Teile des Gebäudes perspektivisch abgebildet werden. Dies ist der Fall bei den Abbildungen der Heiligen Moschee in der Cevahirü'l-Garâib-Handschrift von 1582 in den Harvard Art Museums und in dem Manāsik-Werk von Bahtî von 1646 in der Staatsbibliothek zu Berlin.

Im frühen 18. Jahrhundert wurden im Osmanischen Reich Darstellungen der Heiligen Moschee aus der Vogelperspektive in schiefer Parallelprojektion häufiger. Die Moschee ist auf diesen Darstellungen meist von anderen Stationen der Wallfahrt und den Bergen Mekkas umgeben, die mit ihren Namen beschriftet sind. Eine der frühesten Darstellungen dieser Art findet sich in einer osmanischen Sammelhandschrift von 1709, die in der Staatsbibliothek zu Berlin aufbewahrt wird. Ungefähr aus derselben Zeit stammt ein Ölgemälde auf Leinwand, das von dem schwedischen Orientalisten Michael Eneman bei einem Aufenthalt in der Türkei erworben und 1717 von der Bibliothek der Universität Uppsala aufgekauft wurde. Es stellt die Moschee in sehr realistischer Weise dar. Andere bekannte Darstellungen, die die Moschee in dieser Weise abbilden, sind eine im Tekfur Sarayı hergestellte Fliese von 1720–30 im Metropolitan Museum of Art, ein an demselben Ort hergestelltes Fliesenpaneel von ca. 1735 in der Hekimoğlu-Ali-Paşa-Moschee in Istanbul, die Innenbemalung des Deckels eines Qibla-Indikators von 1738 im Museum für türkische und islamische Kunst in Istanbul und ein aus zwölf Fliesen bestehendes Paneel im 1744 erbauten Sabīl-Kuttāb von ʿAbd ar-Rahmān Katchudā in der al-Muʿizz-Straße in Kairo. Auch die Darstellung der Heiligen Moschee auf einem Kupferstich im Architektur-Buch von Johann Bernhard Fischer von Erlach, das 1721 veröffentlicht wurde, folgt diesem Muster, doch handelt es sich im Gegensatz zu den osmanischen Darstellungen um eine Abbildung in Fluchtpunktperspektive.

Im 19. Jahrhundert wurden Darstellungen häufiger, die die Heilige Moschee vom Berg herab eingebettet in das städtische Ensemble zeigen. Ansatzweise findet sich diese Art der Darstellung schon bei dem osmanischen Ölgemälde aus Uppsala und der Zeichnung von Louis Nicolas de Lespinasse (siehe oben), die auf 1787 datiert ist und wahrscheinlich ebenfalls eine osmanische Vorlage hatte. In voller Entfaltung findet sich diese Art der Darstellung auf dem panoramaartigen Bild, das der indische Maler Muhammad ʿAbdallāh, ein Enkel des Hofmalers von Bahadur Shah II., in Delhi für einen der Scherifen von Mekka anfertigte. Einige dieser Darstellungen haben auch fotografische Vorlagen wie diejenige von Hubert Sattler von 1897, die sich auf eine Fotografie stützt, die Christiaan Snouck Hurgronje 1889 veröffentlicht hatte. Eine ähnliche Ansicht fertigte 1918 der französische orientalistische Maler Etienne Nasreddine Dinet (1861–1929) an.

Erweiterungen unter saudischer Herrschaft

Der Innenhof der al-Harām-Moschee wies zu Beginn der saudischen Herrschaft ungefähr die Form eines Parallelogramms auf. Die einzelnen Seiten hatten die folgenden Maße: 164 Meter (Nordseite), 166 Meter (Südseite), 108 Meter (Ostseite) und 109 Meter (Westseite). Insgesamt betrug die Fläche der Moschee 17.902 Quadratmeter. Von außen war sie ungefähr 192 Meter lang und 132 Meter breit.

Anfang der 1950er Jahre erteilte der saudische König ʿAbd al-ʿAzīz ibn Saʿūd dem Unternehmer Muhammad ibn Lādin, der schon vorher den Ausbau der Prophetenmoschee in Medina geleitet hatte, den Auftrag zur Planung eines umfassenden Ausbaus der al-Harām-Moschee. Muhammad ibn Lādin seinerseits beauftragte den Bauingenieur Fahmī Muʾmin, der die Moschee in Medina entworfen hatte, mit der Ausarbeitung eines Entwurfs. Er legte einige Zeit später den Entwurf für einen neuen Rundbau vor, der jedoch beim König und seinen Beratern keine Zustimmung fand. Daraufhin beauftragte Muhammad ibn Lādin den ägyptischen Bauingenieur Muhammad Tāhir al-Dschuwainī mit der Ausarbeitung eines Alternativentwurfs, der einen rechteckigen Bau vorsah. Da um die Mitte der 1950er Jahre die Pilgerzahlen auf mehr als 200.000 anstiegen, während die Moschee nur ungefähr 50.000 Betende aufnehmen konnte, wurde der Bedarf nach einer Erweiterung des Gebäudes immer spürbarer.

Erste Erweiterung (1955–1969)

Nachdem die Planungsarbeit abgeschlossen war, verkündete König Saʿūd ibn ʿAbd al-ʿAzīz (reg. 1953–1964) am 22. August 1955 öffentlich seinen Willen zur Erweiterung der al-Harām-Moschee. Da das Projekt den Abriss von Gebäuden in der Umgebung notwendig machte, ließ der König eine Kommission bilden, die den Wert dieser Gebäude taxieren sollte. Die Eigentümer der Gebäude wurden entsprechend ihrer Einschätzung entschädigt. Im September 1955 setzte er eine Kommission ein, die die Oberaufsicht über das Bauprojekt wahrnehmen sollte. Sie wurde der Leitung des damaligen Thronfolgers Faisal ibn ʿAbd al-ʿAzīz unterstellt. Die Bauarbeiten begannen am 20. November 1955 mit dem Abriss der beiden Außenhöfe, der mit ihnen verbundenen Häuser und der Gebäude und Geschäfte im Umfeld der Moschee. Im März 1956 wurde Muhammad ibn Lādin der Auftrag für die Durchführung des Bauprojekts erteilt. Die feierliche Grundsteinlegung erfolgte am 23. Schaʿbān 1375 (= 5. April 1956).

Damit begann offiziell das Projekt, das als die „Erste saudische Erweiterung“ bezeichnet wird. Dieses umfasste zwei Phasen:

  1. Während der ersten Phase (1957 bis 1961) wurde der Masʿā, also die rituelle Laufstreckte zwischen as-Safā und al-Marwa in zwei Stockwerken ausgebaut. Außerdem wurde über as-Safā eine Kuppel errichtet und daneben ein neues höheres Minarett.
  2. Während der zweiten Phase (1961 bis 1969) erhielt die Moschee ein zweites Stockwerk und ein Kellergeschoss und wurde mit dem Masʿā verbunden. Außerdem wurden die Bauten im Innenhof der Moschee (siehe dazu unten) abgerissen, um die Fläche für den Umlauf um die Kaaba zu vergrößern, und der Zamzam-Brunnen wurde in den Untergrund verlegt.

Insgesamt wurde die Fläche der Moschee durch den Ausbau auf 161.327 Quadratmeter vergrößert. Ein Großteil der neu geschaffenen Flächen entfiel dabei aber auf den Masʿā, der nach der Erweiterung als integraler Bestandteil der Moschee betrachtet wurde, sowie die unter den Arkaden angelegten Keller. Das Moscheegebäude konnte nun insgesamt 400.000 Betende aufnehmen. Insgesamt beliefen sich die Kosten für den Ausbau der Moschee während der Herrschaft von König Saud auf eine Milliarde saudische Riyal. In diesen Betrag waren auch knapp 240 Million Riyal eingeschlossen, die als Entschädigung an die Eigentümer der 1700 Gebäude, Wohnungen und Geschäfte, die im Zuge der Moscheeerweiterung niedergerissen wurden, gezahlt wurden.

Zweite Erweiterung (1969–1976)

Unter König Faisal ibn ʿAbd al-ʿAzīz (reg. 1964–75) begann die zweite saudische Erweiterung der Moschee. Der Bauplan des Architekten Muhammad Tāhir al-Dschuwainī hatte eigentlich vorgesehen, dass der alte Moscheebau komplett beseitigt werden sollte. 1968/69 änderte Faisal diesen Plan jedoch ab, indem er in einem königlichen Befehl verfügte, dass die Arkadenhöfe aus osmanischer Zeit mit dem Kuppeldach erhalten, repariert und mit dem neuen Bau verbunden werden sollten. Auch die zweite saudische Erweiterung wird in zwei Phasen eingeteilt:

  1. Während der ersten Phase (1969 bis 1972) wurden die Außenseiten der Moschee neu gestaltet, und es wurde am Safā-Tor eine Rampe angelegt, die das Erdgeschoss der Moschee mit dem Masʿā verbindet. Außerdem wurde der Fußboden der Moschee mit Marmorplatten gepflastert, und auf der Nordwestseite beim ʿUmra-Tor wurden zwei neue Minarette errichtet.
  2. Während der zweiten Phase (1973 bis 1976) wurde der alte Bau der Moschee mit den überkuppelten Arkadenhöfen aus der osmanischen Zeit restauriert, und die Nordseite der Moschee wurde neu gestaltet. An der Nordostecke wurden zwei neue Minarette errichtet, und an der Nordwest- und Nordostseite zwei neue Tore angelegt.

Die beiden Außenhöfe des alten Moscheebaus wurden im Rahme dieser Erweiterung beseitigt. Um den Verkehrsfluss zu verbessern und den Pilgern den Zugang zur Moschee während der Stoßzeiten zu erleichtern, wurden in dieser Zeit rund um das Gebäude fünf weiträumige Plätze mit Parkplätzen angelegt. Das neue Moscheegebäude umfasste knapp 70 neue Gebetssäle und konnte am Ende der zweiten Erweiterung insgesamt mehr als 600.000 Betende aufnehmen.

Dritte Erweiterung (1988–1993)

Eine dritte Erweiterung der Moschee fand während der Herrschaft von König Fahd ibn ʿAbd al-ʿAzīz (reg. 1982–2005). Die feierliche Grundsteinlegung zu dieser Erweiterung, die nach König Fahd benannt ist, erfolgte am 13. September 1988. Im Zuge dieser Erweiterung, die erneut den Abriss zahlreicher Gebäude notwendig machte, wurde auf der westlichen Seite der Moschee ein neuer Anbau errichtet, der einen eigenen Haupteingang und zwei Minarette erhielt. Er hat zwei Stockwerke und ein Kellergeschoss. Die Außenwände haben eine einheitliche Höhe von 22,57 Meter. Im Inneren sind 492 Säulen mit einem Durchmesser von 81 bzw. 93 Zentimeter verbaut. Auf dem Dach des neuen Anbaus wurden drei Kuppeln von 15 Meter Durchmesser und sieben Meter Höhe errichtet. Sie überragen die zentrale Halle des neuen Gebäudes.

Um die Raumausnutzung des Gebäudes zu verbessern, wurde im Zuge dieser Erweiterung außerdem das Dach der Moschee und des neuen Anbaus begehbar gemacht, mit Marmor belegt und zu einer zusammenhängenden Gebetsfläche von 61.000 Quadratmetern ausgestaltet, die später auch mit Gebetsteppichen ausgelegt wurde. Insgesamt wurde die Gebetsfläche der Moschee durch die Erweiterung auf ca. 400.000 Quadratmeter erweitert, die Aufnahmekapazität des Gebäudes wurde auf mehr als eine Million Menschen erhöht.

Im Inneren wurde das Moscheegebäude mit 13 Rolltreppen, einem Netz von Brandschutzstationen und einer zentralen modernen Klimaanlage ausgestattet. Die Klimaanlage wird mit Fernkälte versorgt, die über eine unterirdische Rohrleitung von einer sechs Kilometer entfernten Kältemaschine herangeführt wird. In der Moschee wurden außerdem zahlreiche Wasserspender aufgestellt, an denen die Besucher der Moschee gekühltes Zamzam-Wasser zapfen können.

Im Jahre 1990 begann auf königlichen Befehl ein Programm zur Verschönerung der Plätze im Umfeld der Moschee, mit dem Ziel, diese in Stoßzeiten bei der Wallfahrt und im Ramadan für das Gebet nutzbar zu machen. Auf dem Platz westlich des Masʿā wurde ein neues zweistöckiges Gebäude mit sanitären Anlagen errichtet, das 1440 Toiletten und 1091 Plätze für die rituelle Waschung umfasst. Der der Moschee südwestlich vorgelagerte Platz wurde ebenfalls mit unterirdischen sanitären Anlagen versehen und durch den Bau eines 661 Meter langen Tunnels vom Fahrverkehr befreit. Dieser Sūq-as-Saghīr-Tunnel verbindet das Gebiet der Heiligen Moschee mit den östlichen Vierteln von Mekka. Um das Verkehrsaufkommen in dem Gebiet der Moschee zu verringern, wurde ein Park-and-Ride-System mit großen Parkplätzen in den Stadtteilen Kudai und al-ʿAzīzīya, die über ungefähr 12.000 Stellplätzen verfügen. Von dort aus können die Pilger in zehn bis 20 Minuten mit Bussen die Moschee erreichen. Im Mai/Juni 1993 kamen die Arbeiten für die dritte Erweiterung der Moschee zum Abschluss.

Vierte Erweiterung (ab 2007)

Die vierte Erweiterung der Moschee begann 2007 während der Herrschaft von König Abdullah ibn Abd al-Aziz (reg. 2005–2015). Um eine Ausdehnung des Gebäudekomplexes in nördlicher Richtung zu ermöglichen, wurde 2008 zunächst das Stadtviertel asch-Schāmīya abgerissen. Insgesamt wurden 5.882 Gebäude auf einer Fläche von 300.000 Quadratmetern abgerissen. Für die Planung des Erweiterungsbaus beauftragte die saudische Regierung 18 internationale Architekten bzw. Architekturbüros, darunter Zaha Hadid, Tadao Andō, Norman Foster, Santiago Calatrava, Shigeru Ban und Atkins Design, mit der Ausarbeitung von Entwürfen. Die meisten Architekten konnten sich über das Gelände nur durch Fotos und Satellitenbilder informieren, da sie als Nicht-Muslime Mekka nicht betreten durften. Die Entwürfe wurden Ende November 2008 dem saudischen König präsentiert. Durchgesetzt hat sich am Ende ein Entwurf der König-Saud-Universität. Die Entwürfe der anderen Architekturbüros wurden 2012 vom saudischen Kultur- und Medienministerium in einem Buch veröffentlicht.

Nach dem Abschluss der Bauarbeiten, der ursprünglich für 2020 geplant war, soll das Gebäude Platz für 2.000.000 Gläubige bieten. Des Weiteren soll sich die Zahl der Minarette auf 13 erhöhen. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 80 Milliarden Saudi-Riyal (ca. 20 Milliarden Euro). Der Ausbau wurde unter anderem damit gerechtfertigt, dass bis 2025 ein Anstieg der Pilgerzahlen auf bis zu 17 Millionen jährlich erwartet wird. Gleichzeitig mit dem Beginn des Ausbaus der Heiligen Moschee wurden in unmittelbarer Nähe die bis zu 601 Meter hohen Hochhaustürme der Abraj Al Bait errichtet. Sie überragen mittlerweile die Heilige Moschee, wodurch sich deren Erscheinungsbild grundlegend verändert hat. Die Bauleitung für beide Projekte liegt bei der Saudi Binladin Group. Auf den Baustellen sind Arbeiter aus den verschiedensten islamischen Ländern tätig. Die meisten leben auf dem Gelände der Saudi Binladin Group unter sehr eingeengten Bedingungen.

Das Ausbauprojekt stieß zwischenzeitlich auf viel Kritik. Hatoon al-Fassi, Professorin für Geschichte an der König-Saud-Universität, die einer angesehenen mekkanischen Familie entstammt, warf der Bin Ladin Group vor, Mekka in ein Las Vegas verwandeln zu wollen. Ziauddin Sardar monierte den „Brutalismus von abscheulich hässlichen rechtwinkligen Stahl- und Betonkonstruktionen“, von denen die Heilige Moschee nun umgeben sei. Sie sähen aus wie innerstädtische Bürokomplexe in irgendeiner US-amerikanischen Stadt. Kritisiert wurde auch, dass der verbliebene osmanische Säulenvorbau beseitigt werden sollte. Nach Protesten von türkischer Seite 2013 und anschließenden türkisch-saudischen Verhandlungen gab der saudische König schließlich den Befehl, den Säulenvorbau zu erhalten, und beauftragte das türkische Unternehmen Gürsoy Group mit seiner Untersuchung und Restaurierung. Das Unternehmen trug den Säulenvorbau 2015 ab, restaurierte ihn auf einem Gelände in der Nähe von ʿArafāt und baute ihn teilweise in größerer Entfernung von der Kaaba wieder auf. Die ursprünglichen osmanischen Kuppeln aus Ziegelsteinen und Stuck konnten jedoch nicht erhalten werden. Durch den Umbau wurde die Kapazität des inneren Moscheehofs erheblich vergrößert. Während vor 2013 nur ungefähr 10.000 Menschen pro Stunde den Tawāf pro Stunde vollziehen konnten, ist dies seit dem Umbau 30.000 Menschen möglich.

Um die Kapazität der Moschee auch während der Umbauzeit aufrechtzuerhalten und während des Haddsch möglichst vielen Menschen gleichzeitig den Umlauf um die Kaaba zu ermöglichen, wurde in den Jahren 2014 bis 2016 eine temporäre Matāf-Brücke aus Kohlenstofffasern im Hof der Moschee aufgestellt. Am 11. September 2015, eine Stunde vor dem Abendgebet und etwa zehn Tage vor Beginn des Haddsch, stürzte bei heftigem Regen und Sturmböen mit bis zu 83 km/h ein großer Raupenkran mit Knickausleger (Liebherr LR 11350) rücklings auf die Moschee und durchschlug mit den Abspannungs-Auslegern ein Hallendach im dritten Stock. Die Mastspitze knickte in den Hof dahinter. Dabei wurden mindestens 107 Menschen getötet und 238 verletzt.

Geschichte einzelner Bauelemente und der Infrastruktur

Die Tore

Fast alle mekkanischen Geschichtsschreiber liefern in ihren Werken Aufstellungen der Tore der Heiligen Moschee, so auch al-Azraqī (frühes 9. Jahrhundert), Taqī ad-Dīn al-Fāsī (frühes 15. Jahrhundert) und der modernen Historiker Husain Bā-Salāma, der die Situation im frühen 20. Jahrhundert beschreibt und die frühere Literatur auswertet. Wie aus ihren Aufstellungen hervorgeht, hat die Anzahl der Tore von 24 im 9. Jahrhundert auf 19 Tore im 15. Jahrhundert ab- und schließlich wieder auf 26 Tore im frühen 20. Jahrhundert zugenommen. Auch die Namen der einzelnen Tore haben sich im Laufe der Zeit mehrfach geändert. Im 9. Jahrhundert hießen noch viele der Tore nach quraischitischen Clanen, die in vor- und frühislamischer Zeit rund um die Kaaba gewohnt hatten (z. B. Banū Schaiba, Banū Sahm, Banū Machzūm, Banū Dschumah). In späterer Zeit wurden diese tribalen Namen durch andere Namen verdrängt.

Die einzelnen Tore waren unterschiedlich groß: einige umfassten mehrere Torbögen, andere nur einen. Das as-Safā-Tor, über das die Pilger die Moschee üblicherweise verließen, wenn sie sich nach dem Tawāf zum Masʿā begaben, war mit fünf Torbögen das größte Tor. Insgesamt hatte die Moschee im 15. Jahrhundert 35 Torbögen. In jedem Torbogen befand sich eine Tür mit zwei Türflügeln. Mehrere Tore waren außerdem mit einer Schlupfpforte versehen. Sie blieb geöffnet, wenn das Tor in der Nacht geschlossen wurde.

Da die Moschee an allen Seiten ungefähr drei Meter tiefer lag als ihre Umgebung, waren die meisten Tore mit Stufen versehen, über die man zur Moschee hinunterstieg. Die Anzahl der Stufen variierte bei den einzelnen Toren zwischen neun und 15. Allerdings war die Oberflächengestalt der Moschee seit dem späten Mittelalter beckenartig: Die Ränder der Moschee waren gegenüber der äußeren Umgebung also ebenfalls erhaben. Wer also die Moschee betreten wollte, stieg also zunächst ein paar Stufen nach oben und dann wieder mehrere Stufen wieder hinab. Dieser beckenartige Rand der Moschee war 1426/27 angelegt worden und diente dem Schutz vor Überschwemmungen (siehe unten).

Wie aus dem Reisebericht des Ibn Dschubair hervorgeht, war es im 12. Jahrhundert die Regel, dass Pilger, die zur ʿUmra nach Mekka kamen, die Moschee durch das Banū-Schaiba-Tor betraten, den siebenmaligen Umlauf vollzogen und anschließend durch das as-Safā-Tor hinausgingen. Später wurde es üblich, dass die ʿUmra-Pilger die Moschee durch das Banū-Sahm-Tor betraten. Deshalb wurde dieses Tor ab dem 14. Jahrhundert ʿUmra-Tor genannt.

Bei der ersten saudischen Erweiterung wurden die alten Tore der Moschee abgerissen und an drei Ecken neue Haupttore mit jeweils drei Eingängen errichtet, im Südwesten das König-ʿAbd al-ʿAzīz-Tor, im Nordwesten das ʿUmra-Tor und im Nordosten das Salām-Tor (heute Fath-Tor). Die einzelnen Eingänge haben eine Höhe von 5,38 Meter und eine Breite von 3,10 Meter. Jedem Haupttor ist eine große Vorhalle vorgelagert, an die sich eine breite Passage anschließt, durch die man in das Innere der Moschee gelangt. Neben diesen Haupttoren wurden noch zahlreiche kleinere Tore angelegt, so dass die Anzahl der Tore der Moschee nach der ersten Erweiterung insgesamt 61 betrug. Einige der alten Tornamen wurden beibehalten. Als viertes Haupttor im Stil der bereits bestehenden Tore wurde während der dritten Erweiterung an dem neuen Anbau auf der westlichen Seite das König-Fahd-Tor angelegt.

Die Minarette

Die ersten beiden Minarette der al-Harām-Moschee wurden Ende des 8. Jahrhunderts vom abbasidischen Kalifen al-Mansūr auf der Nordseite der Moschee errichtet. Während das Minarett in der Nordostecke während der Erweiterung seines Sohnes al-Mahdī abgerissen wurde, blieb das Minarett in der Nordwestecke beim Banū-Sahm-Tor weiter bestehen. Unter al-Mahdī erhielt die Moschee drei weitere Minarette, die an den drei anderen Ecken des Baus errichtet und mit Zinnen ausgestattet wurden. Das südöstliche Minarett wurde Minarett der Mekkaner genannt. Auf dem nordöstlichen Minarett lebte lange Zeit ein Asket namens Abū l-Haddschādsch al-Churāsānī, der dort tags und nachts betete. Er kam nur freitags herunter, um am Freitagsgebet teilzunehmen. 918 ließ Muhammad ibn Mūsā am Außenhof der Dār-an-Nadwa-Erweiterung ein fünftes Minarett errichten.

Dschamāl ad-Dīn al-Isfahānī (gestorben 1164), der Wesir von ʿImād ad-Dīn Zengi, ließ im Jahre 551 der Hidschra (= 1156/57 n. Chr.) das von al-Mansūr errichtete Minarett über dem Banū-Sahm-Tor erneuern. Ibn Dschubair, der die Moschee Ende des 12. Jahrhunderts besuchte, beschreibt, dass sie zu seiner Zeit sieben Minarette hatte, vier in den vier Ecken, zwei an den Außenhöfen und ein weiteres kleines über dem as-Safā-Tor, das seinen Standort anzeigte, wegen seiner Enge aber nicht bestiegen werden konnte. Die einzelnen Minarette waren zwar individuell gestaltet, doch bestand die untere Hälfte jeweils aus einem viereckigen Sockel aus fein behauenen Steinen und die obere Hälfte aus einer Säule aus gebrannten Ziegeln. In der Mitte und an der Spitze befanden sich jeweils zwei fein gearbeitete Holzbalustraden.

Die beiden Minarette über dem Ibrāhīm-Tor und dem as-Safā-Tor wurden später wieder abgerissen, so dass die Moschee im 14. Jahrhundert nur noch fünf Minarette hatte. Das Minarett über dem Hazwara-Tor in der Südwestecke fiel im Jahre 1369 ein, ohne dass dabei Menschen zu Schaden kamen. Al-Aschraf Schaʿbān, von 1363 bis 1377 Sultan der Mamluken in Ägypten, ließ es im darauffolgenden Jahr wiedererrichten. Im Februar 1407 brach auch das Minarett über dem Banū-Schaiba-Tor in der Südostecke zusammen. Die Reparatur übernahm dieses Mal Sultan Faradsch ibn Barqūq. Sie konnte bis zum April 1409 abgeschlossen werden. Ein neues sechstes Minarett wurde um 1480 von Sunqur al-Dschamālī über der Madrasat al-Aschraf Qā'itbāy errichtet. Im Mai 1504 wurde es bei einem Unwetter durch Blitzeinschlag teilweise zerstört, allerdings noch im gleichen Jahr wiederhergestellt.

Der osmanische Sultan Süleyman I. ließ 1524/25 die beiden Minarette in der Nordwestecke und Südostecke, die im Stil der ägyptischen Minarette erbaut waren, niederreißen und in osmanischem Stil mit einer Spitze wiederaufbauen. Ein neues siebtes Minarett wurde 1565/66 von dem osmanischen Baumeister Qāsim Bey aus gelbem Schumaisī-Stein über den Madāris Sulaimānīya errichtet. Es war ebenfalls in osmanischem Stil gehalten, hatte drei Balkone und war erheblich höher als die anderen Minarette. Nach ihren Standorten hießen die sieben Minarette 1. ʿUmra-Tor-Minarett, 2. Salām-Tor-Minarett, 3. ʿAlī-Tor-Minarett, 4. Abschiedstor-Minarett, 5. Ziyāda-Tor-Minarett, 6. Sultān-Qā'itbāy-Minarett und 7. Sulaimānīya-Minarett. Am frühen Morgen wurde gewöhnlich auf den Minaretten von den Muezzinen eine lange Folge von Litaneien und Lobpreisungen rezitiert. An deren Ende erfolgte dann der Gebetsruf zum Morgengebet.

Bei der saudischen Erweiterung der Moschee wurden die alten Minarette, die unterschiedlich hoch waren, durch sieben neue Minarette an anderen Orten mit einer Höhe von 95 Metern und einheitlichem Aussehen ersetzt. Sechs davon wurden paarweise an den Ecken der Moschee zusammengestellt, wo sie die drei Haupteingänge, das Fath-Tor, das ʿUmra-Tor und das König-ʿAbd al-ʿAzīz-Tor, flankieren, das siebte Tor wurde neben der Kuppel von as-Safā errichtet. Die Minarette wurden außen mit Marmorplatten verkleidet und haben jeweils zwei achteckige Balkone, einen größeren in der Mitte und einen kleineren an der Spitze, die beide von einem Vordach mit grünen Dachziegeln bedeckt sind. Im Inneren befinden sich Wendeltreppen, die zu den Balkonen führen. Später wurden noch zwei weitere Minarette über dem König-Fahd-Tor erbaut, so dass sich ihre Anzahl auf neun erhöhte. Insgesamt soll im Zuge der derzeit stattfindenden Erweiterung die Anzahl der Minarette auf 13 erhöht werden.

Die Bauten im Innenhof

Zentrales Gebäude im Innenhof der Moschee war und ist die Kaaba mit dem Schwarzen Stein und dem Hidschr, in dem sich das Grab Ismaels befinden soll. Vor der Ecke mit dem Schwarzen Stein befand sich bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts auf einer mit Marmorplatten ausgelegten Fläche das Gebäude des Zamzam-Brunnens. Dieses wurde im Jahre 1541/42 durch den osmanischen Beamten Emir Hoschgeldi ausgebaut. Es hatte seitdem ein zweites Geschoss mit einer Decke aus dekoriertem Holz. Darüber befand sich ein Walmdach mit einer kleinen Kuppel in der Mitte.

Östlich der Kaaba befanden sich bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts das Gebäude des Maqām Ibrāhīm, das Banū-Schaiba-Tor und der Minbar für die Chutba. Das Banū-Schaiba-Tor bestand aus einem Bogen, der auf zwei Marmorsäulen ruhte. Auf ihm war der Koranspruch „Tretet sicher und in Frieden in sie ein“ (Sure 15:46) angebracht. Außerdem wurden rund um Kaaba Pavillons aufgestellt, an denen die Gläubigen der vier verschiedenen sunnitischen Rechtsschulen in getrennten Gebetsgruppen verrichteten (siehe unten). In der Zeit von Ibn Dschubair bestanden diese aus jeweils zwei Holzpflöcken, die wie eine Leiter durch Sprossen miteinander verbunden waren und auf Gipssockeln befestigt waren, die kaum vom Boden aufragten. Oben an diese Konstruktion war ein Querbalken genagelt, an dem Eisenhaken für die Glaslampen befestigt waren. Dazwischen befand sich eine Gebetsnische. Anfang des 15. Jahrhunderts wurden die Pavillons ausgebaut und die Holzpflöcke durch Steinsäulen ersetzt. Das obere Stockwerk des hanafitischen Pavillons, der besonders groß war, diente während der osmanischen Zeit auch als Standplatz der sogenannten mukabbirūn, der Moscheeangestellten, die während der Gebete von einem erhöhten Ort aus den Takbīr des Imams laut wiederholten, damit die weiter entfernten Betenden wussten, wann sie mit ihren Gebetsbewegungen fortfahren mussten.

Auf der östlichen Seite des Zamzam-Gebäudes wurde im vierten Jahrhundert der Hidschra (= 10. Jahrhundert n. Chr.) ein Qubbaförmiges Gebäude errichtet, das der Aufbewahrung von Gerätschaften diente. Hier wurden Kerzen, Polster für das Minbar, Kerzenleuchter und Koranexemplare aufbewahrt. Der Bau wird schon bei Ibn Dschubair als die „Jüdische Qubba“ erwähnt, ohne dass aber erklärt wird, wie dieser Name zustande kommt. Später wurde dieser Bau Qubbat al-farrāšīn („Qubba der Teppichbreiter“) genannt. Hinter dieser Qubba wurde im Jahre 1404/05 eine weitere Qubba errichtet, die ʿAbbās-Tränke (siqāyat al-ʿAbbās) genannt wurde. In ihr befand sich ein Becken, das durch ein Rohr mit dem Zamzam-Bau verbunden war. In dieses Rohr goss man das Zamzam-Wasser, so dass die Leute es in der Tränke trinken konnten. Allerdings wurde dieser Brauch im 17. Jahrhundert aufgegeben. Unmittelbar hinter diesem Gebäude befand sich ein weiterer kleinerer Bau, in dem Geräte zum Anzünden und Löschen der Lampen, das monatlich zugemessene Lampenöl sowie Zusatzlampen, die in besonders heiligen Nächten an den Maqāmen angezündet wurden, aufbewahrt wurde. Anfang des 17. Jahrhunderts errichtete der osmanische Baumeister Hasan Pascha in der Nähe des Baghla-Tors ein neues Gebäude für die Aufbewahrung des Lampenöls und die Lampenanzünder. Der ursprüngliche Bau für ihre Aufbewahrung wurde von da an mehrere Jahre für die Aufbewahrung des Surr, also der Spendengelder für die Bewohner Mekkas, verwendet. Allerdings setzte sich diese Neuordnung nicht durch.

Während der Herrschaft des osmanischen Sultans Abdülmecid I. (reg. 1839–1861) wurde die ʿAbbās-Tränke in eine kleine Bibliothek umgewandelt und mit wertvollen Büchern ausgestattet. Der andere Qubba-Bau diente der Zeitbestimmung und Sternbeobachtung. Nachdem eine Überschwemmung die beiden Qubba-Bauten und die in ihnen aufbewahrten Gegenstände stark beschädigt hatte, wurden sie im Jahre 1883/84 abgerissen. Auf diese Weise wurde gleichzeitig mehr Platz für die Betenden geschaffen. Die Bücher der ʿAbbās-Tränke wurden in die Bibliothek der Madāris Sulaimānīya ausgelagert.

Die anderen Gebäude, die sich in der Nähe der Kaaba befanden, wurden Mitte des 20. Jahrhunderts bei dem umfassenden Ausbau der Moschee unter König Saud ibn Abd al-Aziz niedergerissen, als der Matāf, also der Platz, auf dem der Umlauf um die Kaaba vollzogen wird, erweitert wurde: 1957 wurden die Maqāme der Hanbaliten, Malikiten und Hanafiten entfernt, 1963 das Gebäude des Zamzam-Brunnens, auf dem sich damals der Maqām der Schafiiten befand, und 1967 das Tor der Banū Schaiba. Der Zamzam-Brunnen wurde in einen klimatisierten Kellerraum unter den Matāf verlegt, der eine Fläche von ungefähr 100 Quadratmetern hatte, getrennte Eingänge und Bereiche für Männer und Frauen aufwies und über eine Treppe vom östlichen Teil des Moscheehofs aus erreichbar war.

Als Ersatz für den hanafitischen Maqām, der auch als Standplatz für die Mukabbirūn gedient hatte, wurde 1967 auf der Südseite des Moscheehofs als neues rechteckiges Gebäude mit zwei Stockwerken die Mukabbirīya errichtet. Sie diente auch Ausgangsort für die Übertragung des Gebetsrufs sowie als Sendezentrale für die Übertragung von Radio- und Fernsehsendungen aus der Heiligen Moschee in die islamische Welt. Um die Fläche für den Tawāf noch einmal zu vergrößern, wurde 1979 der Eingang in den Zamzam-Keller erneut verlegt, und zwar an den östlichen Rand des Moscheehofs. Auf diese Weise wurde die Fläche des Matāf von 3298 auf 8500 Quadratmeter gesteigert. Der Zamzam-Keller wurde gleichzeitig auf eine Fläche von 1210 Quadratmeter erweitert, so dass er jetzt 2500 Personen aufnehmen konnte.

Der Minbar

Nach al-Azraqī war Muʿāwiya ibn Sufyān der erste, der die Moschee mit einem Minbar ausstattete. Er soll diesen Minbar, der drei Stufen hatte, aus Syrien mitgebracht haben, als er auf Wallfahrt ging. Als später Hārūn ar-Raschīd auf Wallfahrt ging, schenkte ihm sein Statthalter in Ägypten Mūsā ibn ʿĪsā einen neuen großen geschnitzten Minbar mit neun Stufen, der fortan als Minbar von Mekka diente, während der alte Minbar nach ʿArafāt gebracht wurde. Später ließen verschiedene abbasidische Kalifen neue Minbare aus Holz für die Moschee erbauen. Als jedoch im Jahre 1077 der Wesir al-Muqtadīs einen neuen prächtigen Minbar nach Mekka schickte, auf dem eingraviert war, dass al-Muqtadī der „Befehlshaber der Gläubigen“ sei, wurde dieser in Mekka verbrannt, weil sich die Scherifen von Mekka kurz zuvor den Fatimiden unterstellt hatten. Ibn Dschubair, der Ende des 12. Jahrhunderts die Heilige Moschee besuchte, beschreibt, dass sich der Minbar vor dem Maqām Ibrāhīm befand und auf vier Rädern stand. Weitere neue Minbare aus Holz wurden im 14. und 15. Jahrhundert von den mamlukischen Herrschern Ägyptens gespendet. Um die Mitte des 15. Jahrhunderts hielt man die Chutba auf einem Minbar, den al-Mu'aiyad Schaich beim Haddsch des Jahres 1416 zusammen mit einer Kaaba-Treppe nach Mekka geschickt hatte.

Alle diese Holz-Minbare waren beweglich. Sie wurden für die Chutba direkt an die Kaaba-Wand zwischen Schwarzer Ecke und Jemenitischer Ecke geschoben. Nach dem Ende der Chutba wurden sie wieder an ihren Ort neben dem Zamzam-Brunnen zurückgeschoben. Im Jahre 1558/59 schickte dann Sultan Süleyman einen sehr fein gearbeiteten marmornen Minbar nach Mekka, der fest im Boden verankert war. Er verblieb bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts im Moscheehof. 1963 wurde er im Zuge der Erweiterung des Matāf sieben Meter weiter nach außen verlegt. Er wurde dafür zerlegt und am neuen Standort wieder zusammengesetzt. 1977 oder 1978 wurde er bei einer weiteren Erweiterung des Matāf erneut versetzt, dieses Mal in den Bereich außerhalb des Moscheehofs. Schließlich wurde er bei Besetzung der Heiligen Moschee 1979 schwer beschädigt. Die Reste wurden deponiert und sollen zukünftig im Haram-Museum ausgestellt werden. Als Ersatz wurde danach ein kleiner Holz-Minbar auf Rädern verwendet, der wie in der vorosmanischen Zeit für die Chutba in die Nähe der Kaaba geschoben wurde. Im Jahre 2002/2003 ließ König Fahd einen neuen Minbar aus Marmor auf Rädern mit sieben Stufen und einer zweiflügeligen Tür anfertigen. Er wird seitdem in der Heiligen Moschee verwendet.

Bodenbelag

Wie der mekkanische Geschichtsschreiber al-Fākihī (9. Jh.) berichtet, wurde der Boden der Moschee bis zur Mitte des 9. Jahrhunderts jährlich für einen Betrag von 400 Dinar oder weniger mit Kieseln bestreut. Etwas von den Kieseln aus der Moschee mitzunehmen, war nicht erlaubt. Der mekkanische Gelehrte Mudschāhid ibn Dschabr (gestorben 722) wird mit der Aussage zitiert, dass man schreien sollte, wenn jemand gegen dieses Gebot verstieß. Nachdem 865 der Tālibide Ismāʿīl ibn Yūsuf einen Aufstand angezettelt hatte, unterblieb das jährliche Bestreuen des Bodens mit Kieseln. Erst als im Jahre 870 ein gewisser Bischr al-Chādim nach Mekka kam, wurde diese Pflegemaßnahme wieder durchgeführt. Der Kiesboden wurde allerdings 875 nach Regenfällen, die die Moschee überfluteten, gänzlich hinweggespült. Ein gewisser Muhammad al-Lutfī, der in Mekka Kamele hatte, ließ daraufhin von einem Ort namens ʿAly neuen Kies heranschaffen und den Boden der Moschee damit bedecken. Al-Fākihī berichtet, dass die Leute, wenn sie sich in der Moschee niederließen, üblicherweise Filzmatten (lubūd) oder Samtteppiche (ṭanāfis) unter sich ausbreiteten.

Als Ibn Dschubair im späten 12. Jahrhundert Mekka besuchte, war der Platz, auf dem der Tawāf vollzogen wurde, mit glatten, ineinander gefügten Steinen in verschiedenen Farben (Schwarz, Braun und Weiß) ausgelegt, die so schön wie Marmor aussahen. Der übrige Boden der Moschee mit den Säulenhallen war mit weißem Sand bedeckt. Im Jahre 1426/27 ließen die beiden ägyptischen Beamten Saʿd ad-Dīn al-Fūwī und Schāhīn al-ʿUthmānī den gesamten Boden der Heiligen Moschee mit Rindern umpflügen. Der Erdboden wurde abgetragen, zu Haufen aufgehäuft und von Arbeitern auf Eseln in den unteren Teil von Mekka verbracht. Anschließend wurde der Boden der Moschee mit feingesiebtem Kies aus Dhū Tuwā im unteren Teil von Mekka und aus dem Wadi at-Tunbudāwī neu bedeckt.

Im Jahre 1594 wurde der Matāf, also der Platz, auf dem der Tawāf vollzogen wurde, mit echtem Marmor gepflastert. Außerdem wurden vier Gehwege angelegt, die den Matāf mit dem Friedenstor, dem Safā-Tor, dem ʿUmra-Tor und dem Hazwara-Tor verbanden. Als Johann Ludwig Burckhardt 1814 Mekka besuchte, hatte sich die Anzahl dieser Gehwege bereits auf sieben erhöht. Sie waren so breit, dass vier bis fünf Personen nebeneinander darauf gehen konnten, und erhoben sich ungefähr neun Zoll (= ca. 23 Zentimeter) über dem Boden. Wie der Boden in den Arkaden waren sie mit Gipssteinen gepflastert.

Auf dem Boden zwischen den Gehwegen, der weiter mit Kieselsteinen bedeckt war, lagen am Tag in langen Reihen Krüge mit Zamzam-Wasser. Durch das Wasser, das aus diesen Krügen austrat, wuchs an einigen Stellen Gras. Der Kies war auch häufig mit Reinigungswasser durchnässt. Wenn sich das Nachmittagsgebet näherte, breiteten die Mutauwifs Kelims und Gebetsteppiche auf dem Kies aus, damit sich die Pilger darauf niederlassen konnten. Einige Leute setzten sich aber auch direkt auf den Kies und verbrachten darauf eventuell mehrere Stunden, wenn sie auf das Freitagsgebet und die Chutba warteten. Erst 1979 wurde der Moscheehof vollständig mit Steinplatten gepflastert, so dass nun seine gesamte Fläche für den Tawāf genutzt werden konnte.

Vorrichtungen zur Abwehr von Überschwemmungen

Eine klimatische Besonderheit Mekkas besteht darin, dass es hier häufig zu heftigen Regenfällen mit Überschwemmungen großen Ausmaßes kommt. Viele diese Überschwemmungen setzten auch die Heilige Moschee unter Wasser. Sie war für solche Überschwemmungen besonders anfällig, weil sie sich an einer besonders niedrigen Stelle der Stadt befindet, die zu einem Wadi, dem sogenannten Wādī Ibrāhīm, gehört. Wie aus der Chronik al-Azraqīs hervorgeht, gab es schon in frühislamischer Zeit mehrere durch Regenfälle ausgelöste Sturzfluten (suyūl), die die Heilige Moschee unter Wasser setzten.

Die Anfälligkeit der Moschee für Überschwemmungen vergrößerte sich noch, als bei der Süderweiterung der Moschee im Jahre 780 durch al-Mahdī das ursprüngliche Wasserbett, über das diese Sturzfluten abliefen, überdeckt und in die Moschee einbezogen wurde. Wie al-Azraqī berichtet, hatten die Bauleute deswegen auch starke Einwände gegen den Plan zur Erweiterung der Moschee in diese Richtung erhoben, doch hatte sich der Kalif über diese Bedenken hinweggesetzt. Um die Schäden trotzdem möglichst gering zu halten, wurden bei der Erweiterung der Moschee die Tore so angelegt, dass bei Sturzfluten, die vom Norden her aus dem Wādī Ibrāhīm kamen, das Wasser möglichst durch die Moschee hindurch abfließen konnte, ohne die Kaaba zu berühren: Durch das Banū-Hāschim-Tor sollte es hineinfließen und durch das Hizāmīya-Tor auf der gegenüberliegenden Seite abfließen. Später wurde unterhalb des Banū-Dschumah-Tors ein Kanal angelegt, durch den das Wasser unterirdisch abfließen konnte. Dieser unterirdische Kanal bestand auch nach der Anlage des westlichen Außenhofs weiter und wurde mehrfach erneuert, so zum Beispiel Anfang des 16. Jahrhunderts. Der ägyptische Beamte Schāhīn al-ʿUthmānī ließ außerdem im Jahre 1426/27 von außen an den Toren der Moschee Stufen anlegen, die die Moschee vor Überschwemmungen schützen sollten. Der Hochwasserschutz der Heiligen Moschee funktionierte aber häufig nicht, weil bei starken Regenfällen der untere, westlich gelegene Teil Mekkas bereits von einem anderen Sturzbach überschwemmt wurde, so dass das Wasser in diese Richtung nicht abfließen konnte und sich in der Moschee staute. Auf diese Weise kam es ungefähr einmal alle zehn Jahre zu schweren Überflutungen der Heiligen Moschee, die umfassende Reinigungs- und Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich machten.

Ein weiteres Problem bestand darin, dass bei Überschwemmungen die Straße südlich der Moschee, über die das Überschwemmungswasser abfloss, regelmäßig mit Schlamm bedeckt wurde, wodurch es im Laufe der Zeit hier zu einer starken Anhebung des Bodens kam. Von den 15 Stufen, über die man ursprünglich zu der Moschee hinaufsteigen musste, waren deshalb in den 1570er Jahren nur noch ungefähr drei sichtbar. So kam es, dass bei einem heftigen Regen am 10. Dschumādā I 983 (= 17. August 1575) die Heilige Moschee, noch bevor die osmanischen Arbeiten zu ihrer Neugestaltung abgeschlossen waren, erneut überschwemmt wurde. Das Wasser drang in den Moscheehof vor und stieg so weit an, dass es den Schwarzen Stein bedeckte. Anderthalb Tage stand das Wasser im Moscheehof, so dass in dieser Zeit dort keine Gebete abgehalten werden konnten. Zur Vermeidung künftiger Überschwemmungen ließ daraufhin der osmanische Baumeister Ahmad Beg auf eigene Kosten den Boden der Straße an der Südseite der Heiligen Moschee, der als Abflusskanal für Überschwemmungswasser diente, absenken. Außerdem wurden zur Erweiterung dieses Kanals auf Befehl des Sultans die dort stehenden Häuser und Madrasa-Schulen, die den Abfluss des Wassers behinderten, abgerissen. Zu den Gebäuden, die dieser Aktion zum Opfer fielen, gehörte auch ein Ribāt des Bahmani-Sultans von Gulbarga. Ahmad Beg ließ außerdem an der Nordseite der Moschee beim Ziyāda-Tor, wo das Regenwasser von den Bergen Quʿaiqiʿān, al-Falaq und al-Qirāra zusammenfloss, einen weiten unterirdischen Kanal mit dem Namen al-ʿInaba anlegen, der bei Überschwemmungen das Wasser von diesen Bergen unterirdisch bis zum Ibrāhīm-Tor ableitete, von wo es dann in den unteren Teil Mekkas abfließen konnte. Auf diese Weise sollte verhindert werden, dass bei Sturzfluten von dieser Seite her Wasser in die Moschee gelangte.

Qutb ad-Dīn an-Nahrawālī, der diese Baumaßnahmen miterlebte, wies in seiner Chronik auf die Notwendigkeit hin, die beiden Abflusskanäle alle zwei, drei Jahre zu inspizieren und von angesammeltem Erdreich zu reinigen, um zukünftige Überschwemmungen der Heiligen Moschee zu verhindern. Er sprach auch die Empfehlung aus, dass der osmanische Sultan dies in einem Gesetz festlegen möge, damit er dies nicht jedes Mal neu befehlen müsse. Offenbar wurden seine Empfehlungen nicht befolgt, denn auch in der Folgezeit kam es immer wieder zu schweren Überschwemmungen in der Heiligen Moschee. Eine der schwersten Überschwemmungen ereignete sich im Jahre 1630. Bei dieser Flut wurde die Kaaba schwer beschädigt und stürzte zum Teil ein. Nach einer Überschwemmung im Jahre 1681, die die Heilige Moschee erneut unter Wasser setzte, wurden die Stufen an der Außenseite der Moschee erhöht, um zukünftig das Wasser daran zu hindern, in die Moschee einzudringen. Aber auch diese Maßnahme hatte keine große Wirkung. Weitere schwere Sturzfluten, die die Heilige Moschee unter Wasser setzten, ereigneten sich 1696, 1861, 1909 und 1941.

Bei der ersten saudischen Erweiterung der Moschee wurde zur Abwehr von Überschwemmungen ein neuer überdeckter Abflusskanal angelegt. Er hat eine Breite von fünf Metern und eine Höhe von vier bis sechs Metern und leitet das Wasser der aus dem Wādī Ibrāhīm kommenden Sturzfluten südlich an der Moschee vorbei.

Beleuchtung

Der mekkanische Geschichtsschreiber al-Azraqī berichtet, dass sein Vorfahre ʿUqba ibn al-Azraq der erste gewesen sei, der für diejenigen, die in der Nacht den Umlauf um die Kaaba machten, eine Beleuchtung einführte. Das konnte er, weil sein Haus unmittelbar an die Kaaba anstieß. An der Mauer desselben brachte er eine große Laterne an. Der Kalif Muʿāwiya ibn Abī Sufyān (reg. 661–680) wies der Moschee dann regelmäßig aus dem Staatsschatz Lampen und Öl zu. Als Chālid al-Qasrī unter ʿAbd al-Malik die Statthalterschaft von Mekka übernahm, brachte er eine Lampe an der Zamzam-Quelle an und verbot gleichzeitig der Familie ʿUqbas, ihr Haus weiter zu beleuchten.

Die frühen Abbasiden maßen der Beleuchtung der Moschee erheblich größere Bedeutung zu: Sie wurde nun nachts mit insgesamt 455 Hängelampen erleuchtet. Der Kalif al-Wāthiq (reg. 842–847) ließ zehn lange Säulen aus Messing um die Kaaba errichten, an denen Lampen für die Leute, die den Tawāf vollzogen, aufgehängt wurden. Sie stammten aus dem Schloss des Bābak in Armenien, wo sie den Innenhof seines Hauses erleuchtet hatten. Nach der Hinrichtung Bābaks im Jahre 838 waren sie von al-Muʿtasim (reg. 833–842) nach Mekka geschickt worden. Al-Wāthiq ließ außerdem acht Kronleuchter aus Messing in der Heiligen Moschee aufhängen, an jeder Seite zwei. Sie wurden nur im Ramadan und während der Wallfahrtssaison in Betrieb genommen.

Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurden rund um den Matāf, den Platz, auf dem man den Tawāf vollzog, 32 neue Säulen errichtet. 18 davon waren aus gipsüberzogenen Ziegeln, 14 aus fein gemeißeltem Stein. An diesen Säulen wurden Holzstangen angebracht, an denen Lampen aufgehängt wurden. Insgesamt war die Ausleuchtung der Moschee um diese Zeit aber erheblich bescheidener als in der frühen Abbasidenzeit. Taqī ad-Dīn al-Fāsī (gestorben 1429) berichtet, dass sie zu seiner Zeit nur noch mit 93 Lampen beleuchtet wurde. Dreißig davon hingen an den Säulen um den Matāf, elf auf der Nordseite der Moschee, acht auf der Südseite und sieben jeweils auf der Ost- und Westseite. Fünf weitere hingen an jedem der vier Maqāme (siehe dazu unten), vier am Maqām Ibrāhīm, drei in dem Dār-an-Nadwa-Außenhof, eine in dem Außenhof auf der Westseite und eine von außen am Banū-Schaiba-Tor. Im Ramadan und während der Wallfahrtssaison wurde die Anzahl der Lampen aber vergrößert. So wurden zum Beispiel an die Säulen des Matāfs 30 zusätzliche Lampen gehängt. In den letzten zehn Nächten des Ramadan, in der Nacht vor dem Fest, sowie in den Neumondnächten der Monate Radschab und Rabīʿ I wurden außerdem an den vier Maqāmen zusätzlich Fackeln angezündet.

Im Jahre 932 (= 1525/26 n. Chr.) ließ Sultan Süleyman I. die Steinsäulen um den Matāf durch eine Reihe dünner Kupfersäulen ersetzen. Die Säulen wurden nun durch Draht miteinander verbunden, an dem die Beleuchtung angebracht war. In der osmanischen Zeit scheint man die Moschee wieder stärker ausgeleuchtet zu haben. Wie der mekkanische Geschichtsschreiber ʿAlī ibn ʿAbd al-Qādir at-Tabarī (gestorben 1660) berichtet, gab es zu seiner Zeit in der Moschee wieder 450 Lampen. 224 davon befanden sich am Rand des Matāf, die übrigen befanden sich in den Arkaden. Die 224 Lampen des Matāf waren in 32 Leuchtern zu je sieben Lampen zusammengefasst. Fünf der Lampen wurden nur zum ʿIschā'-Gebet angezündet und dann ausgelöscht. Die übrigen zwei brannten bis zum Morgen. Beim Gebetsruf zum Fadschr-Gebet wurden die übrigen fünf wieder angezündet. Nach dem Gebet der hanafitischen Gebetsgruppe wurden dann alle Lampen gelöscht. Zusätzlich zu den Lampen wurden jede Nacht 24 Kerzen angezündet, zwei bei jedem der vier Maqāme und die anderen rund um den Matāf. In den Vollmondnächten um die Mitte des Monats verzichtete man jedoch auf diese Kerzen. Der tägliche Verbrauch der Lampen der Heiligen Moschee betrug 32 bis 40 Ratl Öl. Allerdings schloss das auch verschiedene Lampen an religiös bedeutsamen Orten außerhalb der Moschee ein. Das Öl dafür wurde aus Ägypten herangeschafft.

Der mekkanische Geschichtsschreiber Muhammad as-Sabbāgh (gestorben 1903) berichtet, dass Ende der 1830er Jahre die Mutter des osmanischen Sultans Abdülmecid I. sechs Säulen aus Messing nach Mekka schickte, die fünf Ellen lang waren und eine palmenförmige Spitze hatten. Sie wurden in der Heiligen Moschee verteilt und auf Steinsockel gestellt. An jeder Säule wurden sechs Lampen angebracht. Diese Lampenträger, die „Bäume“ (šaǧar) genannt wurden, verblieben bis Anfang der 1940er Jahre in der Moschee. Außerdem wurden alle Kuppeln des Dachs mit Ketten ausgestattet, die man hinabließ und an denen man Glastöpfe mit Lampen aufhing. Abdülmecit ließ außerdem an den vorderen Säulen der Arkaden Querstangen aus Eisen anbringen, an denen jeweils fünf Lampen angebracht wurden. Diese brannten von Anfang des Monats Ramadan bis zum 20. Dhū l-Hiddscha. Insgesamt waren es 600 Lampentöpfe. Hinzu kamen 384 Lampen in den Säulenhallen, 283 Lampen um den Matāf sowie die Lampen an den Maqāmen, den Kuppeln, den Toren, den Lampenbäumen und den Minaretten. In der Zeit von Abdülhamid II. (reg. 1876–1909) wurden in der Moschee während des Haddsch insgesamt 1872 Lampen angezündet.

Nach Muhammad Tāhir al-Kurdī (gestorben 1980) bestanden die in der Heiligen Moschee verwendeten Lampen aus halbkugelförmigen Glasgefäßen mit einer kleinen Basis und einer weiten oberen Öffnung ohne Deckel, die leicht mit der Hand zugänglich war. In die Höhlung dieser Gefäße wurde jeweils ein Glas gestellt, das zur Hälfte mit Wasser und zu einem Viertel mit Öl befüllt war, wobei das Öl obenauf schwamm. In der Mitte des Glases befand sich ein feiner Docht, der beim Hereinbrechen der Nacht angezündet wurde. Am Rand der Öffnung des Gefäßes waren drei Henkel, an denen Ketten befestigt waren, mit denen die Lampen aufgehängt werden konnten.

Nachdem sich der Scherif Husain ibn ʿAlī 1916 vom Osmanischen Reich unabhängig gemacht hatte, ersetzte er die Öllampen in der Moschee durch Petroleumlampen der Firma Joseph Lucas & Son. 1920 führte er in der Moschee elektrische Beleuchtung ein, indem er den Matāf durch 105 Glühlampen erleuchten ließ. Sie wurden von einem Generator mit der Leistung von 3 Kilowatt, der in der Umm-Hānī-Madrasa aufgestellt wurde, mit Strom versorgt. 1921 wurde dieser Generator durch einen doppelt so leistungsstarken Generator ersetzt, der insgesamt 300 Lampen in der Moschee mit Elektrizität versorgen konnte. Im Jahre 1927 spendete ein indischer Händler aus Rangun der Moschee einen neuen Generator mit 30 Kilowatt, der noch im gleichen Jahr in Betrieb ging. Da seine Leistung nicht ausreichte, um, wie vorgesehen, 1000 Lampen mit Strom zu versorgen, wurde 1930 auf Befehl des saudischen Königs Abd al-Aziz ibn Saud ein weiterer Generator mit 13½ PS angeschafft. 1934 schenkte schließlich der indische Zamindar Muhammad Muzammilullah Khan (gestorben 1935) der Moschee einen neuen Generator, der von einem Motor mit 52 PS Leistung angetrieben wurde. Sie wurde von dem mekkanischen Elektroingenieur Ismāʿīl Dhabīh in Indien abgeholt. Er brachte auch Kabel, Lampen, Kronleuchter und Scheinwerfer mit, die Muslime aus Lucknow, Kanpur und Karachi der Heiligen Moschee gespendet hatten. Die neue Anlage konnte Ende 1934 in Betrieb genommen werden. Die Leistung des neuen Generators reichte aus, um 1300 elektrische Lampen zu betreiben. Sie hatten die Leuchtkraft von ungefähr 35.000 Kerzen und leuchteten damit die Moschee 20-mal stärker aus als die Öllampen, die 20 Jahre vorher in Betrieb gewesen waren.

Nach der Gründung der Saudi Electricity Company durch die Juffali-Brüder und dem Aufbau eines allgemeinen Stromnetzes in Mekka wurde die al-Harām-Moschee am 14. Safar 1373 (= 23. Oktober 1953) an dieses Stromnetz angeschlossen, wodurch die Möglichkeiten für die elektrische Ausleuchtung des Gebäudekomplexes noch einmal vergrößert wurden. Bei der dritten Erweiterung nach 1988 wurde die Moschee im Inneren mit Kronleuchtern, Laternen und Leuchtstofflampen ausgestattet, und an den Rändern des Daches wurden besonders lichtstarke Scheinwerfer angebracht, die den Innenhof und die Dachflächen erleuchten, „was die Nacht zum Tag macht“.

Sonnenschutzvorrichtungen

Da in Mekka die Sonneneinstrahlung besonders stark ist, gab es immer wieder Bemühungen, den Moscheehof durch schattenspendende Elemente abzuschirmen. So schlugen zum Beispiel schon im späten 7. Jahrhundert die Gefährten von ʿAbdallāh ibn az-Zubair zum Sonnenschutz Zelte im Moscheehof auf. Und während des Kalifats von Hārūn ar-Raschīd (reg. 796–809) wurden an der Moschee Sonnenschutzvorrichtungen für die Muezzine angebracht. Diese hatten bisher sommers wie winters während des Freitagsgottesdienstes auf dem Dach der Moschee in der Sonne gesessen. Hārūn ar-Raschīds Gouverneur ʿAbdallāh ließ für sie auf dem Dach ein Schattendach (ẓulla) errichten, von dem sie aus den Gebetsruf erschallen lassen konnten, während der Imam auf dem Minbar war. Der Kalif al-Mutawakkil ließ dieses Schattendach im Jahre 854/55 bei einer Renovierung der Moschee niederreißen und in größerer Form wiedererrichten.

Der mekkanische Geschichtsschreiber ʿUmar Ibn Fahd (gestorben 1480) berichtet, dass im Jahre 1406 der Sultan von Cambay in Gujarat als Geschenk eine Anzahl von Zelten an den Scherifen von Mekka schickte. In einem Begleitbrief erklärte er, dass ihm zu Ohren gekommen sei, dass die Menschen am Freitag in der Heiligen Moschee nichts fänden, das ihnen beim Hören der Chutba Schatten spenden könnte. Da eine Anzahl von Gelehrten es für gut befunden hätte, dass die Menschen bei dieser Gelegenheit sich gegen die Sonne schützen könnten, habe er die Zelte geschickt. Der Scherif ließ die Zelte für kurze Zeit um die Kaaba herum aufstellen. Dann gab es aber Beschwerden, weil die Menschen über die Zeltstricke stolperten, worauf sie zu ihm gebracht wurden. Im frühen 15. Jahrhundert stellten einige Pilger erneut Zelte im Moscheehof auf, um sich vor der Sonne zu schützen. Da sich in diesen Zelten jedoch gemischte Gesellschaften von Männern, Frauen und Kindern aufhielten, die sich zum Teil sehr laut verhielten, wurden die Zelte verboten.

Das Aufstellen von Zelten im Moscheehof wurde zu Anfang der saudischen Herrschaft kurzzeitig wiederbelebt. Als beim Haddsch des 1927, der auf den Juni fiel, die Anzahl der Pilger besonders groß war und der Platz in der Moschee eng wurde, ließ der saudische König im Moscheehof solche Zelte aufstellen, damit die Betenden darin beim Mittags- und Nachmittagsgebet Schutz vor der Sonne finden konnten. Mehr als 10.000 Pilger verrichteten in diesen Zelten das Gebet. In den Jahren danach ließ ʿAbd al-Azīz während der Wallfahrtssaison an den vier Seiten des Hofs Markisen aufstellen, die den Pilgern Schatten vor der Mittagshitze bieten sollten. Sie wurden nach der Abreise der Pilger wieder entfernt. Nach der ersten Erweiterung der Heiligen Moschee wurden diese Sonnenschutzvorrichtungen ganz entfernt.

An die Moschee angrenzende Bauten

Um Pilgern, die nach dem Ende der Wallfahrt in Mekka blieben, um in der Heiligen Moschee dem Studium religiöser Wissenschaften nachzugehen, eine Unterkunft zu bieten, ließen ab dem 13. Jahrhundert verschiedene muslimische Herrscher und Privatpersonen an den Seiten der Moschee Madrasas errichten. Zu den bedeutendsten Madrasas, die rund um die Heilige Moschee errichtet wurden, gehörten drei, die den vier sunnitischen Lehrrichtungen gewidmet waren, nämlich:

  • die Ghiyāthīya-Madrasa in der südwestlichen Ecke der Moschee. Sie wurde 1410 von dem bengalischen Sultan Ghiyāth ad-Dīn Aʿzam Schāh (reg. 1390–1410) gestiftet.
  • die Madrasat al-Aschraf Qā'itbāy zwischen der Moschee und dem Masʿā, also der Laufstrecke zwischen as-Safā und al-Marwa. Sie wurde 1480 von dem mamlukischen Sultan al-Malik al-Aschraf Qā'itbāy (reg. 1468–1496) gestiftet und erhielt einen Sabīl, ein Minarett, ein Ribāt und eine Bibliothek.
  • die Madāris Sulaimānīya an der nördlichen Seite der Moschee zwischen der nordöstlichen Ecke und dem Bāb az-Ziyāda. Sie wurde zwischen 1565 und 1570 im Auftrag des osmanischen Sultans Süleyman I. (reg. 1520–66) errichtet.

Evliya Çelebi (gestorben 1683) erwähnt, dass sich zu seiner Zeit insgesamt vierzig Madrasas an den vier Seiten der Heiligen Moschee befanden. Allerdings verloren diese Einrichtungen schon relativ bald ihre Funktion als Bildungsinstitutionen, weil sie als Herbergen zweckentfremdet wurden oder ihr Stiftungsvermögen veruntreut wurde. Verwalter und Beamte richteten sich selbst häuslich in den Gebäuden ein, vermieteten die wegen der Nähe zur Moschee geschätzten Wohnungen an vornehme Pilger oder reiche Bewohner von Mekka, so dass von diesen Anstalten nur die Namen übrig blieben. Als sich Christiaan Snouck Hurgronje Ende des 19. Jahrhunderts für mehrere Monate in Mekka aufhielt, rieten ihm viele Mekkaner gleich bei der Ankunft, eine der verfügbaren Madrasas ganz oder teilweise zu mieten. Er resümiert die Situation der mekkanischen Madrasas zu seiner Zeit mit den Worten:

„Im Ganzen hat das Wort Madrasah daher in Mekka die Bedeutung eines vornehmen, an die Moschee stoßenden Hauses erlangt, ohnedass die Bevölkerung dabei an die ursprüngliche Bestimmung denkt. […] Von den Madrasah's erhält also das wissenschaftliche Leben in Mekka nicht die geringste Nahrung; nach wie vor ist die Moschee zugleich Universitätsgebäude […]“

– Christiaan Snouck Hurgronje 1889

Die meisten Madrasas im Umfeld der Heiligen Moschee waren direkt von ihr aus über kleine Durchgänge in der Moscheemauer zu erreichen. Außerdem befanden sich in der Moscheemauer Türen, die zu Depots und Geschäften von Moscheedienern und Zamzam-Scheiches führten, die diese manchmal für das Bad und die rituelle Waschung von bedeutenden Pilgern mit Zamzam-Wasser benutzten.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Al-Harām-Moschee" und überarbeitet am 21. Februar 2022 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

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  • Veröffentlicht am:
    02.11.2007
  • Geändert am:
    28.05.2021
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