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Allgemeine Informationen

Baubeginn: Juli 1847
Fertigstellung: 1. Mai 1849
Status: in Nutzung

Bauweise / Bautyp

Funktion / Nutzung: Museumsbau

Preise und Auszeichnungen

Lage / Ort

Lage: , ,
Koordinaten: 53° 4' 21.85" N    8° 48' 48.61" E
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Technische Daten

Derzeit sind keine technischen Informationen verfügbar.

Auszug aus der Wikipedia

Die Kunsthalle Bremen ist ein bedeutendes deutsches Kunstmuseum, das sich durch wechselnde Ausstellungen ein hohes Ansehen erworben hat. Das Museum liegt in unmittelbarer Nähe zur Bremer Altstadt in den Wallanlagen an der „Kulturmeile“. Träger ist der gemeinnützige Kunstverein in Bremen – die Kunsthalle Bremen ist damit das einzige Museum in Deutschland mit einer umfangreichen Kunstsammlung des 14. bis 21. Jahrhunderts, das bis heute in privater Trägerschaft ist. Das Gebäude steht seit 1977 unter Denkmalschutz.

Geschichte des Kunstvereins

Eine Gruppe von zunächst 34 kunstinteressierten Kaufleuten um den Senator Hieronymus Klugkist gründeten 1823 den Kunstverein in Bremen mit dem Ziel „den Sinn für das Schöne zu verbreiten und auszubilden“, wobei man sich auf die bildende Kunst beschränken wollte. Durch Unterzeichnung von Aktien erwarb man schon kurz nach der Gründung Handzeichnungen und Druckgraphik einer bedeutenden Bremer Sammlung, wohl auch um zu verhindern, dass sie der Stadt verloren gingen. Die Zahl der Mitglieder war zunächst auf 50 begrenzt, wuchs dann nach Aufhebung der Begrenzung 1843 innerhalb von drei Jahren auf 575 Personen.

Die ersten 20 Jahre der Vereinstätigkeit bezogen auch öffentliche Kunstausstellungen ein, aus deren Verkaufserlösen die Geschäftstätigkeit und das Erwerben von Kunstwerken finanziell gesichert wurden. Ab 1843 wurden die Ausstellungen in Gemeinschaft mit den Kunstvereinen in Hannover, Lübeck, Greifswald und Rostock organisiert, eine Strategie, die fortgeführt wird durch intensive Kontakte zu den Kunstvereinen beziehungsweise den Freundeskreisen der Museen in Hamburg, Hannover, Stuttgart und weiteren Städten. Mit diesen Häusern stimmt man sich auch in Ausstellungsprojekten ab.

Der Kunstverein in Bremen ist bis heute der alleinige Träger der Kunsthalle Bremen und zählt inzwischen rund 9000 Mitglieder. Unter dem Vorsitz von Georg Abegg wurde das Gebäude sowohl im Inneren umgebaut (1998 eröffnet) als auch mit seitlich flankierenden Anbauten des Berliner Architekturbüros Hufnagel Pütz Rafaelian erweitert (Bauzeit 2008–2011). Nach 20 Jahren ehrenamtlicher Führung des Kunstvereins gab Abegg den Vorsitz an Bernd Schmielau ab. (Stand 2014).

Das Gebäude von 1849

Durch Stiftungen zahlreicher Mäzene unterstützt, konnte der Verein nach der Grundsteinlegung im Juli 1847 bereits am 1. Mai 1849 die von Lüder Rutenberg gebaute Kunsthalle am Ostertor feierlich eröffnen und hatte damit als erster Kunstverein in Deutschland ein eigenes selbst finanziertes Gebäude und zugleich das erste eigenständige für eine bürgerliche Sammlung. Während die Sammlungen weitgehend Eigentum des Kunstvereins waren, blieb das Grundstück im Besitz der Stadt. Die vier Steinfiguren von Raphael, Michelangelo, Dürer und Rubens über dem Eingangsbereich schuf der Bildhauer Adolph Steinhäuser (1825–1858).

Erweiterungsbau 1902

Nach einem Wettbewerb unter Bremer Architekten für einen dringend erforderlichen Erweiterungsbau beauftragte man 1898 letztlich zwei Architekten einen gemeinsamen Entwurf vorzulegen: Albert Dunkel für den inneren Ausbau, Eduard Gildemeister für die monumentale Sandstein-fassade, deren Schmuck von namhaften Bildhauern (wie Georg Roemer und Georg Wrba) gestaltet wurde. Die Fundamentierungsarbeiten wurden Ende 1899 begonnen und am 15. Februar 1902 fand die feierliche Eröffnung statt. Die Fassade wurde 1904 vollendet.

Auch der Erweiterungsbau wurde durch Stiftungen finanziert. Die größten Einzelbeträge kamen von dem langjährigen Vorsitzenden des Vereins, dem Kaufmann Carl Schütte, der insgesamt 400.000 Taler stiftete, sowie Joseph Johannes Arnold Hachez und Hermann Melchers, die jeweils 100.000 Taler schenkten.

Folgen des Zweiten Weltkrieges

Die Kunsthalle wurde kurz nach Ausbruch des Krieges aus Angst vor Luftangriffen geschlossen. Die Bilder wurden zunächst im Keller gelagert, der zum Bunker ausgebaut worden war. In der Nacht zum 5. September 1942 wurde die Kunsthalle von einer Brandbombe getroffen, die das Treppenhaus und sechs Säle im Obergeschoss zerstörte. Dabei verbrannte auch Emanuel Leutzes berühmtes Historiengemälde Washington überquert den Delaware, das wegen seiner Größe nicht ins Depot hatte gebracht werden können (eine zweite Fassung hängt im Metropolitan Museum of Art).

Nach diesem schweren Schaden sicherte man große Teile der Sammlung in Schutzräumen unter der Bremer Landesbank und der Norddeutschen Kreditbank, heute das Gebäude von Peek und Cloppenburg/Tchibo. Schließlich verfügte Bürgermeister Böhmcker, dass die Sammlung außerhalb der Stadt in Sicherheit gebracht werden sollte, wogegen Waldmann sich lange wehrte, es aber letztlich nicht verhindern konnte. So begann man 1943 mit dem Abtransport der Kunstwerke an vier verschiedene Orte: Die Gemälde, Zeichnungen und graphischen Blätter kamen teils in die Mark Brandenburg auf Schloss Karnzow des Grafen Königsmarck bei Kyritz, teils auf Schloss Neumühle des Grafen von der Schulenburg im Kreis Salzwedel und auf Schloss Schwöbber bei Hameln. Die Skulpturen brachte man in die Bückeburger Fürstengruft.

Schloss Karnzow, wohin 50 Gemälde, 1715 Zeichnungen und rund 3000 Blatt Druckgraphik ausgelagert waren, wurde ab Mai 1945 von sowjetischen Truppen auf der Rückkehr in die Heimat als Standquartier in Anspruch genommen und dabei geplündert. Den sowjetischen Truppen wurde dabei auch das Versteck der bremischen Kunstwerke verraten, mit der Folge, dass die darin verwahrten Kunstwerke mehr oder minder dem Zugriff von jedermann offenstanden. Auch von in der Nachbarschaft wohnenden Deutschen wurde vieles gestohlen, was insofern ein Glücksfall war, als es dem Berliner Bildhauer Kurt Reutti, dem Leiter des von ihm selbst dafür eingerichteten Referats beim Magistrat in Berlin, mittels intensiver Nachforschungen gelang, zumindest einen Teil dieser von Deutschen gestohlenen und auf dem Schwarzmarkt auftauchenden Werke zurückzuverlangen.

Die Verluste der Kunsthalle Bremen zählen neben denen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und der Dresdner Kunstsammlungen zu den größten eines deutschen Museums.

Baldin-Sammlung

Der sowjetische Offizier Viktor Baldin entdeckte 1945 im Keller des brandenburgischen Schlosses Karnzow die ausgelagerten Kunstwerke aus Bremen. Um sie vor der Zerstörung zu schützen, packte er die Zeichnungen von Rembrandt, Tizian, Rubens, Goya, Vincent van Gogh und Édouard Manet in einen Koffer und tauschte nach eigenen Angaben auf dem Rückweg in die Sowjetunion weitere Blätter bei seinen Kameraden ein.

Im Herbst 1989 erschien Victor Baldin – er war 25 Jahre lang Direktor des Moskauer Architektur-Museums (seit 1963) – in der Bremer Kunsthalle und berichtete dem Direktor sowie dem Vorsitzer des Kunstvereins, er habe seinerzeit zwei Gemälde und 362 Zeichnungen aus Schloss Karnzow mitgenommen und sie dem staatlichen „Forschungs- und Wissenschaftsmuseum für Architektur A. V. Schtschusev“ in der Sowjetunion zur Aufbewahrung übergeben. In den folgenden Jahren habe er sich immer wieder um die Rückgabe der Kunstwerke an den Kunstverein als den rechtmäßigen Eigentümer bemüht, und zwar durch Eingaben bis an die höchsten Stellen der UdSSR, jedoch ohne Erfolg. Das gesamte Thema der „Beutekunst“ aus Deutschland war tabu.

1995 wurde die mittlerweile nach ihm benannte Sammlung in der Eremitage in St. Petersburg gezeigt. Im Februar 2003 hat der damalige russische Kulturminister, nach einem förmlichen Antrag des Kunstvereins im Jahre 2000, eine schriftliche Rückgabe-Zusage gegeben. Die Duma hat aber bisher, obwohl die Baldin-Sammlung nicht unter das eigentliche Beutekunstgesetz fällt, eine Rückgabe verweigert.

Wiederaufbau nach 1945

In der Nachkriegszeit waren die äußeren Bedingungen für die Museumstätigkeit äußerst schwierig. Die US-Amerikaner hatten 1947/1948 das Amerika-Haus in der Kunsthalle einquartiert und belegten dort das Kupferstichkabinett und das Direktionszimmer. Obwohl das Gebäude wegen der Kriegsschäden zum großen Teil unbenutzbar war, gelang es Busch im Zusammenwirken mit dem Vorstand des Kunstvereins, ab 1946 Wechselausstellungen zu veranstalten und den Betrieb der Kunsthalle allmählich wieder aufzunehmen.

Zum 125-jährigen Jubiläum des Kunstvereins konnten 1948 im Obergeschoss wieder zehn Räume der Öffentlichkeit übergeben werden, Ende 1951 waren alle Säle im Obergeschoss wieder benutzbar.

Instandsetzung 1961

Im Jahre 1961 wurde eine umfangreiche Instandsetzung durchgeführt, bei der die schweren Kriegsschäden behoben und das Treppenhaus und die Eingangsfront im Stil der Zeit modernisiert wurden.

Erweiterungsbau 1982

Der im Jahr 1982 fertiggestellte Erweiterungsbau (Architekt Werner Düttmann, Berlin) verursachte einen Eklat: Entgegen den Plänen, nach denen eine Fassade aus Sandstein genehmigt worden war, wurde eine rote Klinkerfassade errichtet, die im Laufe der Zeit begrünt wurde.

Renovierung 1990–1992

1990–1992 gelang es dem Kunstverein und Direktor Salzmann in einem ersten Renovierungsprojekt, die Finanzierung für die Sanierung der Werkstätten, Depots und des Kupferstichkabinetts des baulich und funktional überalterten Hauses zu sichern. Mit 3 Mio. DM brachten private Spender fast die Hälfte der veranschlagten Baukosten auf, der andere Teil wurde durch Bremen und die Stiftung Wohnliche Stadt zur Verfügung gestellt.

Renovierung 1996–1998

In den Jahren 1996 bis 1998 wurde unter dem Vorsitzer Georg Abegg und Direktor Wulf Herzogenrath die dringliche Erneuerung der Kunsthalle fortgesetzt; dringlich, weil die Ausstellungssäle in einem schlechten Zustand waren, die Lichtverhältnisse den Anforderungen nicht mehr entsprachen und die Klimawerte die international gültigen Standards nicht erreichen konnten.

Das innerhalb des Kunstvereins 1995 gegründete Kuratorium „Rettet die Kunsthalle“ unter der Führung des Kaufmanns und stellvertretenden Vorsitzenden Dieter Harald Berghöfer erreichte, dass Bremer Stifter und Mäzene innerhalb eines Jahres 7 Millionen DM spendeten, ein Drittel der kalkulierten Baukosten. Das Land Bremen und die Bundesrepublik wollten dieser privaten Leistung nicht nachstehen und sicherten gemeinsam die weiteren zwei Drittel. Durch unerwartete Schwierigkeiten mit der Bausubstanz stiegen die Baukosten letztlich aber auf fast 25 Millionen DM und auch diese Mehrkosten wurden allein durch Spender aufgebracht, die die Bemühungen des Kunstvereins und des Kuratoriums um die Erneuerung stützen und honorieren wollten.

Erweiterung bis 2011

Von 2009 bis 2011 wurden nach dem Abriss des Anbaus von 1982, entsprechend den Plänen der Architekten Hufnagel, Pütz und Rafaelian aus Berlin, zwei moderne, kubische Gebäudeflügel mit 5560 m² Bruttogeschossfläche an das alte Hauptgebäude angefügt, um die Ausstellungsflächen zu erweitern. Das Hauptgebäude mit 7410 m² Bruttogeschossfläche wurde modernisiert. Das Projekt sollte rund 30 Millionen Euro kosten. Die Familien Friedrich und Peter Lürßen von der Lürssen Werft sowie die „Karin und Uwe Hollweg-Stiftung“ trugen ein Drittel, die Stadt Bremen und der Bund je ein weiteres Drittel dieser Kosten. Die weiteren Mehrkosten von 3,5 Millionen Euro unter anderem für Gründung und Erdwärmeheizung trug der Kunstverein. Die Kunsthalle wurde am 20. August 2011 wiedereröffnet, die erste Ausstellung nach Beendigung der Umbauarbeiten wurde am 15. Oktober 2011 eröffnet.

Text übernommen vom Wikipedia-Artikel "Kunsthalle Bremen" und überarbeitet am 23. Juli 2019 unter der Lizenz CC-BY-SA 4.0 International.

Beteiligte

Bau (1847-1848)
Architektur
Umbau (1899-1902)
Architektur
Erweiterung (2009-2011)
Architektur

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  • Veröffentlicht am:
    14.02.2007
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